- 53 Stationen des Tōkaidō
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53 Stationen des Tōkaidō Hiroshige, 1833–34 Die 53 Stationen des Tōkaidō (jap. 東海道五十三次, Tōkaidō gojūsan tsugi) ist der Titel vieler Serien des japanischen Farbholzschnitts. Zum Inhalt hatten die Serien die 53 Raststationen der Überlandstraße von Edo (heute Tokio) nach Kyōto. Einschließlich des Startpunktes, Nihonbashi, und des Endpunktes, Sanjō Ōhashi, umfassten sie zumeist 55 Drucke.
Erste Darstellungen einzelner Stationen der Tōkaidō finden sich bereits auf Rollbildern des 16. Jahrhunderts. Die ersten Holzschnittdarstellungen finden sich ab Mitte des 17. Jahrhunderts in einem Reiseführer. Eine vollständige Bildfolge der Stationen erschien erstmals 1797 in einem sechsbändigen Werk Tōkaidō meisho zue (東海道名所図絵, dt. „Bilder von Sehenswürdigkeiten der Tōkaidō“). An diesem Werk waren mehr als 25 Künstler beteiligt, es wurde in Kamigata (Ōsaka) gedruckt und zeigte die Stationen in der Reihenfolge von Kyōto nach Edo.
1798 erschienen von Chōki geschaffene Gojūsan-Tsugi-Drucke, die als Spielpläne für das Sugoroku-Spiel Verwendung fanden. Kurz darauf veröffentlichte Toyohiro eine Serie namens Tōkaidō meisho, bei der erstmals Genreszenen die Darstellung der Stationen dominieren. 1804 benutzte Utamaro die „53 Stationen“ als Kartuschenbilder in einer Serie mit Darstellungen schöner Frauen (bijinga). Hokusai schuf zwischen 1804 und 1825 sieben Serien in kleinerem Format zu diesem Thema. Sämtliche Serien stellen das Leben und Treiben an den einzelnen Stationen in den Vordergrund. Noch vor Hiroshige haben die beiden Hokusai-Schüler Hokuju und Hokkei Tōkaidō-Serien entworfen.
1833 begann Hiroshige mit der Veröffentlichung seiner ersten Tōkaidō-Serie Tōkaidō gojūsan tsugi no uchi. Die meisten Drucke der Serie sind inspiriert von Illustrationen bekannter Reiseführer wie dem oben erwähnten von Akisato Ritō im Jahr 1797 kompilierten und in den folgenden Jahren immer wieder neu aufgelegten „Tōkaidō meisho zue“. Die Lebendigkeit und Authentizität der dargestellten Szenen machte die Serie nach heutigem Maßstab zu einem Megahit (bis zu 20.000 Abdrücke wurden für jede Station angefertigt).
Noch bevor Hiroshige seine Serie vollständig fertiggestellt hatte, entwarf Kunisada eine Serie in chūban-Format, die im Vordergrund schöne Frauen abbildete und wo er bei vier Fünfteln der Drucke den Hintergrund nach den Entwürfen seines Freundes Hiroshige gestaltete. Hiroshige schuf in seinem Leben noch weitere 25 Tōkaidō-Serien, Kunisada ebenfalls knappe 20. Eine dieser Serien wurde von beiden gemeinsam gestaltet und bei einer weiteren Serie war Kuniyoshi der dritte Künstler, der Entwürfe beisteuerte. Kuniyoshis erste eigene Tōkaidō-Serie entstand 1835 und auch er hat in der Folgezeit weitere Serien entworfen. Serien mit Tōkaidō-Motiven sind zudem von Keisai Eisen, Yoshiharu und Yoshiiku bekannt.
1863 erschien mit Tōkaidō meisho no uchi eine der umfangreichsten Serien überhaupt, die während der Edo-Zeit in Japan veröffentlicht wurde. Auf insgesamt 162 Blättern, von 16 Künstlern entworfen und von 24 Verlegern herausgegeben, schildert sie die erste und einzige Reise, die je ein Shōgun an den Kaiserpalast in Kyōto unternommen hat und die symbolisch auch für das Ende der Edo-Zeit steht.
Die 53 Stationen des Tōkaidō (Hōeidō-Edition)
Nr. Holzschnitt Stationsnummer und -name Japanisch Transliteration 1 Aufbruch in Edo: Nihonbashi 日本橋 Nihonbashi 2 1. Station: Shinagawa 品川 Shinagawa 3 2. Station: Kawasaki 川崎 Kawasaki 4 3. Station: Kanagawa 神奈川 Kanagawa 5 4. Station: Hodogaya 程ヶ谷, 保土ヶ谷 Hodogaya 6 5. Station: Totsuka 戸塚 Totsuka 7 6. Station: Fujisawa 藤沢 Fujisawa 8 7. Station: Hiratsuka 平塚 Hiratsuka 9 8. Station: Ōiso 大磯 Ōiso 10 9. Station: Odawara 小田原 Odawara 11 10. Station: Hakone 箱根 Hakone 12 11. Station: Mishima 三島 Mishima 13 12. Station: Numazu 沼津 Numazu 14 13. Station: Hara 原 Hara 15 14. Station: Yoshiwara 吉原 Yoshiwara 16 15. Station: Kambara 蒲原 Kambara 17 16. Station: Yui 由井, 由比 Yui 18 17. Station: Okitsu 興津 Okitsu 19 18. Station: Ejiri 江尻 Ejiri 20 19. Station: Fuchū 府中, 駿府 Fuchū 21 20. Station: Mariko 鞠子, 丸子 Mariko 22 21. Station: Okabe 岡部 Okabe 23 22. Station: Fujieda 藤枝 Fujieda 24 23. Station: Shimada 島田 Shimada 25 24. Station: Kanaya 金屋, 金谷 Kanaya 26 25. Station: Nissaka 日坂 Nissaka 27 26. Station: Kagegawa 掛川 Kagegawa 28 27. Station: Fukuroi 袋井 Fukuroi 29 28. Station: Mitsuke 見附 Mitsuke 30 29. Station: Hamamatsu 浜松 Hamamatsu 31 30. Station: Maisaka 舞阪 Maisaka 32 31. Station: Arai 荒井, 新居 Arai 33 32. Station: Shirasuka 白須賀 Shirasuka 34 33. Station: Futagawa 二川 Futagawa 35 34. Station: Yoshida 吉田 Yoshida 36 35. Station: Goyu 御油 Goyu 37 36. Station: Akasaka 赤坂 Akasaka 38 37. Station: Fujikawa 藤川 Fujikawa 39 38. Station: Okazaki 岡崎 Okazaki 40 39. Station: Chiryu 地鯉鮒, 知立 Chiryu 41 40. Station: Narumi 鳴海 Narumi 42 41. Station: Miya 宮 Miya 43 42. Station: Kuwana 桑名 Kuwana 44 43. Station: Yokkaichi 四日市 Yokkaichi 45 44. Station: Ishiyakushi 石薬師 Ishiyakushi 46 45. Station: Shōno 庄野 Shōno 47 46. Station: Kameyama 亀山 Kameyama 48 47. Station: Seki 関 Seki 49 48. Station: Sakanoshita 坂ノ下 Sakanoshita 50 49. Station: Tsuchiyama 土山 Tsuchiyama 51 50. Station: Minakuchi 水口 Minakuchi 52 51. Station: Ishibe 石部 Ishibe 53 52. Station: Kusatsu 草津 Kusatsu 54 53. Station: Ōtsu 大津 Ōtsu 55 Das Ende der Tōkaidō: Ankunft in Kyōto 京市 Sanjō Ōhashi bei Keishi („die Hauptstadt“) Literatur
- Friedrich B. Schwan: Handbuch japanischer Holzschnitt. München, 2003, ISBN 3-89129-749-1
Weblinks
Commons: 53 Stationen des Tōkaidō – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Japanische Kunst
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