Ranzin

Ranzin

Das Dorf Ranzin ist ein Ortsteil der Gemeinde Züssow in Landkreis Vorpommern-Greifswald. Im März 2005 hatte Ranzin 229 Einwohner. Ranzin ist über die Kreisstraße K 15 zu erreichen, welche von der B 111 (zwischen Gribow und Thurow) und der B 109 bei Klein Bünzow verläuft.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ranzin wird erstmalig als Villa Randensynim Jahre 1228 urkundlich erwähnt. Die Erwähnung erfolgte in einer Urkunde über einen Gebietstausch zwischen dem Pommernherzog Barnim I. und dem Domkapitel Lübeck. Seit dem Jahre 1249 ist die Existenz einer Kirche belegt. Nachweislich seit 1315 ist Ranzin der Stammsitz des alten pommerschen Adelsgeschlechtes (von) Horn, welches hier in dreizehn Generationen bis 1845 ansässig war. Christian Leopold von Horn verkaufte in diesem Jahr die Güter Ranzin und Oldenburg an den Wolgaster Reeder und Getreidegroßhändler August Wilhelm Homeyer. Dieser legte 1848 ein nach ihm benanntes Vorwerk Wilhelmshöh an. Er und später sein Sohn Friedrich bauten das Gut Ranzin zu einem Musterunternehmen aus. Das Dorf wuchs entsprechend und wurde 1874 Sitz des Amtsbezirkes, zu dem die Dörfer Oldenburg, Wilhelmshöh, Gribow, Glödenhof, Lüssow, Radlow, Züssow, Krebsow, Thurow und Nepzin gehörten. Erst 1935 musste Ranzin zugunsten Züssow den Sitz abgeben. Letzte Besitzer des Gutes war die Familie von Kameke. Während des Zweiten Weltkrieges mussten zahlreiche Männer aus der Sowjetunion im Ort Zwangsarbeit verrichten. Vier von ihnen starben in dieser Zeit (1941-1942). Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Gut Ranzin im Zuge der Bodenreform enteignet. Am 26. September 1945 wurde das Landesgut Ranzin gegründet, welches als VEG (Saatzucht) und VEG (Tierzucht) bis zur Wende existierte. 1991 pachtete die Saka-Ragis Pflanzenzucht GbR Hamburg das Gut und die Saatzuchtstation. Mit Wirkung vom 1. Januar 2005 gab die Gemeinde Ranzin ihre Eigenständigkeit auf und ist seitdem Ortsteil der Gemeinde Züssow.[1]

Sehenswürdigkeiten

  • Kirche Ranzin mit
    • drei Grabplatten des alten Adelsgeschlechtes derer von Horn aus den Jahren 1315, 1357 und 1407. Sie zählen zu den ältesten erhaltenen Grabmalen in Vorpommern
    • freigelegten Resten von Wandmalereien aus dem 14. Jahrhundert
  • Fachwerkhaus unmittelbar vor der Kirche; ältestes Haus des Dorfes (wahrscheinlich Ende des 15. Jahrhundert)
  • Küsterhaus von 1856
  • Villa Granito; hohes, vollständig aus Feldsteinen errichtetes Haus (vor 1890 durch den Gutsbesitzer Friedrich von Homeyer errichtet)
  • ehemaliger Schafstall; mit einem Rundbogen und Stufengiebel (Medaillons mit Widderköpfen), der über das Flachdach hinausragt. Von Friedrich von Homeyer 1867 nach Plänen des Berliner Architekten Eduard Knobloch erbaut.
  • Herrenhaus Ranzin von 1877, Nachfolgebau des 1875 abgebrannten Herrenhauses. Der Neubau wurde ebenfalls durch den Architekten Eduard Knobloch entworfen und dient jetzt als Hotel.
  • Gedenkstätte auf dem Gemeindefriedhof für vier namentlich bekannte sowjetische Zwangsarbeiter, die zwischen 1941 und 1942 Opfer der Zwangsarbeit wurden

Einzelnachweise

  1. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2005

Weblinks

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