- Riedel de Haën
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Riedel de Haën ist ein altes deutsches Chemieunternehmen mit Sitz in Seelze. Das Unternehmen ist der größte Arbeitgeber der Stadt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Riedel
Das Unternehmen wurde 1814 vom Apotheker Johann Daniel Riedel aus der Schweizer Apotheke in Berlin heraus gegründet, indem er die Apotheke durch ein größeres Labor erweiterte. Hieraus entwickelte sich eine immer größere Produktionsstätte, in der zum Beispiel 1826 erstmals in großem Maßstab Chinin aus Chinarinde gewonnen wurde.
Unter den Nachfolgern wurde die Fabrik erweitert, und das Produktspektrum umfasste zum Beispiel 1844 bereits 575 pharmazeutische Präparate. Von 1888 bis 1918 gab es einen Zweigbetrieb von Riedel in Berlin-Bohnsdorf. Dort wurden Pharmaka auf der Basis Steinkohlenteer hergestellt, unter anderem das damals weit verbreitete Phenacetin, das aber später wegen der Nebenwirkungen aus dem Verkehr gezogen wurde.
De Haën
Der Chemiker Eugen de Haën übernahm 1861 ein Laboratorium für anorganische Chemikalien und stellte in Hannover-List hochreine Salze und Oxide her. 1902 zog die Firma nach Seelze.
Ab 1917 wurden bei de Haën die von Richard Zsigmondy (Nobelpreis 1925) und Wilhelm Bachmann erfundenen Membranfilter produziert.
Fusion
1928 erfolgte der Zusammenschluss der Firmen de Haën und Riedel zu Riedel de Haën.
Später kam das Unternehmen zum Hoechst-Konzern, der es 1995 an Allied Signal weiterverkaufte.
Heute ist Riedel de Haën eine Marke für Spezialchemikalien im Honeywell-Konzern (der seinserseits von Allied Signal gekauft wurde, dessen Name aber höheres Ansehen im Bereich der Spezialmaterialien genießt). Des weiteren führte Sigma-Aldrich unter der Marke „Riedel de Haën“ insbesondere die Laborchemikalien-Sparte von Riedel de Haën fort bis Mitte 2008. Mittlerweile werden die Laborchemikalien unter den den anderen Dachmarken der Sigma-Aldrich Corporation vertrieben.
Unter Honeywell-Regie schrumpfte die Mitarbeiterzahl am Seelzer Standort kontinuierlich. Für das Jahr 2007 wurden insgesamt über einhundert Entlassungen realisiert. Neben den rund 200 Beschäftigten bei Sigma-Aldrich, arbeiten noch rund 600 Menschen für Honeywell sowie die ebenfalls am Standort befindliche Troy GmbH.
Weblinks
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