Rimhorn

Rimhorn
Rimhorn
Gemeinde Lützelbach
Koordinaten: 49° 47′ N, 9° 2′ O49.7838139.039688270Koordinaten: 49° 47′ 2″ N, 9° 2′ 23″ O
Höhe: 270 m ü. NN
Fläche: 6,62 km²
Einwohner: 909 (30. Juni 2010)
Eingemeindung: 31. Dez. 1971
Eingemeindet nach: Lützel-Wiebelsbach
Postleitzahl: 64750
Vorwahl: 06165
Das Pretlack’sche Palais liegt in markanter Lage oberhalb des Rimhorner Ortskerns.
Skihütte Rimhorn

Rimhorn ist ein Ortsteil der Gemeinde Lützelbach im Odenwaldkreis in Hessen mit über 900 Einwohnern.

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Rimhorn liegt im nordöstlichen Odenwald im Westen des Gemeindegebiets von Lützelbach.

Von Rimhorn aus schlängelt sich die Obrunnschlucht in Richtung Höchst im Odenwald mit den im Jahr 2007 restaurierten Modellschlössern, -burgen und Mühlen des romantischen Märchenpfad talabwärts. Dieser ist wieder zu einem attraktiven Ausflugsziel für Familien mit Kindern geworden.

Geschichte

Die erste erhalten gebliebene urkundliche Erwähnung als Riemhurne weist in das Jahr 1273. Umgangssprachlich nennen die Einwohner in ihrem Dialekt den Ort liebevoll "Rimmen".

Die denkmalgeschützte evangelische Kirche von Rimhorn, die äußerlich eher bescheiden wirkt, hat eine hochinteressante Baugeschichte. Im Verlauf von Restaurierungsarbeiten am Langhaus wurden in den 1950er Jahren zahlreiche frühromanische Reste freigelegt, die eine Datierung der Kirche ins 10./11. Jahrhundert möglich machen.[1]

1733 ließ sich der hessen-darmstädtischen Generallieutenant Johann Rudolf Victor von Pretlack über dem Ortskern ein herrschaftliches Anwesen errichten. Erhalten ist das Herrenhaus, das sogenannte Pretlack’sche Palais, das derzeit renoviert wird.

Am 31. Dezember 1971 erfolgte im Vorfeld der Gebietsreform in Hessen die freiwillige Eingliederung von Rimhorn in die Gemeinde Lützel-Wiebelsbach, die ihrerseits am 1. August 1972 in der Gemeinde Lützelwiebelsbach, jetzt Lützelbach aufging. Für Rimhorn wurde wie für jeden Ortsteil der neugeschaffenen Gemeinde ein Ortsbezirk gebildet mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher.

Früher wurde im Dorf hauptsächlich Landwirtschaft betrieben, was sich jedoch im Laufe der Zeit mehr und mehr zu einem Wohnort entwickelt hat.

Infrastruktur und Verkehr

Es gibt in Rimhorn einen Friseur und ein Café. Eine Bäckerei und einen Metzger sucht man vergebens. Deshalb ist man in Rimhorn auf ein Auto angewiesen.

Die ortsansässigen Vereine

Folgende Vereine gibt es in Rimhorn:

  • 1.FC Rimhorn 1948 e.V., seine Erste Mannschaft spielt in der Kreisliga A Odenwald.
  • Skiclub, er betreibt in den Wintermonaten eigenem Skilift. Dieser wird an der Skihütte (östlich von Rimhorn) an einem entsprechenden Hang aufgestellt.
  • Kerbbursche Rimmen, jedes Jahr im September hat diese Vereinigung Hochkonjunktur. Bei der Rimmener Kerbredd (Rede zur Kirchweih) sitzt halb Rimhorn in den Zelten und lauscht den nicht immer erstgemeinten Unannehmlichkeiten der Bewohner, die die Kerbburschen im vergangenen Jahr gesammelt haben. Außerdem veranstalten sie Anfang Januar die "Aprés Ski Party" an der Skihütte.
  • Sängervereinigung "Frohsinn"
  • Verkehrs- und Verschönerungsverein

Lustiges zum Ort

  • Es gibt ein Sprichwort, welches sich nicht nur in Rimhorn festgesetzt hat: "Rimmern am Rå, Plaschder ohne Stå, Käischhouf ohne Mauän - was is Rimmern zu bedauän." Auf hochdeutsch: "Rimhorn am Berghang, Pflaster ohne Steine, Friedhof ohne Mauern - was ist Rimhorn zu bedauern.
  • Auch ist in den Nachbardörfern Breitenbrunn, Lützel-Wiebelsbach und Vielbrunn öfters vom nicht ganz ernst gemeinten "Rimmener Berschhingel oder Rimmener Råhingel" (Rimhorner Berghuhn) die Rede. Der Grund hierfür ist in der geografischen Lage von Rimhorn zu finden. Fast keine Straße in Rimhorn ist eben. Dies hat zur Folge, dass man - wenn man in Rimhorn geboren wird - mit einem kurzen und einem langen Bein auf die Welt kommt... also ein Rimmener Berschhingel. Wenn man dieses umdreht, kippt es und rollt den Hang hinunter.
  • Einer Legende nach wollte nachts ein Bauer sein weggelaufenes Vieh wieder einfangen und rief: "Rim Du Horn" (auf hochdeutsch: "Dreh dich rum, du Horn!"), wodurch sich dieser Ausruf zum späteren Ortsnamen Rimhorn entwickelt haben soll.

Einzelnachweise

  1. denkmalpflege-hessen: Evangelische Pfarrkirche und ehemaliger Friedhof

Weblinks


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