- Richard Brenner
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Richard Brenner (* 30. Juni[1] 1833 in Merseburg; † 22. März 1874 in Sansibar) war ein deutscher Afrikaforscher.
Leben
Brenner fungierte nach Beendigung seiner Gymnasialstudien als Förster in einigen Oberförstereien im Harz und war später in mehreren Zuckersiedereien tätig. Er schloss sich Ende 1864 Baron Karl Klaus von der Decken bei dessen zweiter und letzten großer Expedition nach Ostafrika als Jäger und Privatsekretär an. Von dort aus nahm er von Februar bis Juli 1865 an der Erforschung der ostafrikanischen Küstenflüsse Osi, Tula und Schamba teil, sowie im August und September an der Fahrt auf dem Jub.
Als bei einem Überfall durch Somali am 30. September und 1. Oktober 1865 oberhalb Baardheere vier der Reisegefährten starben, führte Brenner die übrigen zur Küste (Mündung des Jub) und über Sansibar nach Deutschland zurück. Da unterdessen auch von der Decken in Baardheere am 3. Oktober ermordet worden war, beschloss die Familie des Barons, Brenner, zusammen mit Kinzelbach, zu weiteren Nachforschungen nach Afrika zu entsenden.
Brenner durchzog ab November 1866 das Land der Somali, verweilte bis Januar 1867 in Baraawe, ohne jedoch nach Baardheere gelangen zu können. Er besuchte den Webi und Scheri (Durnford River) und kehrte am 26. Februar nach Sansibar zurück. Am 12. März trat er von hier eine neue Reise nach der Gallaküste an, befuhr wiederum den Tana und Osi, erforschte dann das Reich Witu und bereiste das Land der südlichen Oromo unter 2° südlicher Breite, von dem er die erste Karte und Beschreibung geliefert hat.[2] Brenner kam Anfang Februar 1868 wieder nach Sansibar und kehrte sodann über Mogadischu und Aden mit einem jungen Angehörigen der Oromo namens Djilo nach Europa zurück.
Ende 1869 veranlassten ihn Schweizer und Triester Firmen zu einer Handelsexpedition nach Somaliland und ab Januar 1870 führte er diese Expedition nach Aden, wobei er die Küsten des Indischen Ozeans von Maskat in Arabien bis Sansibar befuhr. Er bereiste Oman, die Somal- und Gallaküste und erforschte den Kinganifluss gegenüber von Sansibar. Mitte 1871 kehrte er krank nach Merseburg zurück. In diesem Jahr ernannte ihn die österreichisch-ungarische Regierung zum Konsul in Aden, wohin er auch 1872 reiste. Von hier begab er sich wieder nach Sansibar, wo er am 22. März 1874 starb.
Brenners Reiseberichte stehen zerstreut in Petermanns Mitteilungen und im Globus.
Literatur
- Friedrich Ratzel: Brenner, Richard. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 47, Duncker & Humblot, Leipzig 1903, S. 224 f.
- Brenner, Richard. In: Brockhaus Konversations-Lexikon 1894–1896, 3. Band, Seite 500.
Einzelnachweise
Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen. Kategorien:- Afrikaforscher
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