Rainer Forst

Rainer Forst

Rainer Forst (* 15. August 1964 in Wiesbaden) ist Professor für Politische Theorie und Philosophie am Institut für Politikwissenschaft (Fachbereich Gesellschaftswissenschaften) sowie am Institut für Philosophie der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Seine Forschungsschwerpunkte sind politische Theorie und praktische Philosophie. Er wird als einer der Vertreter der jüngsten, der „dritten Generation der Frankfurter Schule“ bezeichnet.[1]

Inhaltsverzeichnis

Bildungsweg

Rainer Forst studierte Philosophie, Politikwissenschaft und Amerikanistik in Frankfurt am Main sowie in New York und an der Harvard University. Er promovierte im Jahr 1993 bei Jürgen Habermas. Seine Promotionsarbeit befasst sich mit Theorien zu politischer und sozialer Gerechtigkeit. 2003 erwarb er mit seinem Buch „Toleranz im Konflikt“ im Fach Philosophie die Lehrberechtigung an Hochschulen.

Beruflicher Werdegang und Forschungsschwerpunkt

Vor seiner Promotion im Jahre 1993 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an einem von Jürgen Habermas geleiteten Forschungsprojekt zur Rechtstheorie in Frankfurt. Daraufhin war er als wissenschaftlicher Assistent am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft der FU Berlin tätig, 1996–2002 am Institut der Philosophie der Universität in Frankfurt am Main (jeweils als Assistent von Axel Honneth). Zusätzlich erhielt er in den Jahren 1995/96 und 1999 Gastprofessuren an der Graduate Faculty der New School for Social Research in New York. Seine Habilitation erfolgte 2003 und im selben Jahr erhielt er ein Heisenbergstipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft. 2004 nahm er den Ruf auf die Professur für politische Theorie an der Universität in Frankfurt an. Im Studienjahr 2005/06 hatte er in New York die Theodor-Heuss-Professur an der Graduate Faculty der New School für Social Research übernommen.[2] 2007 lehnte er einen Ruf an die University of Chicago ab und wurde, neben Klaus Günther, Sprecher des Frankfurter Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“. Seit 2009 ist er zudem stellvertretender Sprecher der Kollegforschergruppe "Justitia Amplificata". Er erhielt Einladungen zu Gastprofessuren für Philosophie an der Harvard University und am Dartmouth College. Er ist Herausgeber der Reihen "Theorie und Gesellschaft" und "Normative Orders" (Campus Verlag), und ist Associate Editor der Zeitschrift "Ethics" sowie in unterschiedlichen Funktionen an weiteren elf internationalen Zeitschriften beteiligt. Intensiv befasst sich Rainer Forst mit Grundfragen der politischen Philosophie, insbesondere mit den Begriffen Gerechtigkeit, Demokratie und Toleranz.

Werke

  • Kontexte der Gerechtigkeit. Politische Philosophie jenseits von Liberalismus und Kommunitarismus. Suhrkamp Verlag, 1994, 1996 und 2004. (Englische Übersetzung von John M. M. Farrell: Contexts of Justice. Political Philosophy beyond Liberalism and Communitarianism. University of California Press, Berkley/Los Angeles 2002. - Portugiesische Übersetzung von Denilson Luís Werle: Contextos da justiça. Filosofia política para além de liberalismo e comunitarismo. Boitempo Verlag, São Paulo 2010.[3])
  • Toleranz. Philosophische Grundlagen und gesellschaftliche Praxis einer umstrittenen Tugend. Campus Verlag, 2000, (Hrsg.).
  • Toleranz im Konflikt. Geschichte, Gehalt und Gegegenwart eines umstrittenen Begriffs. Suhrkamp Verlag, 2003. (Übersetzungen ins Englische (Cambridge University Press), Spanische (Paideia) und Arabische (Maraya Verlag) in Vorb.)
  • Das Recht auf Rechtfertigung. Elemente einer konstruktivistischen Theorie der Gerechtigkeit. Suhrkamp Verlag, 2007, ISBN 978-3-518-29362-1 (Portrait), (Übersetzung ins Schwedische: Daidalos, 2007 erschienen als "Rätten til rättfärdigande", Übersetzung ins Englische (Columbia University Press) in Vorbereitung.)
  • mit Klaus Günther (Hrsg.): Die Herausbildung normativer Ordnungen. Interdisziplinäre Perspektiven. Campus Verlag, Frankfurt am Main 2011, ISBN 978-3-593-39276-9, (Normative Orders, Band 1)
Essays

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Joel Anderson: The 'Third Generation' of the Frankfurt School
  2. (Homepage New School)
  3. Dieses Buch ist im Urteil von Jürgen Habermas eines der wichtigsten Werke seit 1950 [1].

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