Reda Seyam

Reda Seyam

Reda Seyam ist ein deutscher Islamist ägyptischer Abstammung, der verdächtigt wird, zu den Hintermännern des Sprengstoffattentats in Bali zu gehören.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Seyam wurde verdächtigt, einer der Hintermänner des Sprengstoffattentats in Kuta auf Bali am 12. Oktober 2002 gewesen zu sein, bei dem auf einer Vergnügungsmeile 202 Menschen ums Leben kamen.[1] In diesem Zusammenhang wurde er in Indonesien von der CIA befragt. Das BKA überführte ihn darauf hin nach Deutschland, um eine Verbringung in ein Geheimgefängnis zu verhindern.[2] Seyam gehörte zu den Besuchern des Neu-Ulmer Multikulturhauses, das am 28. Dezember 2005 von der bayerischen Staatsregierung geschlossen wurde [3][4] Seyam lebt heute in Berlin[5] und besitzt die deutsche Staatsbürgerschaft. Seyam wollte gerichtlich durchsetzen, seinem Sohn den Vornamen Dschihad zu geben. Zuerst wurde dem stattgegeben, dann legte jedoch der Berliner Innensenator Ehrhart Körting Beschwerde dagegen ein. [6] Nach einem Urteil vom 2. September 2009 darf der Sohn nun Djihad heißen. Das Kammergericht unterstreicht, dass dies ein in der arabischen Welt üblicher Name ist.[7]

1988 heiratete er eine Frau, die später unter dem Pseudonym Doris Glück die Geschichte ihrer Ehe veröffentlichte. Sie schrieb, dass Seyam nach einigen Jahren Ehe immer muslimischer geworden sei und seine zunächst wenig religiöse Frau zum Islam geführt habe. 1994 seien beide nach Bosnien gegangen, wo Seyam mit anderen Muslimen den Dschihad betrieben habe und seine Frau dazu überredet habe, einen Tschador anzulegen. Dann habe er eine weitere Frau geheiratet. Einmal habe ihr Mann sie in ein Trainingslager der Mudschaheddin gebracht, wo sie bei Hinrichtungen zugesehen habe.[8] Seine erste Frau muss sich verstecken. Sie wurde vom BKA in ein Zeugenschutzprogramm aufgenommen, erhielt einen neuen Namen, musste ihre Wohnung verlassen und ihre Arbeit aufgeben.[9]

Quellen

  1. Terrorfinanzierung: Deutscher mitverantwortlich für Bali-Attentat Spiegel Online, 20. März 2004
  2. Jochen Bittner: Hatz unter Freunden" - In: Die Zeit Nr. 52 vom 21. Dezember 2005
  3. Birgit Kappel und Oliver Mayer-Rüth: Vereinsverbot für Neu-Ulmer Islamisten Report München
  4. BKA-Eskorte für Terrorverdächtigen, Der Spiegel online, 20. Dezember 2005
  5. Jan Rübel: Islamisten-Alarm in der Hauptstadt Die Welt, 14. September 2004
  6. Körting duldet Dschihad als Vorname nicht Berliner Zeitung 28. Februar 2007
  7. Dein Name sei Djehad, Az: KG, 1 W 93/07
  8. Wolfgang Kohrt: Das verlorene Leben der Doris Glück, Berliner Zeitung, 21. November 2005
  9. DasErste: Der Gotteskrieger und seine Frau 26. Februar 2007

Literatur

  • Doris Glück: Mundtot. Ich war die Frau eine Gotteskriegers. List-Verlag, September 2004. ISBN 3471786783

Weblinks


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