Raná (Berg)

Raná (Berg)
Raná
Blick zum Raná von Osten

Blick zum Raná von Osten

Höhe 457,2 m n.m.
Lage Tschechien
Gebirge Böhmisches Mittelgebirge
Geographische Lage 50° 24′ 19″ N, 13° 45′ 56″ O50.40527777777813.765555555556457.2Koordinaten: 50° 24′ 19″ N, 13° 45′ 56″ O
Raná (Berg) (Tschechien)
Raná (Berg)
Typ Bergrücken
Gestein Basalt

Der Raná (deutsch Rannayer Berg, 457 m) ist ein markanter Berg im sog. Launer Teil des Böhmischen Mittelgebirge (České středohoří) in Tschechien. An der Südseite besteht seit 1936 das Nationale Naturreservat Raná. Der Raná ist das Zentrum des Gleitschirmflugsports in Nordböhmen.

Inhaltsverzeichnis

Entstehung des Namens

Der Berg erhielt seinen Namen nach dem nahen Dorf Raná (Rannay).

Lage und Umgebung

Der Raná befindet sich etwa sechs Kilometer nördlich von Louny (Laun) und 10 Kilometer südöstlich von Most (Brüx) im linkselbischen Böhmischen Mittelgebirge. Unmittelbar am Fuß des Berges liegt die gleichnamige Gemeinde Raná (Ranay) und der kleine Ortsteil Hrádek (Hradek). Benachbarte Berge sind der Lenešický Chlum, der Oblík (Hoblik) und der Milá (Millayer).

Bis 1945/46 verlief am Raná die Sprachgrenze zwischen deutsch und tschechisch besiedeltem Gebiet. Nach der Angliederung des Sudetenlandes an Deutschland im Herbst 1938 lag der Raná allerdings zur Gänze auf deutschem Gebiet, die neue Staatsgrenze wurde unmittelbar südlich des Raná festgelegt.

Naturschutz

Europäischer Ziesel

Seit 1936 steht die Südseite des Berges auf 1,5 ha als Naturschutzgebiet unter staatlichem Schutz. 1951 wurde das Areal zum Nationalen Naturreservat erklärt. In jüngster Zeit wurde das Schutzgebiet auf 10,94 ha erweitert.

Für den Raná typische geschützte Pflanzen sind u.a. die Finger-Kuhschelle (Pulsatilla patens ), die endemische böhmische Wiesen-Kuhschelle (Pulsatilla pratensis bohemica), das Echte Federgras (Stipa pennata) und der Steppenwildhafer (Avenastrum desertorum).

Einzigartig ist das Vorkommen des Europäischen Ziesel (Spermophilus citellus) am Raná. Dieses Nagetier aus der Familie der Hörnchen hat sein Hauptverbreitungsgebiet in den Steppen Südosteuropas; am Raná lebt der Ziesel an seiner absoluten nördlichen Populationsgrenze. Ein weiteres, heute erloschenes Vorkommen war bis in die 1950er Jahre nur noch aus dem Osterzgebirge bekannt.

Segelfliegen

Gleitschirmflieger am Raná

Schon zu Zeiten des Sozialismus wurde der Raná vom paramilitärischen Verband SVAZARM zu einem Zentrum der Segelfliegerei ausgebaut. Seit der politischen Wende 1989 können die weiten waldfreien Hänge von jedermann als Startpunkt genutzt werden.


Wege zum Gipfel

Über den Raná führt eine blau markierte Wanderroute, die ihren Ausgangspunkt in Most hat und weiter nach Louny verläuft. Über eine markierte Abzweigung ist der Gipfel erreichbar. Günstige Ausgangspunkte für einen Besuch des Berges sind auch die Orte Raná und Lenešice.

Siehe auch


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