Rapamycin

Rapamycin
Strukturformel
Strukturformel von Sirolimus
Allgemeines
Freiname Sirolimus
Andere Namen
  • SRL
  • Rapamycin
Summenformel C51H79NO13
CAS-Nummer 53123-88-9
PubChem 5284616
ATC-Code

L04AA10

DrugBank DB00877
Arzneistoffangaben
Wirkstoffklasse

Immunsuppressiva

Fertigpräparate

Rapamune® (A, D)[1][2]

Verschreibungspflichtig: Ja
Eigenschaften
Molare Masse 914,17 g·mol−1
Sicherheitshinweise
Gefahrstoffkennzeichnung [3]
keine Gefahrensymbole
R- und S-Sätze R: keine R-Sätze
S: 22-24/25
Bitte beachten Sie die eingeschränkte Gültigkeit der Gefahrstoffkennzeichnung bei Arzneimitteln
LD50

> 2500 mg·kg−1 (Maus p.o.) [3]

WGK 2 (wassergefährdend) [3]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Sirolimus (SRL, Rapamycin) ist ein makrozyklisches Immunsuppressivum. Sirolimus ist ein Makrolidantibiotikum aus Streptomyceten (Streptomyces hygroscopicus). Dieser Bakterienstamm wurde erstmals im Boden der Insel Rapa Nui, auch bekannt als Osterinsel, gefunden. Daher auch der Name Rapamycin. Sirolimus und Tacrolimus sind miteinander verwandte Substanzen, die aus unterschiedlichen Streptomyceten isoliert wurden, jedoch einen unterschiedlichen Wirkmechanismus haben. Ein Derivat von Sirolimus ist Everolimus.

Anwendungen

Sirolimus wird nach Nierentransplantationen, meist in Kombination mit Cyclosporin und Corticosteroiden, zur Verhinderung einer Organabstoßung eingesetzt. Als eine der wichtigen Nebenwirkungen ist die Wundheilungsstörung zu nennen.

In der Kardiologie werden die anti-proliferativen Effekte des Sirolimus ausgenutzt, um Wiederverengungen (Restenosen) durch eine Hyperplasie der Gefäß-Intima nach Implantation eines Stents in den Herzkranzgefäßen zu verhindern. Mit Sirolimus beschichtete Stents zeigen in mehreren Studien die Ausbildung von weniger Restenosen im Vergleich zum konventionellen Metallstent. Jedoch besteht die Gefahr einer Stentthrombose da Sirolimus auch die Neubildung der Neointima verhindert und sich so über einen längeren Zeitraum Thrombozyten an dem Stent ansetzen und den Stent verschließen können.

Aufgrund seiner antiproliferativen Effekte auf Zellen rückte Rapamycin auch ins Blickfeld der Antitumortherapie, da es vermutlich Wachstum als auch Neovaskularisation bestimmter Tumore zu hemmen vermag.

Im Mai 2007 erhielt die US-amerikanische Firma Wyeth für ein Derivat von Rapamycin, Temsirolimus (42-[3-hydroxy-2-(hydroxymethyl)-2-methylpropanoat]), unter dem Handelsnamen Torisel die Zulassung zur Behandlung bei fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom.[4]

Wirkmechanismus

SRL hat einen anderen Wirkmechanismus als Ciclosporin und Tacrolimus. SRL inhibiert eine Reihe von Cytokin-vermittelten Signaltransduktionswegen durch Komplexbildung mit dem Protein mTOR (mammalian Target of Rapamycin, etwa „Ziel des Rapamycin im Säugetier“), einer 282 kDa großen Phosphoinositid-3-Kinase. Somit bleibt die nachfolgende Aktivierung und anschließende Proteinsynthese der S6 Kinase (p70SK6) aus, und die Aktivierung des ribosomalen Proteins S6 unterbleibt. Die Hemmung von mTOR verhindert die Aktivierung der p34cdc2 Kinase und somit die Komplexbildung mit Cyclin E. Dieses hat zur Folge, dass sowohl die Aktivierung als auch das Voranschreiten der T-Zellen von der G1-Phase in die S-Phase des Zellzyklus verhindert wird.

Stäbchenmodell von Sirolimus.


Einzelnachweise

  1. ABDA-Datenbank (Stand: 28.07.2008)
  2. Austria-Codex (Stand: 28.07.2008)
  3. a b c Datenblatt für Rapamycin from Streptomyces hygroscopicus ≥95% (HPLC), powder – Sigma-Aldrich 28. Juli 2008
  4. Nature Drug Discovery, Vol. 6, August 2007, S. 599-600.


Gesundheitshinweis
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