Ren Dhark

Ren Dhark

Ren Dhark ist eine Science-Fiction-Serie, deren erstes Heft am 1. August 1966 erschien.

In den Jahren 1966 bis 1969 hat der Science-Fiction-Autor Kurt Brand mit seinen Co-Autoren 98 Ren-Dhark-Heftromane herausgebracht. Die Serie wurde dann jedoch eingestellt.

Im letzten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts fand sich wieder ein Autorenteam, das seitdem unter Leitung von Hajo F. Breuer an der Fortschreibung (in Buchform) von Ren Dhark arbeitet.

Inhaltsverzeichnis

Auflagen/Erscheinungsformen

Ren Dhark ist in Form der sogenannten Groschenromane erschienen und erlebt jetzt seine Fortschreibung in Buchform.

Die Hefte erschienen beim Kelter-Verlag, die Bücher erscheinen beim HJB-Verlag, dazu gibt es inzwischen auch Hörbücher, Sammelfiguren; ein Brettspiel ist ebenfalls erhältlich.

Seit 1999 ist Hajo F. Breuer Herausgeber der Reihe.

Die Hefte

ursprüngliche Heftserie

  • erste Auflage von 1966 bis 1969
  • zweite Auflage von 1977 bis 1981
  • dritte Auflage von 1987 bis 1990

Projekt 99

Ab Heft Nr. 99 (deswegen auch der Name "Projekt 99") wurde Ren Dhark ab 1991 zuerst von Fans weitergeführt. Dies geschah in den ersten Jahren sehr unregelmäßig und zog sich hin. Mittlerweile war der Buch-Nachdruck im HJB-Verlag im Gange und die Macher hatten wieder "Feuer" gefangen und sich entschlossen die Serie nun doch über das eigentliche Ende (Heft 98) weiter zu führen. Während die Serie in der Buch-Reihe mittlerweile in der Fortsetzung angelangt war lief das Projekt 99 der Fans noch immer und es wurde für die Beteiligten immer schwieriger, das Eine vom Anderen zu trennen. Schließlich war der HJB-Verlag nicht mehr mit der parallelen Fortschreibung der Serie einverstanden und so musste der "REN DHARK CLUB" (RDC) die Serie mit Heft Nr.133 im Jahr 2004 einstellen obwohl schon Exposés bis Heft Nr.200 vorlagen. So blieben denn auch Handlungsstränge offen.

Die Hefte 99-107 erschienen ab 1991-1999 mit weißem Cover in Kleinst-Auflage da der Club nicht mit allzu großer Nachfrage rechnete (s.a.CHECKMASTER) Aber die Nachfrage stieg und so druckte man ab 1998 die Hefte 99-107 mit neuem, farbigem Umschlag nach, weil man sich entschlossen hatte ab Heft Nr.108 den Umschlag neu zu gestalten (s.a.CHECKMASTER)

Ren Dhark Xtra

Hier werden zeitgleiche Ereignisse ohne Beteiligung Ren Dharks geschildert (beim HJB-Verlag die Sonderbände) Abgeschlossene Einzelromane sind im Rahmen des "Projekt 99" im Mohlberg-Verlag erschienen.

Die Bücher

Zyklen

  • Classic-Zyklus von 1994 – 2000: Handlungszeitraum von 2051 – 2057 (Überarbeitung der ursprünglichen Heftserie) bestehend aus 16 Bänden
  • Drakhon-Zyklus von 2000 – 2004: Handlungszeitraum von 2058 – 2059 bestehend aus 24 Bänden
  • Sternendschungel Galaxis (schließt die Handlungslücke zwischen dem Drakhon- und dem Bitwar-Zyklus)
  • Bitwar-Zyklus von 2004 bis 2006: Handlungszeitraum von 2062 bis 2064 bestehend aus 12 Bänden
  • Weg ins Weltall ab 2006: Handlung ab 2064/65 (Weg ins Weltall ist als endloser Zyklus konzipiert, die einzelnen Handlungsabschnitte werden aber wie bisher 12 Bände umfassen)

Andere Ausgaben

  • Sonderbände Hier werden zeitgleiche Ereignisse ohne Ren Dharks Beteiligung geschildert - der 29. und damit letzte Sonderband erschien Mitte Februar 2007 und ist der zweite Storyband.
  • Unitall-Reihe (ersetzt die Sonderbände) Hier werden zeitgleiche Ereignisse ohne Ren Dharks Beteiligung geschildert
  • Ren Dhark Platinum (limitierte Wiederauflage vergriffener Sonderbände)
    • Sonderband 1: Die Legende der Nogk
  • Spezialbände (Einzelromane ohne Handlungsbindung, spielen sieben bis acht Jahre nach dem Classic-Zyklus in einem alternativen Universum)
    • Spezialband 1: Sternen-Saga/Dursttod über Terra (2001)
    • Spezialband 2: Zwischen gestern und morgen/Echo aus dem Weltraum (2002)
    • Spezialband 3: Als die Sterne weinten/Sterbende Zukunft (2003)
    • Spezialband 4: Werkstattband (noch nicht erschienen, Termin offen), Autor H. Langhans
    • Spezialband 5: Ren Dhark Lexikon (Dez. 2004), Cover von R. Voltz, Autor H. Langhans
  • Forschungsraumer CHARR (Geschichten über Frederic Huxley und die Nogk; zwölf Bände)
  • Der Mysterious (sechsbändige Serie zwischen historischem Roman und Science Fiction)

Einführung in die Geschichte

Am 16. Mai 2051 kommt es zur ersten, historischen Begegnung der Menschheit mit Fremden aus den Tiefen des Alls.

In dieser Zeit soll das Kolonistenraumschiff GALAXIS mit 50.000 Menschen an Bord zum Deneb-Sonnensystem aufbrechen. Ein Projekt, das, wenn es funktioniert, ein bedeutender erster Schritt zur Erschließung neuen Lebensraums sein wird. Die Erde wird zu dieser Zeit durch eine Bevölkerungsexplosion geprägt, die auf eine enorme Verbesserung der Medizin und das Fehlen von großen, gewaltsam ausgetragenen Konflikten zurückzuführen ist.

Das Raumschiff unter dem Kommando von Commander Sam Dhark startet am 21. Mai 2051. Bei dem Versuch, den Planeten Dorado im Deneb-System zu erreichen, strandet es in den Tiefen des Weltraums. Ursache ist ein Fehler in den Silos des Time-Effekt-Antriebs, der bei korrekter Funktion in der Lage ist, ein Raumschiff in einem infinitesimal kurzen Augenblick um 1,7 Lichtjahre zu „verschieben“.

Den Anstrengungen von Ren Dhark (sein Vater ist auf dem Flug verstorben) und seiner Crew ist es zu verdanken, dass die GALAXIS einen Planeten erreichen kann, auf dem Menschen leben können.

Die Siedler errichten die Stadt Cattan auf dem von ihnen Hope genannten Planeten im Col-System. Bei Erkundungen des Dschungel-Kontinents Deluge stoßen die Terraner auf die Hinterlassenschaften einer anderen Kultur. Die verschollenen oder verschwundenen Wesen werden bald Mysterious genannt, da die Siedler nichts entdecken können, was auf das Erscheinungsbild der Erbauer der Anlagen hinweist.

In einem Höhlenkomplex auf Deluge entdeckt die Gruppe um Ren Dhark einen 180 Meter durchmessenden Ring, der, wie sich herausstellt, ein unvollendetes Raumschiff der Unbekannten ist.

Nachdem man das Raumschiff Point Of Interrogation (Kurzform: Point Of - heißt auf Deutsch soviel wie Fragezeichenpunkt) in Betrieb genommen hat, kommt einiges auf die Menschen zu. Zum Beispiel die Suche nach der Erde und auch die Jagd nach den Unbekannten, den Mysterious

Die „Point Of“ verfügt über einen speziellen Schutzschild, das sogenannte „Intervallum“. Im Unterschied zu den in der SF-Literatur wie "Perry Rhodan" oder "Star Trek" bekannten elektromagnetischen Schilden kreierte Autor Brandt damit ein künstliches "Zwischenuniversum", das die Point Of befähigt, z.B. durch feste Materie zu fliegen oder sich sogar dem Strahlungs- und Schwerkrafteinfluss von Sonnen zu entziehen.

Die Point Of verfügt über 28 kleine Beiboote und wie diese über wirkungsvolle Waffen: Einen grünen Strahl, genannt „Dust“, der anorganische Materie zu Staub verwandelt, organische jedoch verschont, einen "Strich Punkt" genannten blassblauen Strahl, der Lebewesen paralysiert und einen rosaroten, überlichtschnellen "Nadelstrahl", der selbst das geheimnisvolle Kunstmetall Unitall, aus dem die Point Of besteht und das einen Schmelzpunkt von 144.023 Kelvin (143.750° Celsius) hat, nach 210 Sekunden Beschuss in Energie verwandelt[1].

Bei der Bedienung des Raumschiffs "Point Of" ist die "Gedankensteuerung" hilfreich, die offensichtlich fähig ist, Gehirnwellenmuster und gedachte Kommandos der Führungscrew unter Dhark in konkrete Manöver umzusetzen. In Gefahrensituationen entwickelt diese Gedankensteuerung allerdings ein von der Besatzung nicht zu beeinflussendes Eigenleben, indem sie rücksichtslos fremde Angreifer zerstört oder abrupte Kursmanöver auch gegen den Willen der Besatzung ausführt. Auch die Benutzung der "Flash" genannten Beiboote ist ziemlich mühsam, da die Mysterious offensichtlich über ein - möglicherweise - drittes Auge in der Schädeldecke verfügten und daher über dem Kopf der Piloten ein Monitor eingebaut ist. Die Terraner können ihn naturgemäß nur schwer nutzen.

Point Of

Das ringförmige Schiff hat einen Durchmesser von 180 Metern mit einer 35 Meter starken Ringzelle, die komplett aus einem bisher unbekannten Metall gefertigt ist, das wegen seiner gewaltigen Belastungsfähigkeit „Unitall“ genannt wird. Menschen vollenden das auf einem fernen Planeten in einem Höhlensystem gefundene unfertige Raumschiff. Es gelingt ihnen zwar, das Schiff zu fliegen, die meisten Fähigkeiten des Ringraumers bleiben ihnen aber zunächst verborgen. Die „Point Of“ ist mit 28 Beibooten ausgerüstet.

Intervall Ringraumer und Beiboote besitzen einen „Intervall“ genannten Schutzschirm, der jeweils eine Art eigenes Universum darstellt und den Schiffen einen starken Schutz gegen Angriffe bietet. Zudem ermöglicht das Intervallfeld es, feste Körper zu durchdringen. Die Raumschiffe können so beispielsweise durch Felsen fliegen. Nur der Antrieb hinterlässt dabei eine Brandspur. Ein sogenannter Reizstrahl stellt die optische Verbindung nach „draußen“ her. Das Intervall der Point Of besteht aus zwei jeweils 3000 m durchmessenden übereinander liegenden und sich zu je 1/5 überschneidenden Kugeln. Im Schnittbereich liegt die Point Of. Im Laufe der Handlung der Heftserie und der auf ihr basierenden Buchromane lernen die Menschen aufgrund zahlreicher Entdeckungen immer neue Fähigkeiten ihres Raumschiffs kennen. In den neueren Romanzyklen rüsten sie die "Point Of" selbst mit neuen Techniken wie etwa der überlichtschnellen "Wuchtkanone" oder dem "Kompaktfeldschirm" KFS aus.

Flash Die zylinderförmigen Flash sind zweisitzig. Sie sind drei Meter lang und haben einen Durchmesser von 1,20 Metern. Die Hülle besteht wie beim Ringschiff aus Unitall. Bei Landungen im Flashdepot des Mutterschiffs oder auf Planetenoberflächen werden sechs spinnenbeinartige Stützen ausgefahren. Die Insassen sitzen Rücken an Rücken. Um in die holografische Projektion blicken zu können, die die visuelle Verbindung zur Außenwelt darstellt, muss ein Mensch den Kopf unbequem weit in den Nacken legen. Alle Flash sind mit Sle- und Sternensog-Antrieb, aber nur einfachem Intervallfeld ausgerüstet. Die Bewaffnung entspricht der des Mutterschiffes.

Antrieb Die Raumschiffe können sich sowohl unterhalb als auch oberhalb der Lichtgeschwindigkeit fortbewegen. Bei überlichtschneller Fahrt kommt es dank des Intervalls zu keinen Problemen mit dem Raum-Zeit-Gefüge. Probleme der Zeitdilatation, die aufgrund der Relativitätstheorie die Geschichte belasten könnten, werden schlichtweg ausgeblendet. Die Besatzung der "Point Of" umfasst mindestens 50 Personen. Die Bewaffnung besteht aus Dust-, Strichpunkt- und Nadelstrahl, Hy Kon, Mix 1-4, Gringer, die unterschiedlich auf organische und anorganische Materialien wirken.

Checkmaster Der Zentralrechner der Point Of wird von den Menschen „Checkmaster“ genannt und stellt eine besondere geheimnisvolle Instanz dar. Genau wie das gesamte Schiff verfügt er über unbekannte Fähigkeiten, die von den Menschen nur bruchstückweise entdeckt werden. Es existieren Vermutungen, wonach der Checkmaster auch Sitz der geheimnisumwitterten Gedankensteuerung sein könnte.

Gedankensteuerung Die „Gedankensteuerung“ ist eine Art „Autopilot“ in der Point Of und den Flash. Sie ist zu Eigeninitiative fähig; ihre genaue Funktionsweise ist den Menschen noch unbekannt. Die Verständigung mit der „Gedankensteuerung“ erfolgt telepathisch über Gedanken.

Duststrahl Hierbei handelt es sich um einen maximal lichtschnellen Energiestrahl von olivgrüner Farbe, der sämtliche bekannte anorganische Materie in Staub verwandelt.

Nadelstrahl Der „Nadelstrahl“ ist ein rosafarbener, überlichtschneller Energiestrahl, der bei Dauerpunktbeschuss die meisten bekannten Feldschutzschirme zum Zusammenbruch bringt und verheerende Zerstörungen anrichtet.

Strich-Punkt-Strahl Der blassblaue, maximal lichtschnelle „Strich-Punkt-Strahl“ wirkt auf die meisten Metabolismen lähmend. In seiner optischen Erscheinung erinnert dieser Kampfstrahl an rhythmisch unterbrochene Morsezeichen.

Gringer Diese Waffe wird über die die Funkzentrale „Funk-Z“ eingesetzt. Sie erzeugt ein graues Feld und stört damit die Ortung anderer Schiffe.

Team

Derzeit wirken folgende Autoren/Grafiker an der Serie mit:

Kritik

Ren Dhark bot in den ursprünglichen Heftauflagen abenteuerbetonte SF im Stil der 1950er- und 1960er-Jahre. Der Tenor der Serie ist zum Teil technikorientiert: Neue Entwicklungen auf technischem Gebiet werden nicht als Bedrohung, sondern als Chancen dargestellt. In diesem Sinne war die Heftserie, aus heutiger Perspektive betrachtet, im besten Sinne „altmodisch“. Anfänglich kam es in den Kelter-Heften auch zu Ungereimtheiten im Ablauf der Handlung. So wurde schon in einem der ersten Hefte ein „Flash“-Raumschiff bei Kämpfen mit relativ schwachen Außerirdischen zerstört, um kurze Zeit später wieder unbeschädigt aufzutauchen und dann nahezu unzerstörbar zu sein.

In der Buchfortschreibung wird die angesprochene Technikorientiertheit auf jetztzeitigem Niveau weitergeführt, es werden unter anderem auch soziologische und paranormale (Teleportation) Themen angeschnitten.

Der Rezensent Winfried Brand wirft Anfang 2000 den Autoren hinsichtlich zweier der Ren-Dhark-Geschichten vor, sehr konservative Werte zu vertreten, gar frauenfeindlich und rassistisch zu sein.[2]

In einer neueren Kritik wird auf die besondere Beziehung zwischen einem Menschen und einem Fremdwesen eingegangen: Diese Beziehung „… der so ungleichen, aber verlässlichen Freunde bürgt für eine Aussage, die ganz im Sinne des Serienbegründers Kurt Brand steht – friedliche Koexistenz der Völker, die Achtung anderer, auch wenn sie anders aussehen, oder ihre eigenen Verhaltensweisen haben, ist heute aktueller denn je.“[3]

Weblinks

Referenzen

  1. http://www.ren-dhark.de/classic/thema/point-of.htm
  2. http://www.flash-zine.de/flash078/rd_sb_05.htm & http://www.flash-zine.de/flash080/rd_sb_06.htm
  3. http://www.phantastik-news.de/modules.php?name=Reviews&rop=showcontent&id=545

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