- Grasland
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Grasland ist ein allgemein gehaltener Begriff für all die Vegetationstypen, in denen Gräser (Poaceae) vorherrschen und in denen Bäume fehlen oder eine untergeordnete Rolle spielen.[1] Aus Sicht der Nutzung sind zum Grasland Flächen zu rechnen, welche aus natürlichen und wirtschaftlichen Gründen nicht anders genutzt werden können.[2] Von Kräutern durchsetzt ist Grasland durch Beweidung und/oder Mahd entstanden und gehört zu den prägenden Elementen vieler Kulturlandschaften. Teilweise mehrere Tausend Jahre alt, gibt es auch Graslandtypen, welche in den letzten Jahrzehnten entstanden sind oder sich in der Ausbildung befinden.[3]
Inhaltsverzeichnis
Entstehung
Durch naturausbeutende Nutzung ohne standortschonende oder -verbessernde Bewirtschaftung entstanden die Extensivgrasländer. Die intensivere Landwirtschaft formte durch Regulierung von Wasser- und Nährstoffhaushalt, dem Einbringen produktiver Pflanzenarten und geregelter Nutzungsabläufe in den letzten 200 Jahren das sogenannte Kulturgrasland, enger gefasst als Wirtschaftsgrünland bezeichnet.[3] Fällt die Bewirtschaftung zu intensiv aus, bringt diese Übernutzung einen Verlust an Biotop- und Strukturvielfalt mit sich und führt zu instabileren Ökosystemen.
Beim Kulturgrasland handelt es sich um biologisch sehr vielfältige Ökosysteme. Speziell bei der Erhaltung überkommener Graslandtypen geht der Naturschutz sehr eng mit dem Kulturschutz einher. Bei Resten früherer Kulturformen wird deren Wert als kulturelles Erbe immer noch vernachlässigt.[3]
Beispiele für Graslandökosysteme[1]
- Steppen
- Savannen
- Trockenrasen
- Vom Menschen geprägt ist das Kulturgrasland (Grünland) mit seinen Weiden und Wiesen.
Futterwert[4]
Der Futterwert spiegelt den rein ökonomischen Wert des Erntematerials wieder und weicht von dem gesamtgesellschaftlichen Wert der Arten ab. Eine Hervorhebung dieser Einteilung ist der erhöhten Konzentration auf Gehaltwerte von für landwirtschaftliche Produktion verwendeten Pflanzen in den letzten Jahrzehnten geschuldet. Die folgenden Tabellen und Listen geben eine Futterwertbewertung einiger Graslandpflanzen im Rahmen der Bestimmung von Qualitätsklassen von Weidefutter in der DDR aus dem Jahr 1986 an.[4] Dabei liegt ein Zusammenhang zwischen geringem Futtwert und dem Gefährdungsgrad gemäß der Roten Liste vor.[3]
Gräser
als Futtermittel wertvoll minderwertig wertlos Wiesenschwingel Gewöhnliches Rispengras Gewöhnliches Ruchgras Wiesenrispe Trespen Jährige Rispe Einjähriges Weidelgras Gemeine Quecke Honiggräser Welsches Weidelgras Flaumhafer Schmielen Ausdauerndes Weidelgras Rotstraußgras Bergrispe Wiesenlieschgras Kammgras Borstgras Knaulgras Goldhafer Hundstraußgras Wiesenfuchsschwanz Wollgräser Rotschwingel Weiche Trespe Weißes Straußgras Seggen Gewöhnlicher Glatthafer Binsen Leguminosen und Kräuter
als Futtermittel wertvoll minderwertig wertlos Weißklee Gewöhnlicher Löwenzahn über 20 Prozent Bitterklee Persischer Klee Breitwegerich Labkraut Rotklee Wiesenkümmel Vogelmiere Schwedenklee Wiesenknopf Storchschnabel Hornklee Pimpinelle Fingerkraut Wicken Bärenklau Wiesenkerbel Wiesenplatterbse Ehrenpreis Frauenmantel Hirtentäschel Spitzwegerich Brennnessel Gemeine Schafgarbe Johanniskraut Vogelwicke Gänseblümchen Gewöhnlicher Löwenzahn unter 20 Prozent Kuckuckslichtnelke Giersch Distel Mädesüß Knöterich Ampfer Huflattich Glockenblume Pfennigkraut giftige bzw. giftverdächtige Pflanzen
Bei den folgenden Arten handelt es sich um Pflanzen mit giftigen Inhaltsstoffen. Es sind ebenfalls Arten aufgeführt, wo der Verdacht auf problematische Inhaltsstoffe für die Tiergesundheit besteht. Die genauen Wirkungen, gerade in geringen Dosen sind wenig erforscht, heilende Wirkungen auf spezielle Körperbereiche sind denkbar. Eine zu hohe Konzentration im Futter wird bei den Tieren, je nach ihrer Größe und je nach aufgenommener Pflanzenart, zu gesundheitlichen Einschränkungen führen.
Wiesenschaumkraut, Herbstzeitlose, Wolfsmilch, Wasserschierling, gefleckter Schierling, Sumpfschachtelhalm, Sumpfdotterblume, Anemonen, Akelei, Goldgelber Hahnenfuß, Brennender Hahnenfuß, Gifthahnenfuß, Scharfer Hahnenfuß (stärkeres Auftreten), Klappertopf, Gelbe Wiesenraute, Trollblume, Adlerfarn
Einzelnachweise
- ↑ a b Matthias Schaefer: Wörterbuch der Ökologie. 4. Auflage. Heidelberg, Berlin: Spektrum Akademischer Verlag 2003. ISBN 3-8274-0167-4
- ↑ Ernst Klapp: Das Dauergrünland Wegweiser zur erfolgreichen Bewirtschaftung von Wiesen und Weiden. Stuttgart: Ulmer 1934
- ↑ a b c d Hartmut Dierschke, Gottfried Briemle: Kulturgrasland: Wiesen, Weiden und verwandte Staudenfluren. Stuttgart: Verlag Eugen Ulmer 2008, ISBN 9783800156412
- ↑ a b H. Olschewski, Autorenkollektiv der Abteilung Grasland: Anleitung zur Bestimmung und Bewertung der Futterqualität auf den Weiden. Karl-Marx-Stadt: Rat d. Bezirkes Fachorg. für Land- Forst- u. Nahrungsgüterwirtschaft 1986
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