Raeto-Bavaria

Raeto-Bavaria
Wappen

Die Akademische Verbindung Raeto Bavaria ist eine katholische Studentenverbindung des Österreichischen Cartellverbands. Ihr Hochschulort ist Innsbruck, das Schlagen von Mensuren lehnt sie strikt ab. Ihre Farben sind Rot-Weiß-Blau mit weißer Perkussion.

Die A.V. Raeto Bavaria versteht sich als eine Gemeinschaft aktiver Katholiken, die sich der Kirche, dem Vaterland und der Wissenschaft verpflichtet fühlen und miteinander in besonderer Weise lebenslange Freundschaft pflegen.

Inhaltsverzeichnis

Gründung

Auf einem Burschenconvent der K.Ö.H.V. Leopoldina Innsbruck am 19. Juni 1908 wurde die Gründung einer dritten ICV-Verbindung beschlossen und die aktiven Burschen Heinz Stecher, Arthur Meichlbeckh, Adolf Hutle, Edmund Vergeiner und der inaktive Bursche Emil Schneider beauftragt, die Gründung vorzubereiten. Am 1. Juli 1908 fand der erste vorbereitende Convent statt. Es wurden der Namen "Raeto-Bavaria" und der Wahlspruch "Viel Feind - Viel Ehr" gewählt. Weiters wurde bestimmt als Burschenfarben "Hochrot-weiß-hellblau", als Fuchsenfarben "weiß-hellblau", hochrote Mützen mit weißem Vorstoß.

Der Name wurde gewählt nach dem Namen der ältesten Bewohner des Landes: Räter und Bajuwaren. Der Wahlspruch stammt vom Landsknechtführer Georg von Frundsberg aus Schwaz. Die Burschenfarben wurden von den Landesfarben von Tirol-Vorarlberg-Bayern genommen. Die Burschenstrophe dichtete der Gründungssenior Heinz Stecher, die Fuchsenstrophe der Leopolde Karl-Maria Meyer aus Bozen. Von Leopoldina waren die Vorarlberger Maturanten Anton Wiedemann und Oskar Schuchter und der Südtiroler Karl Mutschlechner als Gründungsfüchse bestimmt worden.

Die A.V. Raeto Bavaria hat Nummer 13 in der amtliche Reihenfolge der österreichischen Cartellverbindungen und hatte Nummer 64 vor der Spaltung von CV und ÖCV. Die offizielle Abkürzung ist R-B.

Vom 20. bis 22.Juni 2008 begeht die A.V. Raeto-Bavaria in Innsbruck ihr 100. Stiftungsfest.

Max Ghezze

Im Wintersemester 1912/13 kam es zu einem aufsehenerregenden Vorfall: Max Ghezze, ein aktiver Bursche der Raeto-Bavaria, starb an den Folgen eines Raufhandels mit Mitgliedern des Corps Gothia. Am 9. November 1912 fand in Innsbruck das Begräbnis statt. Ca. 10.000 Personen nahmen am Begräbnis teil oder flankierten die Straßen. Der Rektor und die Dekane der theologischen und medizinischen Fakultät sowie hohe Persönlichkeiten des Landes und der Stadt nahmen an der Beerdigung teil. Der Tod von Max Ghezze war einer der Höhepunkte des Akademischen Kulturkampfes zwischen schlagenden und konfessionellen Verbindungen vor dem ersten Weltkrieg. Dabei kam es immer wieder zu Zusammenstößen, tödliche Zwischenfälle waren jedoch sehr selten.

Bekannte Mitglieder

Literatur

  • Popp, Gerhard: CV in Österreich 1864-1938. Hermann Böhlaus, Wien, 1984, ISBN 320508831X
  • S. Schieweck-Mauk: Lexikon der CV- und ÖCV-Verbindungen, Gemeinschaft für deutsche Studentengeschichte. Würzburg 1997, ISBN 3894980400
  • Gerhard Hartmann: Der CV in Österreich - Seine Entstehung, Geschichte und Bedeutung. Lahn- Verlag, Wien 2001, ISBN 378403229X

Siehe auch

Weblinks


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