- Regina Caeli
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Das Regina caeli (lat. „Königin des Himmels“), in Mittellatein häufig auch Regina coeli geschrieben, ist die marianische Antiphon, die im Stundengebet während der Osterzeit entweder nach der Vesper oder nach der Komplet gesungen wird - je nachdem, welche dieser beiden Horen die letzte ist, die in Gemeinschaft gefeiert wird. Der Text und die gregorianische Melodie sind seit dem 12. Jahrhundert überliefert.
Theologisch handelt es sich bei "Regina Caeli" um einen marianischen Ehrentitel für Maria, die Mutter Jesu. Der Titel "Königin des Himmels" besagt, dass sie an der himmlischen Herrlichkeit ihres auferstandenen Sohnes teilhat. Das wichtigste lehramtliche Dokument über die Königschaft Marias ist die Enzyklika "Ad caeli Reginam" (11. Oktober 1954) von Papst Pius XII., der die biblischen, patristischen, theologischen und liturgischen Grundlagen des marianischen Titels erläutert. Auf diese Lehraussagen bezog sich das Zweite Vatikanische Konzil in seiner Dogmatischen Konstitution über die Kirche: Maria wurde „als Königin des Alls vom Herrn erhöht, um vollkommener ihrem Sohn gleichgestaltet zu sein“ (Lumen gentium, 21. November 1964, Nr. 59). Der Text der Antiphon und der Oration lauten:
lateinisch deutsch Regina caeli, laetare, alleluia.
Quia quem meruisti portare, alleluia,
Resurrexit, sicut dixit, alleluia.
Ora pro nobis Deum, alleluia.Himmelskönigin, freue Dich, Halleluja.
Denn der, den du zu tragen würdig warst, Halleluja,
Er ist auferstanden, wie er gesagt, Halleluja.
Bitt Gott für uns, Maria, Halleluja.Wird das Regina caeli in der Osterzeit anstelle des Angelus gebetet, so fügt man an:
lateinisch deutsch Gaude et laetare, Virgo Maria, alleluia.
Quia surrexit Dominus vere, alleluia.
Oremus. Deus, qui per resurrectionem Filii tui
Domini nostri Iesu Christi mundum laetificare dignatus es:
praesta, quaesumus, ut per eius Genetricem Virginem Mariam
perpetuae capiamus gaudia vitae. Per eundem Christum, Dominum nostrum. Amen.Freu Dich und frohlocke, Jungfrau Maria, Halleluja,
denn der Herr ist wahrhaft auferstanden, Halleluja.
Lasset uns beten. Gott, du hast durch die Auferstehung deines Sohnes, unseres Herrn Jesus Christus, die Welt erfreuen wollen. Wir bitten dich, lass uns durch seine Mutter, die Jungfrau Maria, die Freuden des ewigen Lebens erlangen, durch Christus, unseren Herrn. Amen.Bearbeitungen
Im Stammteil des Gotteslob ist unter Nr. 576 eine aus Konstanz stammende Bearbeitung („Freu dich du Himmelskönigin“) aus dem 16. Jahrhundert abgedruckt. Jede Strophe - insgesamt sind es vier - greift einen der vier Sätze der Originalantiphon auf. Im Eigenteil der Diözesen Rottenburg-Stuttgart und Freiburg findet man unter Nr. 894 eine freie Übersetzung von Christoph von Schmid („O Mutter Jesu, freue dich“).[1]
Einzelnachweise
- ↑ Gotteslob Nr. 576 und 894 (Eigenteil Rottenburg-Stuttgart und Freiburg)
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