- Rio Gebhardt
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Rio Gebhardt (* 1. November 1907 in Heilbronn; † 24. Juni 1944) war ein deutscher Pianist, Dirigent und Komponist.
Seine Eltern gastierten im ortsansässigen Varieté. Als Vierjähriger hatte er seinen ersten öffentlichen Auftritt. Er dirigierte ein Orchester in den Folies Bergère in Paris. Eine Weltkarriere als dirigierendes Wunderkind schloss sich an. Mit 16 Jahren war die Wunderkindkarriere zu Ende und Rio Gebhardt studierte u.a. bei Kurt Weill. Er schrieb Jazz-Stücke, Schlager, ein beachtetes Jazz-Klavierkonzert in Es, das man der Sparte Symphonischer Jazz zuordnen kann; ferner die erste Jazz-Klavierschule (1932) und die erste deutsche Fernsehmusik ("Fulero", 1942). Um 1928 machte er als Mitglied des EKLA (Erstes Klavierquartett - Adam Gelbtrunk, Rio Gebhardt, Leopold Mittmann und Alexander Zakin) einige Plattenaufnahmen mit Arrangements klassischer Stücke für vier Klaviere. Das DRA Frankfurt hat eine Aufnahme des Jazz-Klavierkonzert mit Rudolf Ehrecke am Klavier und dem Komponisten am Pult des Orchesters des Deutschen Fernsehfunks archiviert. Am 24. Juni 1944 fiel Rio Gebhardt an der Ostfront während des 2. Weltkrieges. Eine Ausstellung zum 50. Todestag (mit Katalog) dokumentiert seine Karriere. Sein jüngerer Bruder Ferry Gebhardt, ein Schüler Edwin Fischers, wurde Konzertpianist und später Professor für Klavier an der Hochschule für Musik in Hamburg.
Literatur
Emig, Günther: Wunderkinder! Rio und Ferry Gebhardt. Niederstetten 2007. 60 S.
Weblinks
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