- Rhythm Changes
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I Got Rhythm ist eine Komposition von George Gershwin und Ira Gershwin aus dem Jahr 1930. Das Stück wurde ursprünglich als Song im Musical Girl Crazy verwendet und hat seit den 1940er Jahren sowohl im Original als auch als Vorlage für neue Stücke Eingang in den Jazz gefunden.
Inhaltsverzeichnis
Bedeutung des Stücks
George Gershwin selbst verwandelte die Melodie zu einem Konzertstück („Varations On I Got Rhythm“), aus dem Morton Gould eine symphonische Variation gestaltete. I Got Rhythm ist im Anschluss - wie viele andere Musical-Kompositionen - ein Jazzstandard im Swing und im Modern Jazz geworden. Die 32-taktige Komposition in AABA-Form wurde zum Lieblingsthema vieler Jazzmusiker, wie Chu Berry und Lester Young, die es beim gemeinsamen Wettstreit als Ausgangspunkte für ihre Improvisationen nahmen. Charlie Parker verwendete I Got Rhythm als Vorlage vieler seiner Bebop-Head-Kompositionen, so „Chasin´ The Bird“, „Scrapple From The Apple“, „Anthropology“ oder „Cheers“. Für diese Kompositionen wird der Sammelbegriff Rhythm Changes verwendet, wobei diese Bezeichnung missverständlich ist, da der Rhythmus sich gerade nicht ändert: Die Kompositionen benutzen die changes (Akkordwechsel) des Stückes I got Rhythm.
Die Akkordwechsel der Bridge (Überleitung) werden in zwei Varianten verwendet. Die seltenere bringt vier Takte mit der Subdominante als Tonalitätszentrum und dann vier Takte mit der Dominante als Tonalitätszentrum und je vorangestellten Kadenzen. Die häufigere bringt Dominanten im Quintabstand alle zwei Takte.
Weitere Versionen von I Got Rhythm existieren von Count Basie, Cannonball Adderley, Jimmy Dorsey, Ella Fitzgerald, Erroll Garner, Dizzy Gillespie, Benny Goodman, Coleman Hawkins, Stan Kenton, Glenn Miller, Red Norvo, Bud Powell, Zoot Sims, Art Tatum, Fats Waller, Ben Webster, Lester Young und Mike Oldfield.
Funktional harmonische Analyse
Der Aufbau des Akkordschemas von I got Rhythm hat somit an vielen Stellen Eingang in den Jazz gefunden. Ein A-Teil hat acht Takte, die Funktionen von je zwei Takten sind:
T (Tonika) | T | S (Subdominante)| T .In der Bridge, dem achttaktigen B-Teil, je zweitaktig:
|D (Dominante) | D | D | D
wobei jede Dominante im Quintfall von der vorhergehenden erreicht wird. Die Erste Dominante steht auf der 3. Stufe der Tonalität und ist die Dominante der Tonikaparallele, der parallelen Molltonart.Die subdominantische Variante lautet:
|S | S | D | D.Eine explizites Beispiel für den A-Teil:
|| Bb6/ Gm7/ | Cm7/ F7/ | Bb6/ Bb°7b/ | Cm7/ F7/ |
| Bb6/ Bb7/ | Eb6/ Ebm6/ | Bb6/ F7/ |1. Bb6/ F7/ :||-
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- | 2. Bb6/// ||
- | 2. Bb6/// ||
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„1.“ bezeichnet den Takt für den ersten Durchlauf, „2.“ denjenigen für den zweiten und dritten am Schluss. Weiter veränderte Variationen mit ersetzten Akkorden sind üblich.
Der B-Teil:
in der dominantischen Variante ( Simples Hörbeispiel?/i)- || D7/// | D7/// | G7/// | G7/// | C7/// | C7/// | F7/// | F7/// ||
in der subdominantischen Variante
- || Bb7/// | Bb7/// | Eb6/// | Eb6/// | C7/// | C7/// | F7/// | F7/// || [1]
Einzelnachweise
- ↑ Attila Zoller, Anleitung zur Improvisation für Gitarre, jazz studio, Edition Schott 5048, Mainz 1971
Literatur
- Carlo Bohländer, Karl-Heinz Holler & Christian Pfarr: Reclams Jazzführer; Reclam, Stuttgart, 1990
- Peter Niklas Wilson & Ulfert Goeman: Charlie Parker, Oreos, Schaftlach, 1988
Weblinks
Leadsheet der häufigeren Variante.
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