- Raimond Aumann
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Raimond Aumann Spielerinformationen Geburtstag 12. Oktober 1963 Geburtsort Augsburg, Deutschland Position Tor Vereine in der Jugend
bis 1980SV Stadtwerke Augsburg
FC AugsburgVereine als Aktiver Jahre Verein Spiele (Tore)1 1982–1994
1994–1995FC Bayern München
Beşiktaş Istanbul216 ( 0)
33 ( 0)Nationalmannschaft 1980
1980–1982
1984–1985
1989–1990Deutschland U-16
Deutschland U-18
Deutschland U-21
Deutschland1 ( 0)
12 ( 0)
7 ( 0)
4 ( 0)1 Angegeben sind nur Liga-Spiele. Raimond Aumann (* 12. Oktober 1963 in Augsburg) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler. Er war aktiv für die Vereine SV Stadtwerke Augsburg, FC Augsburg, FC Bayern München und Beşiktaş Istanbul.
Inhaltsverzeichnis
Karriere
FC Bayern München
Der Torwart wechselte 1980 als Jugendspieler vom FC Augsburg zum FC Bayern München. Dort spielt er zunächst in der A-Jugend, ehe er 1982 als zunächst vierter Torhüter hinter Manfred Müller, Walter Junghans und dem Belgier Jean-Marie Pfaff in den Profikader geholt wurde. Nach dem Weggang von Junghans (September 1982) und Müller (Sommer 1984) trugen Aumann und Pfaff fortan einen harten Konkurrenzkampf um den Platz im Bayern-Tor aus, der darin gipfelte, dass Pfaff Aumann während einer Trainingseinheit eine Ohrfeige gegeben haben soll. 1984 wurde Aumann erstmals die Nummer 1 (Bundesliga-Debüt am 25. August 1984 am 1. Spieltag beim 3:1-Erfolg in Bielefeld) und blieb es bis zu seinem Kreuzbandriss im November 1985. Er fiel daraufhin eine komplette Saison aus und Pfaff war wieder die Nummer 1. Vor dieser Verletzung war Aumann sogar als dritter Torwart für die WM 1986 in Mexiko gehandelt worden. Nachdem die Bayern-Führung den ewigen Streit zwischen den beiden leid war, musste Pfaff den FC Bayern im Sommer 1988 verlassen und Aumann wurde endgültig die neue Nummer 1 im Tor des deutschen Rekordmeisters, die er bis 1994 blieb. Seinen endgültigen Durchbruch schaffte er im Dezember 1988 im UEFA-Pokal-Rückspiel bei Inter Mailand, in dem er mit sensationellen Paraden den 3:1-Sieg der Bayern im San-Siro-Stadion sicherte.
In der Saison 1991/92 verletzte er sich erneut schwer am Knie und fiel wieder monatelang aus. Da auch die Nummer 2, Sven Scheuer, verletzt war, engagierten die Bayern auf einen Ratschlag Aumanns hin dessen Freund Toni Schumacher, der dann noch acht Spiele bis zur Winterpause absolvierte, nachdem die beiden anderen Ersatztorhüter Gerald Hillringhaus und Uwe Gospodarek nicht zu überzeugen wussten.
Von 1988 bis 1994 zählte er zu den besten Torhütern Deutschlands. In den zwölf Bundesliga-Jahren in München wurde Aumann insgesamt sechsmal Deutscher Meister und zweimal DFB-Pokalsieger. Von 1992 bis 1994 war Aumann auch Mannschaftskapitän der Bayern. Dieses Amt legte er nach Differenzen mit Trainer Erich Ribbeck im Januar 1994 nieder. In diesem Jahr wurde er auch vom Kicker zum besten Torwart der Saison gekürt.
Beşiktaş Istanbul
Nachdem die Bayern zur Saison 1994/95 Oliver Kahn als neuen Torhüter verpflichtet hatten, wechselte Aumann in die Türkei zu Beşiktaş Istanbul, mit dem er 1995 Meister wurde. Auch hier blieb ihm sein Verletzungspech treu; in der Vorbereitung der Saison 1994/95 brach er sich in einem Testspiel den Fuß und fiel mehrere Monate aus.
Nationalmannschaft
Aumann wurde 1984 und 1985 insgesamt sieben Mal in Länderspielen der deutschen U-21-Nationalmannschaft eingesetzt; sein Debüt gab er am 16. Oktober 1984 in Münster als im EM-Qualifikationsspiel Schweden mit 1:0 Toren bezwungen wurde.
Sein Debüt in der A-Nationalmannschaft gab er am 6. September 1989 mit der Einwechslung (für Bodo Illgner) zur zweiten Halbzeit beim Freundschaftsspiel in Irland (Endstand 1:1). Sein letztes von vier Länderspielen absolvierte er am 10. Oktober 1990 in Schweden; beim 3:1-Erfolg spielte er das erste Mal über 90 Minuten. Er gehörte zum Aufgebot (als Nummer 2 hinter Bodo Illgner) der Nationalmannschaft, die bei der WM 1990 in Italien den Weltmeister-Titel gewann.
Im Vorfeld dieser WM war die Diskussion um die Nummer 1 wieder aufgeflammt, als Aumann im Halbfinale des Europapokals der Landesmeister gegen den AC Mailand (0:1 A und 2:1 n. V. H) zwei Galavorstellungen ablieferte. Die Diskussion verstummte dann aber kurze Zeit später nach dem Vorbereitungsspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Uruguay (3:3), in dem Aumann, zur Halbzeit für Illgner eingewechselt, alle drei Gegentore kassierte und keinen guten Eindruck hinterließ. Illgner war nun die unumstrittene Nummer 1 und Aumann die Nummer 2. Aufgrund seiner schweren Knieverletzung 1991 und Meinungsverschiedenheiten mit Bundestrainer Berti Vogts endete seine Nationalmannschaftskarriere frühzeitig. Andreas Köpke wurde neue Nummer 2, später auch Stammtorhüter.
Nach 216 Bundesliga-Spielen, 33 Erstliga-Spielen in der Türkei, 35 Europapokal-Spielen, 7 U-21-Länderspielen und 4 A-Länderspielen endete 1996 seine Fußballer-Karriere.
Erfolge
- Weltmeister 1990
- Deutscher Meister 1985, 1986, 1987, 1989, 1990, 1994
- DFB-Pokal-Sieger 1984, 1986
- DFB-Supercup-Sieger 1987, 1990
- Türkischer Meister 1995
- Zweiter der B-Juniorenmeisterschaft 1979
Siehe auch
Sonstiges
Raimond Aumann wurde nach seiner Rückkehr aus der Türkei zunächst Fanbeauftragter des FC Bayern und ist dort nun Abteilungsleiter der Fan- und Fanclubbetreuung.[1]
Er erhielt wegen einiger Kilo, die er in den Anfangsjahren bei den Bayern zuviel hatte, den Beinamen „Balu“ nach dem gemütlichen Bären aus dem Dschungelbuch.
Weblinks
Einzelnachweise
Kategorien:- Fußballtorhüter (Deutschland)
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- Sportler (München)
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- Fußballnationalspieler (Deutschland)
- Türkischer Meister (Fußball)
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