Rheinkamp

Rheinkamp
Wappen der ehemaligen Gemeinde Rheinkamp

Rheinkamp ist einer der drei Stadtteile von Moers im Kreis Wesel, Nordrhein-Westfalen.

Rheinkamp umfasst die Ortsteile Repelen, Baerler Busch, Genend, Bornheim, Eick-West, Eick-Ost, Eicker Wiesen, Rheinkamper Ring, Meerfeld, Muspasch, Rheim, Kohlenhuck, Tervoort und die Siedlung Utfort.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Rheinkamp liegt am linken Niederrhein im Westen des Ruhrgebietes. Entlang des Stadtteiles verlaufen die Bundesautobahn 57 und die Bundesautobahn 42.

Allgemeines

Der Stadtteil hat 37.783 Einwohner. Die Eingemeindung der ehemaligen Gemeinde fand am 1. Januar 1975 statt. Den Öffentlichen Personennahverkehr stellt die Verkehrsgemeinschaft Niederrhein sicher.

Gräberfeld Eick

Im Bereich zwischen Repelen, Utfort und Bornheim wurde im Vorfeld eines großen Wohnbauprojekts 1957 ein frühmittelalterliches Gräberfeld entdeckt und unter der Leitung von Hermann Hinz ergraben.[1] Unter der Bezeichnung "Gräberfeld von Eick" ging es in die wissenschaftliche Literatur ein. Da die übliche Entfernung zwischen Gräberfeld und Siedlung im frühen Mittelalter 750 m kaum überstieg, ist ein historischer Zusammenhang des Gräberfeldes sowohl mit dem 2 km entfernten Hof Eick als auch mit der gut 1,2 km entfernten, früh bezeugten Siedlung Repelen unwahrscheinlich.

Das Gräberfeld umfasst 162 Bestattungen der Zeit zwischen ca. 530 und 670 n.Chr.[2] Es konnte nicht vollständig ergraben werden, der Ausgräber schätzt den ursprünglichen Bestand auf etwa 250 Bestattungen. Unter Berücksichtigung dieser Überlegungen kann die Zahl der gleichzeitig lebenden Bevölkerung auf etwa 70-75 Menschen geschätzt werden, was für diese Zeit eine eher große Siedlung bedeutet. Anders als die meisten rheinischen Gräberfelder des frühen Mittelalters wurden die Toten in Eick entsprechend ihrer Familienzugehörigkeit bestattet ("Sippenfriedhof"). Weiterhin ungewöhnlich für die Region ist das gehäufte Vorkommen von Baumsärgen, von Brandgräbern und Kreisgräben.[3] Trotz der starken Plünderung der Gräber zeugen Funde wie ein bronzebeschlagener Eimer, ein Kästchen oder die großen Kammergräber davon, dass hier auch Mitglieder der zeitgenössischen Oberschicht bestattet wurden.

Geschichte

Ein Hof in Eick wird zum Jahr 1317 als Rittersitz erwähnt; erste Vertreter dieser Familie sind seit 1226 und 1262 historisch greifbar.[4] Repelen wird zu ähnlicher Zeit ebenfalls als Rittersitz erwähnt, auch hier taucht die Familie im 13. Jahrhundert erstmals in den Schriftquellen auf. Der Ort Repelen scheint jedoch deutlich älter zu sein, denn das Kloster Echternach hatte hier bereits 726 Besitz, Echternacher Besitz ist für 855/56 erwähnt.

Am 1. Januar 1975 wurde Rheinkamp in die Stadt Moers eingegliedert. Der Ortsteil Baerl wurde mit damals 4376 Einwohnern, die auf 24,47 km2 lebten, nach Duisburg umgegliedert. Eine Fläche von 5,45 km2 mit damals 270 Einwohnern kam nach Kamp-Lintfort. Rheinberg erhielt 31 ha mit 106 Einwohnern. Zu Neukirchen-Vluyn kam eine kleine nur 9 ha große unbewohnte Fläche.[5]

Wappen

Blasonierung: In Gold (Gelb) ein schwarzes Quadrat mit 19 goldenen (gelben) Dreiecken, geteilt durch einen silbernen (weißen) linksschrägen Wellenbalken; neun Dreiecke vor und zehn Dreiecke hinter dem Wellenbalken.

Bedeutung: Das Wappen ist ein sogenanntes "redendes Wappen". Der Wellenbalken steht für den Rhein und das Quadrat steht für "Kamp" abgeleitet von "Feld" und die 19 Dreiecke für die Ortschaften und Dörfer Rheinkamps. Die Farben stammen aus dem Wappen des Kreises Moers.[6]

Belege

  1. Hermann Hinz: Das fränkische Gräberfeld von Eick, Gemeinde Rheinkamp, Kreis Moers. Germanische Denkmäler der Völkerwanderungszeit Serie B Band 4. Gebr. Mann, Berlin, 1969.
  2. Frank Siegmund: Merowingerzeit am Niederrhein. Rheinische Ausgrabungen 34. Rheinland-Verlag, Köln 1989, S. 286.
  3. Hinz a.a.O. S. 56-63
  4. Hinz a.a.O. S. 81.
  5. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.
  6. Wappenbeschreibung "Heraldry of the World"

Weblinks

51.506876.61128

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