- Red Auerbach
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Arnold Jacob „Red“ Auerbach (* 20. September 1917 in Brooklyn, New York; † 28. Oktober 2006 in Washington D. C.) war ein US-amerikanischer Basketballtrainer. Er trainierte zwischen 1950 und 1966 die Mannschaft der Boston Celtics und gewann neun Meisterschaften. Im Jahr 2009 gelang es Phil Jackson diese Marke zu überbieten. 1980 ehrte man Auerbach als besten Trainer der NBA-Geschichte. Sein stetes Markenzeichen war es, kurz vor Ende eines erfolgreichen Spiels eine Zigarre zu rauchen.
Leben
Red Auerbach wurde im New Yorker Stadtteil Brooklyn geboren, wuchs dort auf und besuchte die Highschool im Eastern District von 1931 bis 1935. Als begabter Basketballspieler wurde er 1935 in eine Auswahl der besten Spieler Brooklyns gewählt. Anschließend studierte er ein Jahr am nahen Seth Low Junior College sowie die drei darauffolgenden Jahre an der George Washington University in Washington, D.C., wo er ebenfalls als talentierter Basketballspieler auffiel.
In einer Zeit vieler konkurrierender Basketball-Profiligen, die alle regelmäßig mit finanziellen Problemen zu kämpfen hatten, unterschrieb Auerbach bei den Harrisburg Senators in der American Basketball League. Nebenbei begann er eine Laufbahn als Trainer bei einer Highschool in Washington, wie dies zahlreiche semiprofessionelle Basketballspieler taten (u. a. John Wooden). Nach Eintritt der Vereinigten Staaten in den Zweiten Weltkrieg wurde Auerbach 1943 von der US Navy eingezogen und absolvierte seinen Dienst auf der Marinebasis in Norfolk.
In der neu gegründeten Basketball Association of America (BAA) übernahm Auerbach von 1946 an den Trainerposten der Washington Capitols. In der Saison 1948/49 erreichten die Capitols unter Auerbach das BAA-Finale, unterlagen dort allerdings den Minneapolis Lakers mit ihrem Starcenter George Mikan. Nach der Fusion der BAA und der National Basketball League zur National Basketball Association am 3. August 1949 wechselte Auerbach als Trainer zu den Tri-Cities Blackhawks.
Bevor die Blackhawks 1950 nach St. Louis umzogen, verließ Auerbach den Verein und heuerte bei den Boston Celtics an, wo er Doggie Julian ersetzte. Die Celtics, die seit Gründung der BAA/NBA existierten, hatten bis dato nie die Playoffs erreicht. Unmittelbar nach Auerbachs Ankunft bei den Celtics lösten sich die Chicago Stags und die St. Louis Bombers, die aus der NBL in die NBA kamen, auf. Zwei Spieler dieser Teams, Ed Macauley und Bob Cousy, wurden daraufhin per Losentscheid den Celtics zugesprochen.
Mit Macauley und Cousy als Leistungsträger des Teams erreichten die Celtics konstant Jahr für Jahr die Playoffs, unterlagen jedoch mehrfach in den Halbfinals oder Finals ihrer Division. Da bewies Auerbach sein unglaubliches Gespür für Talente und tauschte mit den St. Louis Hawks Ed Macauley für deren zweiten Pick in der NBA Draft von 1956. Mit dem Pick wählte Auerbach Bill Russell, der zur wichtigsten Säule der Celtics-Dynastie werden sollte.
Bereits in der Saison 1956/57 gewannen die Celtics dank Verteidigunsspezialisten Bill Russell als Center sowie Bob Cousy und Bill Sharman im Backcourt die NBA-Meisterschaft gegen die Hawks. Obwohl sie 1958 im Finale unterlagen, kamen bis 1966 acht weitere NBA-Titel hinzu. Mit insgesamt neun gewonnenen Meisterschaften zog sich Auerbach, obwohl erst 49 Jahre alt, vom Trainergeschäft zurück. Es übernahm Bill Russell als Spieler-Trainer. Auerbach war mit einer Bilanz von 1037 Siegen (bei nur 548 Niederlagen) der erste Trainer, der die 1000er-Marke durchbrach.
Obwohl nicht mehr Trainer, blieb Auerbach den Celtics als General Manager treu. Durch geschickte Personalpolitik sorgte er dafür, dass die Celtics auch nach der Ära von Bill Russell erfolgreich blieben. So sicherte er sich in der Draft die Rechte an Dave Cowens, dem Most Valuable Player von 1973, und Jo Jo White, dem Finals-MVP von 1976. Die Celtics konnten daher 1974 und 1976 zwei weitere Titel gewinnen.
In der Draft von 1978 sicherte sich Auerbach die Rechte an Larry Bird, der die Celtics in den 1980ern drei weiteren Meisterschaften (1981, 1984, 1986) führen sollte. Vor der Draft von 1980 jedoch gelang Auerbach sein größter Geniestreich als Manager: er tauschte den ersten Draftpick der Celtics gegen Robert Parish von den Golden State Warriors sowie deren dritten Draftpick. Während die Warriors ihren Wunschkandidaten Joe Barry Caroll wählten, entschied sich Auerbach für den relativ unbekannten Kevin McHale. Beide – McHale und Parish – wurden entscheidende Spieler der drei Celtics-Meisterschaften in den 80ern und sind heute in der Basketball Hall of Fame.
Mit zunehmendem Alter zog sich Auerbach aus der Teamführung der Celtics zurück, war aber bis zu seinem Tod als Teampräsident an Entscheidungen beteiligt. In den vergangenen Jahren musste Auerbach mehrfach wegen Herzproblemen ins Krankenhaus eingeliefert werden. Er starb am 28. Oktober 2006 nach einem Herzinfarkt vor seinem Haus, ungefähr fünf Wochen nach seinem 89. Geburtstag.
Literatur
- Red Auerbach, John Feinstein: Let Me Tell You a Story. A Lifetime in the Game. Little & Brown, New York 2004, ISBN 0-316-73823-9 (englisch)
Weblinks
- „Red Auerbach, Who Built Basketball Dynasty, Dies at 89“, New York Times, 29. Oktober 2006
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