- Außenbandruptur des oberen Sprunggelenkes
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Klassifikation nach ICD-10 S93.2 Traumatische Ruptur von Bändern in Höhe des oberen Sprunggelenkes und des Fußes ICD-10 online (WHO-Version 2011) Das Außenband des oberen Sprunggelenkes setzt sich zusammen aus drei Bändern (der „laterale Bandapparat“): ligamentum fibulotalare anterius und posterius sowie ligamentum fibulocalcaneare. Beim Umknicken nach außen (Supinationstrauma) kommt es meist zur Zerrung oder Riss (Ruptur) des lig. fibuolotalare anterius oder/und des lig. calcaneofibulare, seltener ist die komplette Ruptur aller drei Bänder (Ligamente).
Diagnostik
Die Außenbandruptur ist eine klinische Diagnose, das heißt das entsprechende Trauma, die Symptomatik und die klinische Untersuchung sind ausschlaggebend für die Diagnose. Bildgebende Verfahren wie Röntgen werden allerdings in der Akutdiagnostik häufig eingesetzt, um schlimmere Verletzungen wie einen Bruch (Fraktur) des oberen Sprunggelenks auszuschließen. Die Diagnose mit Hilfe einer „Gehaltenen Aufnahme“, die selbst nochmals dem Gelenk und den Bändern geschadet hat, wird nur noch bei besonderen Fragestellungen angewendet. In seltenen Fällen kann ebenfalls eine Magnetresonanztomographie durchgeführt werden.
Behandlung
Während noch vor einigen Jahren die Außenbandruptur regelhaft genäht wurde, ist heute bei gleich guten Behandlungsergebnissen die konservative Behandlung durch Schienung des Sprunggelenkes über sechs Wochen Standard. Nur bei kompletter Zerreißung aller drei Ligamente und Operationswunsch (z. B. Profisportler) wird noch eine operative Behandlung empfohlen.
Es wird teils auch für die ersten ca. 8 Tage ein Spaltgips in regelrechter Stellung verordnet, bis die Schwellung etwas abgeklungen ist.
Liegt am Gelenk keine Schwellung (mehr) vor, werden oft/gerne so genannte Orthesen (oft die Aircast-Schiene) eingesetzt. Diese erfüllen zwei Funktionen: das Gelenk wird so gesichert, dass die gerissenen Bänder nicht belastet werden können; die Beweglichkeit des Gelenks in horizontaler Richtung („rauf/runter“ = Flexion/Extension) wird aber kaum eingeschränkt. Damit sind zum Beispiel Spazieren oder Radfahren weiter möglich. Die Bänder wachsen eher belastungsgerecht zusammen, Probleme mit einem versteiften Gelenk wie bei kompletter Fixierung treten nicht auf.
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- Kindertraumatologie
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