Riesengürteltier

Riesengürteltier
Riesengürteltier
Priodontes maximus, museum 02.JPG

Riesengürteltier (Priodontes maximus)

Systematik
Unterklasse: Höhere Säugetiere (Eutheria)
Überordnung: Nebengelenktiere (Xenarthra)
Ordnung: Gürteltiere (Cingulata)
Familie: Gürteltiere (Dasypodidae)
Gattung: Priodontes
Art: Riesengürteltier
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Priodontes
Cuvier, 1825
Wissenschaftlicher Name der Art
Priodontes maximus
Kerr, 1792

Das Riesengürteltier (Priodontes maximus) ist eine Säugetierart aus der Familie der Gürteltiere (Dasypodidae). Es bildet eine eigene Gattung (Priodontes) und ist der größte lebende Vertreter seiner Familie.

Inhaltsverzeichnis

Verbreitung

Verbreitungsgebiet in grün

Riesengürteltiere leben in großen Teilen Südamerikas, sie kommen vom südlichen Venezuela über das Amazonasbecken bis Paraguay und das nördliche Argentinien vor.

Beschreibung

Mit einer Kopfrumpflänge von 75 bis 100 Zentimetern und einem Gewicht von 18 bis 32 kg (in menschlicher Obhut sogar bis zu 60 kg) ist das Riesengürteltier das größte lebende Gürteltier. Sein Plattenpanzer ist sehr beweglich und in zahlreiche Segmente unterteilt. Der Schwanz ist bis zu 50 cm lang und mit fünfeckigen Platten bedeckt. Der Panzer der Tiere ist graubraun gefärbt, der Bauch des Tieres erscheint heller. Weitere Kennzeichen sind die röhrenförmige Schnauze, die bis zu 100 rückgebildete Zähne enthalten kann – die größte Zahl aller landbewohnenden Säugetiere - sowie große Krallen an den Vorderfüßen. Besonders ausgeprägt sind diese an der dritten Zehe, erreichen dort eine Länge von bis zu 20 cm und gelten als eine der längsten Krallen im Tierreich.

Lebensweise

Riesengürteltiere bewohnen eine Reihe von Habitaten, darunter Regenwälder, aber auch offenes Grasland. Sie sind nachtaktive Einzelgänger, die sich nur zur Paarung mit Artgenossen treffen. Die Größe ihrer Territorien variiert zwischen 0,5 und 3 km2. Tagsüber ziehen sie sich in Baue zurück, die sie mit ihren großen Krallen selbst angelegt haben. Zur Verteidigung oder wenn sie höhergelegene Punkte bei Insektenbauten erreichen wollen, richten sie sich auf ihre Hinterbeine auf und stützen sich mit dem Schwanz ab.

Nahrung

Die Nahrung der Riesengürteltiere besteht größtenteils aus Termiten und deren Larven. Sie vertilgen ihre Beute mit Hilfe ihrer langen, wurmförmigen Zunge, die mit klebrigem Speichel bedeckt ist. Wenn sie einen Termitenhügel aufgebrochen haben, tragen sie ihn völlig ab, um möglichst viele Tiere fressen zu können und errichten des Öfteren ihren Bau darin. Gelegentlich nehmen sie auch Ameisen, Spinnen, Würmer und Aas zu sich.

Fortpflanzung

Nach rund viermonatiger Tragzeit bringt das Weibchen ein, selten zwei Jungtiere zur Welt. Vermutlich kümmert sich ausschließlich die Mutter um das Jungtier. Dieses wird nach rund vier bis sechs Wochen entwöhnt und ist mit sechs Monaten selbstständig. Die Geschlechtsreife erreicht es im Alter von neun bis zwölf Monaten. Die Lebenserwartung der Riesengürteltiere liegt bei 12 bis 15 Jahren.

Bedrohung

Ausgewachsene Riesengürteltiere haben wenig natürliche Feinde, dazu zählen der Jaguar und der Puma. Die größte Gefahr geht heute vom Menschen aus. Die Tiere werden gejagt, einerseits wegen ihres Fleisches, andererseits weil sie gelegentlich Felder verwüsten sollen. Bei diesen Verwüstungen verzehren sie allerdings keine Pflanzen, sondern suchen nur nach Beutetieren. Ein weiterer Faktor ist die Zerstörung ihres Lebensraumes durch Umwandlung in Acker- und Weideland. Die IUCN listet das Riesengürteltier als bedroht.

Literatur

  • Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, 1999, ISBN 0-8018-5789-9
  • Über das Skelett des Riesengürteltiers im Musem von Laplata (mit Abb.). In: Gaea 34 (1898), S. 701 und Tafel XII.

Weblinks


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