Raimund II. (Tripolis)

Raimund II. (Tripolis)

Raimund II. von Tripolis (* um 1115; † 1152 in Tripolis) war Graf von Tripolis ab 1137.

Er war der Sohn von Pons von Tripolis und Cäcilia von Frankreich. 1137 heiratete er Hodierna, Tochter von Balduin II., König von Jerusalem. Er folgte seinem Vater noch im gleichen Jahr, nachdem dieser in einer Schlacht gegen Damaskus gefallen war. 1142 holte er den Johanniterorden in die Grafschaft, denen er neben weiteren Festungen den Krak des Chevaliers übergab, einer großen Burg an der Straße von Damaskus ans Mittelmeer, die Sicherung der Grenzgebiete übertrug, die häufig von Damaskus und den Soldaten Zengis von Aleppo und Mosul überfallen wurden. Dafür wurde den Johannitern innerhalb der Grafschaft faktische Unabhängigkeit gewährt. Die Etablierung der Johanniter in der Grafschaft bedrohte auch die nahegelegenen Gebiete der Assassinen.

Raimund stritt oft mit seiner Gattin Hodierna, es gab Gerüchte die die Ehelichkeit der gemeinsamen Tochter Melisende in Zweifel zogen. Hodiernas Schwester Königin Melisende von Jerusalem wurde 1152 zur Vermittlung nach Tripolis gebeten. Man einigte sich schließlich den Zwist beizulegen, allerdings sollte Hodierna Melisende urlaubsweise nach Jerusalem begleiten. Bei ihrer Abreise geleitete Raimund die beiden etwa eine Meile, bevor er nach Tripolis zurückkehrte. Als er durch das Südtor in die Stadt zurückritt wurde er von einer Gruppe Assassinen angegriffen und erdolcht. Zwei Ritter, die ihn begleiteten, darunter Ralph von Merle, wurden ebenfalls getötet. Die Mörder entkamen, die Beweggründe der Tat wurden nie geklärt.[1] Raimund II. war der erste Nichtmuslim, der von Assassinen getötet wurde.

Ihm folgte sein minderjähriger Sohn Raimund III., für den zunächst seine Mutter Hodernia und sein Onkel Balduin III. von Jerusalem die Regentschaft übernahmen.

Nachkommen

Mit Hodernia hatte er zwei Kinder:

  • Raimund III. (* um 1142; † 1187), Graf von Tripolis, Regent von Jerusalem, Fürst von Galiläa
  • Melisende (* um 1143; † nach 1161), abgewiesene Verlobte des byzantinischen Kaisers Manuel I. (Princesse Lointaine)

Einzelnachweise

  1. Steven Runciman: Geschichte der Kreuzzüge. C.H. Beck, München 1995, ISBN 3406399606, S. 637 f.

Weblinks


Vorgänger Amt Nachfolger
Pons Graf von Tripolis
1137–1152
Raimund III.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Raimund III. (Tripolis) — Raimund III. von Tripolis (* um 1142; † 1187 in Tripolis) war Graf von Tripolis ab 1152. Er folgte seinem Vater Raimund II., der von den Assassinen getötet wurde, und Hodierna, die für ihn während seiner Minderjährigkeit regierte. Aus dem Recht… …   Deutsch Wikipedia

  • Raimund IV. (Tripolis) — Raimund von Antiochia († Mai/Juni 1199) war als Raimund IV. Graf von Tripolis von 1187 bis 1189, sowie Regent des Fürstentums Antiochia von 1193 bis 1194. Er war der älteste von zwei Söhnen von Fürst Bohemund III. und Orgueilleuse von Harenc.… …   Deutsch Wikipedia

  • Raimund III. von Tripolis — (* um 1142; † 1187 in Tripolis) war Graf von Tripolis ab 1152. Er folgte seinem Vater Raimund II., der von den Assassinen getötet wurde, und Hodierna, die für ihn während seiner Minderjährigkeit regierte. Aus dem Recht seiner Frau war er ab 1174… …   Deutsch Wikipedia

  • Raimund — ist ein männlicher Vorname. Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Bedeutung des Namens 2 Berühmte Namensträger 2.1 Vorname 2.1.1 siehe auch …   Deutsch Wikipedia

  • Raimund IV. von Toulouse — (Merry Joseph Blondel, um 1840, Versailles, Salles de Croisades) Raimund IV. von Toulouse, genannt Raimund von Saint Gilles (* 1041/42 in Toulouse; † 28. Februar 1105 auf der Burg Mons Peregrinus bei Tripolis) war seit 1094 ein …   Deutsch Wikipedia

  • Raimund von Saint-Gilles — Raimund IV. von Toulouse (Merry Joseph Blondel, um 1840, Versailles, Salles de Croisades) Raimund IV. von Toulouse, genannt Raimund von Saint Gilles (* 1041/42 in Toulouse; † 28. Februar 1105 auf der Burg Mons Peregrinus bei Tripolis) war seit… …   Deutsch Wikipedia

  • Raimund von St.-Gilles — Raimund IV. von Toulouse (Merry Joseph Blondel, um 1840, Versailles, Salles de Croisades) Raimund IV. von Toulouse, genannt Raimund von Saint Gilles (* 1041/42 in Toulouse; † 28. Februar 1105 auf der Burg Mons Peregrinus bei Tripolis) war seit… …   Deutsch Wikipedia

  • Raimund IV. (Toulouse) — Raimund IV. von Toulouse (Phantasieportät von Merry Joseph Blondel, um 1840, Versailles, Salles de Croisades) Raimund IV. von Toulouse, genannt Raimund von Saint Gilles (* 1041/42 in Toulouse; † 28. Februar 1105 auf der Burg Mons Peregrinus bei… …   Deutsch Wikipedia

  • Raimund II. (Antiochia) — Raimund II. Ruben von Antiochia (* um 1195 in Antiochia; † 1222 vermutlich in Tarsos) war Fürst von Antiochia von 1216 bis 1219. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Quellen 3 Weblinks 4 …   Deutsch Wikipedia

  • Raimund [1] — Raimund (ein altfranzösischer Name, eigentlich Raymond [spr. Rämong]); I. Fürsten: A) Könige von Aragon: 1) R. Berengar, Sohn des Grafen R. Berengar III. von Barcelona, folgte diesem 1131 in Barcelona, heirathete 1151 Petronella, Tochter Ramiros… …   Pierer's Universal-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”