- Regionalmanagement
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Regionalmanagement stellt eine übergreifende Form der Kooperation dar. Es ging ursprünglich aus der Regionalplanung hervor.
Regionalmanagement übernimmt eine Dienstleistungsfunktion als Ideengeber, Berater, Moderator und Promotor. Es ist querschnitts- und in Verbindung mit dem Projektmanagement auch umsetzungsorientiert.
Unterschiedliche Interessen, vertreten durch z. B. Umwelt- und Wirtschaftsverbände sowie auch die Bürger selbst, werden in den Planungs- und Entscheidungsprozess einbezogen. Ein regionales Entwicklungskonzept, das meist der wichtigste Bestandteil eines Regionalmanagements als Maßnahmenpaket ist, wird anhand konkreter Projekte umgesetzt und ist Grundlage der weiteren Entwicklungen in der Region. Hierbei wird vorwiegend mit Fördermitteln von Bund, Ländern und der EU gearbeitet. Innerhalb eines regionalen Entwicklungsprozesses sollen die Rahmenbedingungen der Region als Wirtschafts-, Lebens und Urlaubsregion gestaltet werden.
Gerade angesichts der zunehmenden Globalisierung, des größer werdenden Europas kommt dem Begriff des Regionalmanagements eine aktuelle und zukunftsorientierte Bedeutung zu.
Inhaltsverzeichnis
Konzeptfelder
Wie eingehends erwähnt, sind die Einsatzgebiete vielfältig. Dazu zählen:
- Die Entwicklung von Visionen und Leitbildern,
- Das Sammeln von Ideen,
- eine Impulsgeberfunktion,
- eine Planung der verfügbaren Ressourcen,
- Verhandlung und (politische) Moderation,
- Koordination und Kooperation,
- Netzwerkbildung und
- Konfliktregelung.
Erfordernisse
Um ein Regionalmanagement erfolgreich umsetzen und etablieren zu können, ist eine grundlegende Veränderung des Selbstverständnisses der beteiligten Akteure, vor allem in Politik, Planung und Verwaltung, notwendig. Es ist der Einsatz von mehr Personal als bisher erforderlich, zudem muss der Aufbau enthierachisiert werden. Es ist außerdem eine Umstrukturierung vonnöten, einhergehend mit einer finanziellen Erweiterung und einer rechtlichen Normierung. Der Aufbau von Netzwerken und das Entwickeln von Aktionsprogrammen ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil.
Organisationsformen
Vom Prinzip her gibt es zwei Möglichkeiten der Organisation eines Regionalmanagements, die dann jeweils verschiedene Ausformungen besitzen:
- additiv → das Regionalmanagement kommt als neues Instrument hinzu
- integrativ → das Regionalmanagenemt ist nicht eigenständig, sondern durchläuft als eine Art Philosophie alle bestehenden klassischen Instrumente der Raumordnung.
Studienmöglichkeit
Seit einigen Jahren können Studiengänge zum Thema belegt werden. So zum Beispiel an der "Hochschule Zittau/Görlitz " als Diplomstudiengang BWL mit der Vertiefung Regionalmanagement, an der Fachhochschule Weihenstephan in Triesdorf der MBA-Studiengang "Regionalmanagement" sowie an der Fachhochschule Göttingen (Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst) der Masterstudiengang "Regionalmanagement und Wirtschaftsförderung" oder an der Fachhochschule Eberswalde der Bachelorstudiengang „Regionalmanagement“. Für Quereinsteiger und Berufspraktiker bietet "EIPOS" jährlich eine akademische Fachfortbildung zum Regionalmanager.
Literatur
- Josef Bühler: Organisation, Ressourcen und Finanzierung des Regionalmanagements; In: Stiftung Naturschutzfonds beim Ministerium für Ernährung und Ländlicher Raum Baden-Württemberg, Stuttgart 2004, ISSN 1430-984 X
- Josef Bühler: Aktives privates Kapital für die Regionen erschließen: Instrumente und Beispiele. Neue Strategien in der Regionalentwicklung; Euregia-Verlag, Aulendorf 2009, 2. Auflage, ISBN 978-3-939361-03-9
- Stephan Löb: Problembezogenes Regionalmanagement. Dortmunder Verlag für Architektur, Bau- und Planungsliteratur. Dortmund 2006, ISBN 3-929797-97-6
- Stephan Löb: Regionalmanagement. In: Akademie für Raumforschung und Landesplanung (Hrsg.): Handwörterbuch der Raumordnung. 4. Auflage, Hannover 2005, ISBN 3-88838-555-5
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