- Retardé und Avancé
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Dieser Artikel behandelt das Einstellen des Uhrgangs mechanischer Pendeluhren.
Die Schwingungsdauer eines Pendels hängt auch von der als Rückstellkraft wirkenden Gravitation ab. Da die Gravitation eine lokal veränderliche Größe ist, bedingt jeder Ortswechsel eine systematische Gangabweichung. Die Länge eines Uhrpendels muss also passend zum Aufstellungsort justiert werden.
Mit Hilfe der gerändelten Reguliermutter am unteren Pendelstabende lässt sich der Pendelkörper längs der Pendelstange verschieben und damit das für die örtliche Schwerebeschleunigung passende Trägheitsmoment des Schwingsystems einstellen. Die Regulierung wird in der Regel vom Endverbraucher durchgeführt. Um Fehlbedienungen zu vermeiden, haben zahlreiche Fabrikanten Hinweise zur Drehrichtung der Reguliermuttern angebracht. Häufige Bezeichnungen sind die dem französischen retarder (verlangsamen) und avancer (beschleunigen) entlehnten Buchstaben R und A. Der Pfeil zwischen den Buchstaben zeigt unmissverständlich, wo der Kunde an der Rändelmutter zu drehen hat. Bei Produkten für den anglophonen Markt gilt die Bezeichnung slow und fast.
Technik
Dreht man die Reguliermutter nach links in Richtung R, wird das Pendel etwas länger, wodurch es etwas langsamer schwingt. Bei der Drehung nach rechts in Richtung A wird das Pendel hingegen etwas kürzer und die Pendelschwingungen schneller, wodurch die Uhr ein wenig schneller geht. Häufig sind die Reguliermuttern vor unbeabsichtigter Verstellung durch eine Kontermutter gesichert, die vor der Reglage um einige Umgänge nach unten gedreht und nach erfolgter Reglage wieder gegen die Reguliermutter geschraubt wird.
Beim Verdrehen der Reguliermuttern darf zum Schutz der empfindlichen Pendelaufhängung das gesamte Pendel keinesfalls verdreht oder aus seiner Schwingungsebene gebracht werden.
Analog zur Einstellschraube der Pendeluhren besitzen viele Uhren mit einer Unruh auf dem Unruhkloben einen Rückerhebel, mit dem man den Gang einstellen kann.
Kategorie:- Uhrentechnik
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