- Reihendorf
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Ein Reihendorf oder Hufendorf ist eine Siedlungsform und Form des Dorfes. Es setzt ein langgestrecktes topografisches Objekt wie eine Straße oder einen Weg, einen Deich, ein Tal oder einen Höhenrücken, einen Bach oder Wassergraben voraus, entlang dem die bäuerlichen Siedlungsplätze, das heißt die Höfe oder Hofstellen, in mehr oder minder regelmäßigen Abständen angelegt (aneinander gereiht) worden sind.
Meist sind Reihendörfer dadurch gekennzeichnet, dass, sofern die örtlichen Gegebenheiten und Geländebedingungen es ermöglichen, jeweils am Anfang und am Ende des Reihendorfes noch weiter gesiedelt werden kann, also noch weitere Hofstellen angelegt werden können.
Reihendörfer können einreihig oder zweireihig angelegt werden. Die Anordnung des Ackerlandes beim Hof hat den Vorteil der Zeiteinsparung und der Verringerung des Transportaufwands, da direkt aus dem Hof „heraus“ beziehungsweise in ihn „hinein gewirtschaftet“ (Mistausbringung, Aussaat, Einfahren der Ernte) werden kann und die bessere Kontrolle der Ländereien durch die Anwesenheit des Bauern gewährleistet ist.
Spezielle Formen eines Reihendorfs sind das Hagenhufendorf, das Waldhufendorf und das Marschhufendorf.
Es bestand häufig kein Flurzwang und häufig auch keine Allmende. Durch die etwa gleiche und flächenmäßig ausgeglichene Anlage der Höfe und Flurstücke werden die Vor- und Nachteile, die durch die unterschiedlichen geomorphologischen, hydrologischen und geoökologischen Bedingungen gegeben sind, besser ausgeglichen als bei anderen Dorf- und Flurformen.
Die Abgrenzung zum Begriff Straßendorf ist nicht scharf definiert.
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