Ralph Lauren

Ralph Lauren, fotografiert von Edgar de Evia (1978)

Ralph Lauren (* 14. Oktober 1939 in Bronx, New York; eigentlich Ralph Lipschitz) ist ein US-amerikanischer Modedesigner und Gründer des Modeunternehmens Polo Ralph Lauren Corporation.

RL Boutique in Malibu

Geschichte

Seine jüdischen Eltern stammen aus Pinsk im heutigen Weißrussland. Nach seinem Dienst in der United States Army von 1962 bis 1964 arbeitete Ralph Lauren als Verkäufer bei dem traditionsreichen Modeunternehmen Brooks Brothers. 1967 erwarb er von Brooks die Rechte an der Marke Polo, die bis zu diesem Zeitpunkt für Polo-Spieler gedacht war, und gründete 1968 mit Hilfe eines 50.000$-Kredites das Krawattengeschäft Polo Fashions. Daraufhin machte er sich selbstständig und entwarf seine erste Männerkollektion Polo Menswear Co. Später kamen das Label Ralph Lauren's Women's Wear und Ralph Lauren Home Collection dazu. Das bekannteste Logo der Marke ist ein meist klein, in neuen Kollektionen aber auch groß gestickter Polospieler („Player“).

Polo Ralph Lauren Corporation

Die Polo Ralph Lauren Corp. betreibt weltweit 282 Einzelhandelsgeschäfte und hat 13.000 Angestellte. Die Lizenz für Lauren-Parfüme hat der französische Kosmetikkonzern L'Oréal.
Im Geschäftsjahr 2010 erwirtschaftete der Konzern erstmals in seiner Geschichte mehr als eine Milliarde US-Dollar an Umsätzen und erzielte damit einen Reingewinn von 73 Mio. US-Dollar.^[1]

Markenportfolio

Ralph Lauren unterscheidet in seinen Damen- und Herrenkollektionen unter den folgenden Labels bzw. Linien (in etwa hierarchisch geordnet):

Ralph Lauren Markenportfolio

Herren

Damen

Purple Label (Hochpreisige Designer-Linie seit 1996) Black Label (Elegante Business- und Freizeit-Linie seit 2005) Polo by Ralph Lauren (Traditionelle Sportswear-Linie seit 1967) RRL Double RL (Denim-Linie im Western-Stil seit 1993, eigene Boutiquen) Lauren Ralph Lauren (Business-Linie für Kaufhäuser, auch Schuhe) Ralph by Ralph Lauren (Business-Linie für die Kaufhauskette Dillard's) RLX (Sport-Bekleidung seit 1998) Polo Golf (Golf-Bekleidung seit 1987) Tennis (Tennis-Linie, Ausstatter der US Open und Wimbledon) Polo Sport (Sportbekleidung innerhalb der Polo-Linie ab 1993, 2005 durch RLX ersetzt) Polo Jeans Co. (Jugendliche Denim-Sportswear ab 1996, von 2007 bis 2011 ausschließlich in Europa und Asien) Denim & Supply Ralph Lauren (Weltweite Nachfolge-Kollektion von Polo Jeans Co. seit 2011) Rugby Ralph Lauren (Jugendliche Linie im College-Stil seit 2004, eigenen Boutiquen) Create your own (Kundenindividuelle Polo-Linie seit 2003) Pink Pony (Brustkrebs-Benefiz-Linie mit pinkfarbenem Player) Big & Tall (Große und lange Größen innerhalb der Polo-Linie) Ralph Lauren (Herrenschuhe, Sandalen, Sportschuhe) Ralph (Sonnenbrillen, Accessoires)

Collection (Hochpreisige Designer-Linie seit 1971) Black Label (Elegante Damen-Linie seit 1999) Blue Label (Jugendliche Sportswear-Kollektion seit 2002) RRL Double RL (Western-style Denim-Linie seit 1993, eigene Boutiquen) Lauren (Traditionelle Damen-Linie, auch in kleinen ('Petite') und großen ('Woman') Größen) Lauren Jeans Co. und Lauren Active (Denim- und Sport-Kollektionen innerhalb der Lauren-Linie) RLX (Sport-Bekleidung seit 1998) Ralph Lauren Golf (Golf-Bekleidung seit 1998) Ralph Lauren Tennis (Tennis-Linie, Ausstatter US Open und Wimbledon) Polo Sport (Sportbekleidung für Damen ab 1996, 2005 durch RLX ersetzt) Polo Jeans Co. (Jugendliche Denim-Sportswear ab 1996, ab 2007 nicht mehr in den USA) Denim & Supply Ralph Lauren (Weltweite Nachfolge-Kollektion von Polo Jeans Co. seit 2011) Rugby Ralph Lauren (Jugendliche Linie im College-Stil seit 2004, eigene Boutiquen) Create your own (Kundenindividuelle Polo-Linie seit 2003) Pink Pony (Brustkrebs-Benefiz-Linie mit pinkfarbenem Player) Ralph Lauren (Damenschuhe, Sandaletten, Sportschuhe) Ralph (Sonnenbrillen, Accessoires)

RL Boutique in Chicago

Darüber hinaus bestehen Kollektionen für Kinder (Boys, Girls, Baby) sowie eine Home-Linie (Heim- und Badtextilien, Geschirr, Accessoires, Möbel und Hundekleidung - aufgeteilt in Ralph Lauren Home und Lauren Ralph Lauren Home). Darüber hinaus gibt es Ralph Lauren Paint Wandfarbe, Sonnenbrillen (unter den verschiedenen Labels, Lizenz an Luxottica ab Januar 2007) und Parfüm/Kosmetik (Lizenz bei L'Oreal) von Ralph Lauren. Unter dem Namen Ralph Lauren Watch and Jewelry Co. werden in Zusammenarbeit mit Richemont seit 2009 Uhren und Schmuck vertrieben.

Außerdem gehören das jugendliche, ursprünglich kanadische, Mode-Label Club Monaco (1999 akquiriert) sowie die Mode- und Accessoires-Marken 'Chaps' (seit 1978) und 'American Living' (seit 2008), die im Niedrigpreis-Segment über Department Stores in den USA vertrieben werden, zum Ralph Lauren Konzern. Bei diesen Marken ist die Verbindung zu Ralph Lauren für den uninformierten Verbraucher nicht unmittelbar erkennbar.

Privatleben

Ralph Lauren mit seinem Porsche GT3 RS (2010)

1964 heiratete er Ricky Low-Beer, mit der er drei Kinder hat.

Lauren besitzt eine ca. 5.700 ha große Ranch im Ouray County in Colorado.^[2]

Automobilsammlung

Ralph Lauren besitzt eine Automobilsammlung, zu der mehrere seltene Oldtimer gehören. 2005 wurde diese „Ralph Lauren Collection“ im Boston Museum of Fine Arts ausgestellt, der zugehörige Ausstellungakatalog hat den Titel „Speed, Style, and Beauty: Cars from the Ralph Lauren Collection“. Neben klassischen Jaguar, Ferrari oder Porsche gehören seiner Sammlung auch aktuellere Modelle wie ein Bugatti 16.4 Veyron, ein Porsche 997 GT3 RS oder ein Ferrari Enzo Ferrari an.

Aussprache

Während man den Namen bzw. die Marke im Deutschen oft deutsch als [ˈralf ˌlaʊˈreːn] ([rallf lau-rehn]) ausgesprochen hört, wird er im amerikanischen Englisch als [ˌɹælf ˈlɔːɹɘn] ([rällf lorrenn], mit gerollten Ls und retroflexiven Rs sowie der Betonung auf der ersten Silbe) ausgesprochen.

Quellen

• Investor Relations Seite der PRL Corporation

Weblinks

 Commons: Ralph Lauren – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

• Internetauftritt der Marke Ralph Lauren

Einzelnachweise

1. ↑ Polo Ralph Lauren Management Discusses Q4 2011 Results, seekingalpha.com, 25. Mai 2011
2. ↑ Randy Cassingham: Guess Who's Coming to Dinner?

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