Rammschiff

Rammschiff

Widderschiffe entstanden nach 1866 in der preußischen Marine, in der deutschen Kaiserlichen Marine und in der österreichisch-ungarischen Marine. In der Seeschlacht bei Lissa am 20. Juli 1866 entschied die österreichisch-ungarische Flotte durch Rammstöße gegen italienische Schiffe die Schlacht für sich. Im Ergebnis dieser Schlacht kehrten die Kriegsmarinen zeitweise zur antiken Rammstoß-Taktik zurück.

In der deutschen und österreichisch-ungarischen Marine bezeichnete man Kriegsschiffe, bei denen Rammbug oder Rammsteven die Hauptbewaffnung bildeten, als "Widderschiff". Die Bezeichnung leitet sich aus dem Tierreich ab, wo Widder ihren Gegner im Zweikampf mit Rammstößen angreifen. Voraussetzung für einen erfolgreichen Ramm-Angriff zu See sollten hohe Geschwindigkeit, große Manövrierfähigkeit, große Eigenmasse und hohe Rumpffestigkeit des angreifenden Schiffs sein. Es gelang jedoch nicht, diese Voraussetzungen zu verwirklichen, und da die Entwicklung der Schiffsartillerie gleichzeitig große Fortschritte machte, kam die Entwicklung der Widderschiffe nicht aus dem Prototyp-Stadium heraus.

Das preußisch-deutsche Widderschiff Arminius wurde wegen seines scharfen Vorstevens z. B. auch als Eisbrecher eingesetzt.

Die stark geschützte Variante der Widderschiffe wurde Panzerwidder bzw. Panzerwidderschiff genannt.

Neben den Widderschiffen entstanden noch Rammkreuzer und Rammonitore.

Im amerikanischen Bürgerkrieg 1861-1865 setzten die Nordstaaten Widderschiffe ein; siehe United States Ram Fleet.


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