Ratsdelft

Ratsdelft

Der Ratsdelft in Emden ist nur noch ein kleiner Teil des Emder Hafens.

Von 800 n. Chr. ab an entwickelte sich an der Mündung des Flüsschens Ehe in die Ems der Delft zu einem stattlichen Hafen. So weist auch das Wort „Delft“ (von „delven“: graben, also: „das Ausgegrabene“) auf den Ausbau eines natürlichen Gewässers durch den Menschen. Bis 1870 n. Chr. bildete der Ratsdelft zusammen mit dem Falderndelft den Mittelpunkt friesischen und auch westfriesischen Handels. Zur Emder Blütezeit beherbergte er mehr Schiffe als das gesamte englische Königreich und gab gerade westfriesischen Schiffern und Händlern eine neue Heimat.

Mitten in der Stadt, direkt am Rathaus gelegen, war der Ratsdelft früher größer und spielte auch nach 1900 noch eine Rolle als Umschlagplatz, waren doch verschiedene Handelshäuser hier angesiedelt. Marinemaler wie Willy Stöwer oder der Grafiker Ernst Petrich dokumentieren in Ihren Bildern eindrucksvoll das maritime und geschäftige Leben dieses Emder Hafenabschnittes um 1920 und danach.

Bereits um 1900 wurde der hintere Teil des Ratsdelftes mit der Verbindung zum Alten Graben zugeschüttet und dort der Stadtgarten geschaffen, so dass sich der Delft als Wasserarm bzw. Hafenbecken nur noch bis zum Emder Rathaus hinzieht. Die damals angelegte Delfttreppe dient bis heute als Anlegestelle für das Hafenrundfahrtboot. Im Delft liegen als Museumsschiffe das Feuerschiff Amrumbank, der Seenotrettungskreuzer Georg Breusing und der Heringslogger Stadt Emden.

Bei Traditionsfesten, wie den Emder Matjestagen, wird er auch als Anlegestelle für Traditionsschiffe genutzt.

Weblinks

 Commons: Ratsdelft – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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