- Richard Cantillon
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Richard Cantillon (* 1680 in Ballyheigue, Kerry, Irland; † 1734 in London) war ein irischer Bankier, der in seinem ökonomischen Werk den Physiokraten nahe stand. Er war einer der ersten Ökonomen, die den Gedanken eines Geldkreislaufs ausarbeiteten und dabei auf die Bedeutung der Umlaufgeschwindigkeit des Geldes stießen.[1]
Cantillons Auffassung vom Wesen des Kreditgeschäfts, die auf der Erhöhung der Umlaufgeschwindigkeit des Geldes beruht, war nach Joseph Schumpeter Grundlage der offiziellen Theorie des Bankwesens bis hin zum Ersten Weltkrieg.
Er trat in der ökonomischen Theorie durch sein Werk Essai sur la nature du commerce en général hervor, das er 1730 geschrieben hatte, aber erst nach seinem Tode im Jahre 1755 veröffentlicht wurde.
Nur Turgot hatte Cantillon stärker rezipiert, bis ihn dann erst W. Stanley Jevons wiederentdeckte. Schumpeter sieht Cantillon mit Turgot in einer theoriegeschichtlichen Kontinuität, die über Jean-Baptiste Say zu Léon Walras führt.[2]
Heute gilt Cantillon den Vertretern der österreichischen Schule als ihr früher Vorläufer.[3]
Werke
- Essai Sur la Nature du Commerce en Général (ca. 1732)
Weblinks
- Literatur von und über Richard Cantillon im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- W. Stanley Jevons: Richard Cantillon and the Nationality of Political Economy.
- Cantillon's "Land Theory of Value".
- Bibliografie
Einzelnachweise
- ↑ Joseph A. Schumpeter, (Elizabeth B. Schumpeter, Hg.): Geschichte der ökonomischen Analyse. Erster Teilband. Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 1965. S. 403 ff.
- ↑ Joseph A. Schumpeter, (Elizabeth B. Schumpeter, Hg.): Geschichte der ökonomischen Analyse. Erster Teilband. Vandenhoeck Ruprecht Göttingen 1965. S. 606.
- ↑ Mark Thornton: The Origin of Economic Theory: A Portrait of Richard Cantillon (1680-1734). Ludwig von Mises Institute.
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