- Reichenberg-Gerät
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Reichenberg war die Tarnbezeichnung für eine bemannte V1-Version, die im Zuge der Entwicklung der V1 im Zweiten Weltkrieg gebaut wurde.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Das Reichenberg-Gerät mit der Rüstsatzkennnummer Fieseler Fi 103 war ein Versuchsflugzeug zur Erprobung der Tauglichkeit der Konstruktion und der Aerodynamik. Die Maschine ist zu Schulungszwecken sogar in einer doppelsitzigen Version gebaut und benutzt worden. Insgesamt wurden rund 175 modifizierte V-1 gebaut, die meisten bei der Luftmunitionsanstalt Neu Tramm.
Es gab ernste Anstrengungen, das Reichenberg-Gerät als Kamikaze-Waffe zu benutzen. Dazu wurde die Militäroperation Selbstopfer ins Leben gerufen. Die Selbstaufopferungspiloten wurden dem Kampfgeschwader 200 unterstellt. Diese Organisation kam jedoch nach der Intervention des Geschwaderkommandeurs Werner Baumbach bei Hitler nicht mehr zum Einsatz. Zum angeblich geplanten Einsatz gegen die alliierten Bomberverbände ist es nie gekommen – die hatte die Maschine aufgrund mangelnder Flugleistungen nie gefährden können.
Eines der wenigen erhaltenen Exemplare ist im Museum La Coupole in Helfaut-Wizernes, Pas de Calais in Nordfrankreich, als Leihgabe der Stadt Antwerpen ausgestellt.
Technische Daten
Fieseler Fi 103R-IV Eigenschaft Daten Typ bemannte Flugbombe Triebwerk ein Argus-Pulso-Strahlrohr 109-014 mit 350 kg Schub Leistung Höchstgeschwindigkeit 650 km/h, 800 km/h im Sturzflug Abmessung Spannweite 5,72 m Länge 8 m Gewicht Flugbereit 2250 kg Reichweite 330 km Siehe auch
Literatur
- Hanna Reitsch: Fliegen - mein Leben. J. F. Lehmanns, München 1972. ISBN 3-469-00558-3
- Hanna Reitsch: Fliegen - mein Leben. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1951
- Flugzeug Typen der Welt. Bechtermünz, Augsburg 1997. ISBN 3-86047-593-2
- Gunston, Bill & Wood, Tony - Hitler's Luftwaffe, 1977, Salamander Books Ltd., London
- The Complete Encyclodepia of World Aircraft, 1997, Barnes & Nobles Books, ISBN 0-7607-0592-5
Weblinks
Kategorien:- Gerät
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