Regina-Margherita-Klasse

Regina-Margherita-Klasse
Flagge
Regina Margherita-Klasse
Die Benedetto Brin
Die Benedetto Brin
Übersicht
Typ Linienschiff
Einheiten 2
Bauwerft

La Spezia und
Castellammare di Stabia

Kiellegung 1898
Stapellauf 1901
Indienststellung 1904/1905
Verbleib 1915 und 1916 gesunken
Technische Daten
Verdrängung

13.427 t, max. 14.300 t

Länge

138,65 m über alles

Breite

 23,84 m

Tiefgang

  8,81 m

Besatzung

797 Mann

Antrieb

28 Kessel,
2 Dreifach-Expansionsmaschinen
20.000 PS, 2 Schrauben

Geschwindigkeit

20 kn

Bewaffnung

• 4 × 305 mm-Kanonen
• 4 × 203 mm-Kanonen
• 12 × 152 mm-Kanonen
• 20 × 76 mm-Kanonen
• 2 × 47 mm-Kanonen
• 2 × 37 mm-Kanonen
• 4 × 45 cm-Torpedorohre

Panzerung

System Harvey

Panzerdeck

80 mm

Gürtelpanzer

150mm

Artillerie

bis 200 mm

Kommandostand

150 mm

Schiffe

Linienschiffsklasse der italienischen Marine. Benedetto Brin. Beide Schiffe nahmen am Italienisch-Türkischen Krieg (1911/1912) und am Ersten Weltkrieg teil. Obwohl beide Schiffe an keinem Seegefecht beteiligt waren, gingen sie im Weltkrieg mit erheblichen Opfern verloren.

Inhaltsverzeichnis

Technische Beschreibung

Die Regina Margherita-Klasse der Regia Marina war eine typische Konstruktion ihrer Zeit für die der italienische Marineminister Benedetto Brin (1833-1898) verantwortlich war. Neben einem obligatorischen Wulstbug, der noch an die Verwendung von Rammsporne erinnerte, war eine verhältnismäßig starke Hauptbewaffnung vorgesehen.
Die Schiffe verfügten über 28 Kessel und zwei Dreifach-Expansionsmaschinen mit einer verhältnismäßig starken Leistung von 20.000 PSi, die ihre Kraft auf zwei Antriebsschrauben weitergaben. Ungewöhnlich war die Anordnung der Schornsteine. Insgesamt gab es drei, wobei die beiden vorderen nicht hintereinander, sondern nebeneinander gesetzt waren. Vor den Schornsteinen befand sich in einem erhöhten Aufbau die gepanzerte Brücke.

Bewaffnung

Die Hauptbewaffnung bestand aus vier 305-mm-L/40-Geschützen der Bauart Elswick[1] in zwei Doppeltürmen. Einer stand am Bug, der andere am Heck. Die Schiffe der Regina Margherita-Klasse gehörten zu den Schiffen, die darüber hinaus eine verstärkte Mittelartillerie erhielten. Dies bestand auch aus vier 203-mm-L/45-Elswick-Geschützen[2], die in Kasematten über der 152 mm-Batterie an den Ecken der Aufbauten aufgestellt waren. Dazu kamen zwölf 152-mm-L/40-Elswick-Geschütze[3] in international üblicher Kasemattenaufgestellung entlang des Schiffsrumpfes auf Höhe der Aufbauten. Auf den Decks waren zwanzig 76-mm-Geschütze zur Torpedobootsabwehr aufgestellt. Vier Torpedorohre vervollständigten die Bewaffnung. Alles in allem erscheint das für Schiffe der damaligen Zeit ein beachtliche Feuerkraft zu sein, hatte indes den Nachteil, dass für soviel unterschiedliche Munition sehr viel größere Munitionsbunker nötig gewesen wären. Ein Umstand, der beiden Schiffe in ihrer Dienstzeit mehr als einmal Schwierigkeiten bereitet haben soll.

Die Panzerung war in allen Bereichen verhältnismäßig dünn und der verwandte Stahl vom Typ Harvey nicht mehr die modernste Panzerstahlqualität. Für ein Artilleriegefecht mit anderen Linienschiffen mit gleicher Hauptartillerie war sie unzureichend. 305 mm-Geschosse hätten sie auch aus großer Distanz durchschlagen.
Dafür waren die Schiffe relativ schnell. Sie können daher durchaus als Vorläufer der Schlachtkreuzer angesehen werden.

Schicksal der Schiffe

Die nach der Königin Margarethe (1851-1926) benannte RN Regina Margherita wurde am 20. November 1898 auf der Marinewerft in La Spezia begonnen, lief am 30. Mai 1901 vom Stapel und stellte am 14. April 1904 in Dienst. Von 1904 bis 1910 war sie das Flottenflagschiff.
RN Regina Margherita sank am 11. Dezember 1916 nahe Brindisi bei Sturm durch eine Mine, die vom deutschen Unterseeboot [4]

Die nach dem langjährigen Marinemister und Schiffskonstrukteur benannte Benedetto Brin wurde am 30. Januar 1899 auf der Marinewerft in Castellammare di Stabia begonnen, lief am 7. November 1901 vom Stapel und stellte am 1. September 1905 in Dienst.
Die Benedetto Brin sank am 17. September 1915 vermutlich durch Sabotage im Hafen von Tarent. Dabei starben 387 Mann. Sie wurde vor Ort verschrottet.[5]

Einzelnachweise

  1. 12"/40 (30.5 cm)
  2. 8"/45 (20.3 cm) EOC Pattern "W"
  3. in 6"/40 (15.2 cm) QF Marks I, II and III
  4. U-boot.net Chronik der Einsätze deutscher U-Boote
  5. Gino Galuppini: Enzyklopädie der Kriegsschiffe. Weltbildverlag, Augsburg 1995, ISBN 3-89350-828-7, S. 70.

Literatur

  • Aldo Faccaroli: Italian Warships of World War I. Ian Allan, London 1970,ISBN 0-7110-0105-7.
  • Gino Galuppini: Enzyklopädie der Kriegsschiffe. Weltbildverlag, Augsburg 1995, ISBN 3-89350-828-7.
  • Robert Gardiner (Hrsg.): Conway's All the World's Fighting Ships, 1906–1921. Naval Institute Press, Annapolis (Maryland) 1985, ISBN 0-87021-907-3.

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