- Reihensiedlung
-
Eine Reihensiedlung ist eine vorgeplante Stadtbebauung, die anders als Reihenhaussiedlungen aus einzelnen Gebäuden in deren neuparzellierten Grundstücken entstehen. Moderne Reihensiedlungen sind vor allem in Nordamerika häufig in der Form des Tract Housing anzutreffen, bei der eine Baufirma in Serienfertigung die Häuser in einem Plangebiet errichtet und verkauft, und durch eine Ähnlichkeit der Bausubstanz günstige Preise erzielt. In Europa sind Reihensiedlungen vor allem in den Niederlanden anzutreffen, wo insbesondere in trockengelegten Gebieten (Landgewinnung) einander ähnelnde Häuser reihenweise errichtet wurden. Da Reihensiedlungen häufig in Randlage errichtet werden, werden sie oft auch Siedlungskolonien genannt, etwa bei Zechenkolonien.
In den USA gilt Levittown (New York) als das Sinnbild des Tract Housing als amerikanische Form des (vor-)städtischen Lebens. In den ersten Jahrzehnten des Tract Housing wurden sehr gleichförmige Siedlungen mit teils nur einem einzigen Gebäudetyp errichtet. Moderne Tract-Housing-Gebiete zeigen in der äußeren Form eine sehr viel stärkere Variabilität, etwa durch Verwendung von unterschiedlichen Garagen oder Terrassen, auf der Grundlage eines gemeinsamen Baukerns. Durch die Standardisierung der Bauelemente kann erheblich Kosten gespart werden; so können Bauarbeiter auf wenige Handgriffe angelernt werden. Die Infrastruktur während des Bauens wird nur einmal für eine Vielzahl von Gebäuden angelegt, und vielfach werden komplexe Teile wie Treppen, Dächer und Nasszellen in Werksanlagen vormontiert und angeliefert. Die verbreiteten Reihensiedlungen haben in den USA zu Spitznamen wie McHousing, in Anlehnung an die McDonald’s-Schnellrestaurants, geführt.
Siehe auch
Commons: Tract housing – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikimedia Foundation.