- Rhein-Flugzeugbau Fantrainer 400/600
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Rhein-Flugzeugbau Fantrainer 400/600 Typ: Schulflugzeug Entwurfsland: Bundesrepublik Deutschland Hersteller: Rhein-Flugzeugbau Erstflug: 31. Mai 1978 Indienststellung: 1982 Stückzahl: 50 Der Rhein-Flugzeugbau Fantrainer 400/600 ist ein vom Flugzeughersteller Rhein-Flugzeugbau konstruiertes und gebautes Flugzeug für das Anfangstraining von zukünftigen Jet-Piloten.
Inhaltsverzeichnis
Entwicklungsgeschichte
Als mit Beginn der 1970er Jahre bei vielen Luftstreitkräften die Erkenntnis reifte, dass eine fortgeschrittene Pilotenausbildung aufgrund neuer, technologisch hochwertiger Systeme deutlich teurer werden würde, wurde nach einer Alternative gesucht, die einerseits die Flugeigenschaften eines Strahlflugzeugs, andererseits die niedrigen Kosten eines Propellerflugzeugs beinhalten sollte.
Vor diesem Hintergrund beauftragte daher 1975 das Bundesverteidigungsministerium die Firma Rhein-Flugzeugbau (RFB), ein Schulflugzeug zu entwickeln und zu konstruieren, das diese Eigenschaften in sich vereinen sollte. Das Unternehmen konnte bis zu diesem Zeitpunkt bereits auf über zwanzig Jahre Erforschung neuer Methoden und Techniken im Flugzeugbau zurückblicken.
Am 31. Mai 1978 absolvierte der als „AWI-2“ (Anfangstrainer, Wankelmotor, zweisitzig)[1] bezeichnete Prototyp seinen Erstflug, und ab August 1978 begann bei der Luftwaffen-Erprobungsstelle in Manching die Testphase. Hier musste sich der „Fantrainer 400“ mit zwei Konkurrenten messen: der amerikanischen Beech T-34C Turbomentor und der schweizerischen Pilatus PC-7 Turbotrainer.
Im Vergleich zu diesen „reinrassigen“ Propellerflugzeugen bot der Fantrainer ein vollkommen neues Konzept: Ein kleiner, Jet-ähnlicher Rumpf besaß hinter dem Cockpit eine ummantelte Luftschraube, deren Antrieb sich im Schwerpunkt des Flugzeugs befand und ihm somit ein Jet-ähnliches Lastverhältnis verlieh. Zusätzlich waren die Rotorblätter verstellbar, was dem Flugverhalten eines Jets ebenfalls entgegenkam. Das Konzept schien derart simpel und erfolgversprechend, dass selbst die US Air Force Interesse zeigte, da die Tage der dort eingesetzten Cessna T-37 gezählt waren. Aus Fachkreisen war zu hören, dass ein Bedarf an bis zu 600 Maschinen bestand.
Weitere Sparmaßnahmen ließen das Projekt seitens des Bundesverteidigungsministeriums bald wieder in der Schublade verschwinden, die US Air Force entschied sich später ebenfalls anders. Bis dahin waren drei Prototypen gebaut worden, die die Kennungen 98+30, 98+75 und 98+77 der Erprobungsstelle in Manching trugen.
Produktion
Das revolutionäre Konzept hatte sich mittlerweile herumgesprochen, und so bestellte die thailändische Luftwaffe im August 1982 31 Maschinen des Typs 400 sowie 16 Maschinen des etwas leistungsstärkeren Typs 600. Die ersten Maschinen wurden im Oktober 1984 übergeben, die restlichen wurden in Einzelteilen geliefert, die vor Ort zusammengebaut wurden.
Dass der Fantrainer einem Strahltrainer ebenbürtige Qualitäten besitzt, beweist die Tatsache, dass die thailändischen Piloten nach erfolgreichem Training direkt auf ihr Einsatzmuster F-5E Tiger umsteigen konnten.
Das Interesse in Deutschland erwachte erneut, da die Luftwaffe mittlerweile nach einem Nachfolgemodell für die Piaggio P.149 suchte. Zwischen Juli und September 1985 wurde sowohl das Modell 400 als auch das Modell 600 umfangreichen Tests unterzogen, jedoch entschied sich das Bundesverteidigungsministerium wieder gegen den Fantrainer.
Technische Daten
Kenngröße Fantrainer 400 Fantrainer 600 Länge 9,48 m 9,48 m Spannweite 9,70 m 9,70 m Flügelfläche 14 m² 14 m² Höhe 3,16 m 3,16 m Leergewicht 1.114 kg 1.160 kg Max. Startgewicht 1.600 kg 1.600 kg Max. Geschwindigkeit 370 km/h 417 km/h Max. Reichweite 1.186 km 1.037 km Dienstgipfelhöhe 6.100 m 7.600 m Antrieb 1 Turbinentriebwerk
Allison 250-C20B1 Turbinentriebwerk
Allison 250-C30Leistung 420 PS (309 kW) 650 PS (478 kW) Besatzung 2 2 Bewaffnung keine keine Siehe auch
Einzelnachweise
Weblinks
Kategorie:- Militärischer Flugzeugtyp
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