Radio- und Fernsehtechniker

Radio- und Fernsehtechniker

Der Beruf Informationselektroniker entstand aus dem früheren Beruf des Radio- und Fernsehtechnikers, sowie des Büroinformationselektronikers. Am 12. Juli 1999 fiel der Entschluss, die beiden Berufsbilder zum Informationselektroniker zusammenzuführen und in zwei Fachrichtungen einzuteilen.

  • Radio- und Fernsehtechniker: "Informationselektroniker für Geräte- und Systemtechnik"
  • Büroinformationselektroniker: "Informationselektroniker für Bürosystemtechnik"

Der Berufsschulunterricht ist im ersten Jahr weitestgehend gleich, nur die wenigen unterschiedlichen Bestandteile finden in separaten Klassen bzw. Unterrichtsblöcken statt. Die Argumentation dieser Entscheidung basiert auf der Annahme, dass die Berufsbilder in ihrem Tätigkeitsbereichen große Schnittmengen aufweisen, was sich in der Praxis aber nur bedingt nachvollziehen lässt. Die wenigsten Ausbildungsbetriebe decken sowohl das Segment der Unterhaltungselektronik als auch das der Bürotechnik ab. Aus diesem Grund gestaltet sich der betriebliche Teil der Ausbildung oft als schwierig.

Siehe hierzu auch: Multimediaelektroniker

Inhaltsverzeichnis

Ausbildung

Ausbildungsbetriebe sind meist kleinere Handwerksbetriebe aber auch große Elektronikfachmärkte. Die Ausbildung dauert in der Regel 3½ Jahre, kann aber auf Wunsch des Auszubildenden auch auf 3 Jahre verkürzt werden. In einigen Bundesländern ist dazu die Zustimmung des Ausbildungsbetriebs sowie der Berufsschule nötig.

Als Zugang zur Ausbildung wird ein Hauptschulabschluss verlangt. Durch das große Lernfeld und unvermeidlich gutem technischen Verständnis wird in der Regel ein Realschulabschluss, teilweise sogar das Abitur vorausgesetzt.

Bei Abschluss des Berufsausbildungsvertrages muss eine der beiden möglichen Schwerpunkten gewählt werden:

  • Bürosystemtechnik (entspricht dem alten Beruf Büroinformationselektroniker/in)
  • Geräte- und Systemtechnik (entspricht dem alten Beruf Radio- und Fernsehtechniker/in)

Da ein stetiger Rückgang der Ausbildungszahlen besteht, wird über eine erneute Neustrukturierung dieses Ausbildungsberufes diskutiert.

Ausbildungsinhalt

Die Inhalte der Berufsausbildung umfassen weit reichende Grundlagen in den folgenden Fachbereichen:

Im Laufe der 3½ Jährigen Ausbildung werden die vorhandenen Kenntnisse weiter vertieft und im Bereich auf Fernsehtechnik, Empfangs- und Modulationstechnik, Telefonie, Netzwerk- und Computertechnik ausgedehnt. Im Fachbereich Bürosystemtechnik liegt anstelle der allgemeinen Fernsehtechnik das Hauptaugenmerk bei der generellen Computertechnologie, deren gesamte Peripherie (Drucker, Scanner, Plotter), klassischen Büromaschinen (Schreibmaschinen) sowie Verfielfältigungstechnologien (Kopiergeräte).

Weiterbildungsmöglichkeiten

Meister (HWK):

Es besteht die Möglichkeit, eine Weiterbildung zum Informationstechnikermeister zu absolvieren. Aufgrund gesetzlicher Einschränkungen bezüglich der Bezeichnung "Techniker" ist es zwar nicht möglich, den Ausbildungsberuf "Informationstechniker" zu nennen, wohl aber den zum Meister weitergebildeten Elektroniker. Eine nachgewiesene Gesellenzeit ist für die Weiterbildung zum Meister nur nötig, wenn die Gesellenprüfung in einem fachfremden Berufsfeld (bsp. Tischler) abgelegt wurde. Sonst gibt es, im Gegensatz zu früher, keine einzuhaltende Gesellenzeit vor der Meisterprüfung. Mit abschließen der Meisterprüfung darf der Meister einen eigenen Betrieb gründen und Lehrlinge ausbilden.

Techniker:

Alternativ kann ein Studium zum "staatlich geprüften Techniker" oder "staatlich geprüften Informatiker" absolviert werden. Als Zugangsvoraussetzungen gelten:

  • Haupt- oder Realschulabschluss; oder Abitur, sowie
  • Berufsschulabschluss und eine
  • technische Berufsausbildung oder einschlägige Berufspraxis
  • 5 Jahre Berufspraxis zum Zeitpunkt der Prüfung.

Grundsätzlich kann sich ein Techniker in die Handwerksrolle eintragen lassen und einen Betrieb führen sowie Lehrlinge ausbilden (ADA-Schein vorausgesetzt). In einigen Bundesländern wird mit erreichen des Techniker-Abschlusses die Fachhochschulreife erworben, welches ein Studium an einer Hochschule ermöglicht (z.B.: Ingenieursstudium Elektrotechnik).

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Gerhard Mahler (Fernsehtechniker) — Gerhard Mahler (* 15. September 1931 in Hannover) ist ein deutscher Fernsehtechniker. Er ist ein ehemaliger Mitarbeiter von Walter Bruch und trug Wesentliches zur Entwicklung und Verbreitung des PAL Farbfernsehsystems bei.[1] Inhaltsverzeichnis 1 …   Deutsch Wikipedia

  • Informationselektroniker — Der Beruf Informationselektroniker ist ein Lehrberuf in Deutschland und entstand aus dem früheren Beruf des Radio und Fernsehtechnikers sowie des Büroinformationselektronikers und des Vorläufers des Büromaschinenmechanikers. Am 12. Juli 1999 fiel …   Deutsch Wikipedia

  • Anton Mattle — (* 10. März 1963 in Zams) ist ein österreichischer Politiker (ÖVP). Er ist seit 2003 Abgeordneter zum Tiroler Landtag. Inhaltsverzeichnis 1 Ausbildung und Politik 2 Politik 3 Privates …   Deutsch Wikipedia

  • Poolgroup — GmbH Rechtsform GmbH Gründung 1978 (als Westfalen Sound GmbH) Sitz Emsdetten (Zentrale), Berlin, Frankfurt, Stuttgart (POOLgroup Süd Gmb …   Deutsch Wikipedia

  • Elton (Moderator) — Elton bei der TV total Stock Car Crash Challenge 2010 Elton (* 2. April 1971 in Berlin; bürgerlich Alexander Duszat) ist ein deutscher Fernsehmoderator. Sein Künstlername ist auf die äußerliche Ähnlichkeit mit Elton John zurückzuführen …   Deutsch Wikipedia

  • Klaus-Peter Tiemann — (* 7. Mai 1945 in Brandenburg an der Havel) ist ein deutscher Ingenieur, der im Jahr 1969 maßgeblich an der Entwicklung und Einführung des DDR Farbfernsehens (Color 20) beteiligt war und Erfinder des ersten Herzschrittmachers der DDR ist.[1]… …   Deutsch Wikipedia

  • Wilhelm Gantner — (* 29. April 1949 in Nenzing) ist ein österreichischer Politiker (ÖVP) und Unternehmer der Elektronik Branche. Gantner war von 1992 bis 1994 vom Vorarlberger Landtag entsandtes Mitglied des österreichischen Bundesrates. Leben und Wirken Wilhelm… …   Deutsch Wikipedia

  • Christian Scheuß — (* 1966) ist ein deutscher Autor und Journalist. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke (Auswahl) 3 Weblinks 4 Einzelnachweise …   Deutsch Wikipedia

  • Heinz Nixdorf — (* 9. April 1925 in Paderborn; † 17. März 1986 in Hannover) war ein deutscher Computerpionier und Unternehmer. 1952 gründete Nixdorf mit 27 Jahren als mittelloser Physikstudent aus wirtschaftlich einfachen Verhältnissen seine erste Compu …   Deutsch Wikipedia

  • Hydrotechniker — Als Techniker bezeichnet man allgemein eine Person, die in einem technischen Beruf tätig ist. Oft werden pauschal auch Diplomingenieure oder beispielsweise Betriebstechniker und Servicetechniker oder Berufe wie z. B. Zahntechniker oder Radio und… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”