Rivière des Outaouais

Rivière des Outaouais

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Ottawa
Daten
Lage Kanada (Québec, Ontario)
Länge 1271 kmdep1
Quelle Lac Capimitchigama
47° 36′ 0″ N, 75° 48′ 0″ W47.6-75.8430
Quellhöhe 430 mVorlage:Infobox Fluss/HÖHENBEZUG-QUELLE_fehlt m
Mündung Sankt-Lorenz-Strom bei Montréal45.45-74.08333333333320Koordinaten: 45° 27′ 0″ N, 74° 5′ 0″ W
45° 27′ 0″ N, 74° 5′ 0″ W45.45-74.08333333333320
Mündungshöhe 20 mVorlage:Infobox Fluss/HÖHENBEZUG-MÜNDUNG fehlt m
Höhenunterschied 410 m
Abfluss über Sankt-Lorenz-Strom
Einzugsgebiet 146.000 km²dep1
Abflussmenge MQ: 1950 m³/sdep1
Rechte Nebenflüsse Kipawa, Dumoine, Noire, Coulonge,
Du Lièvre, Gatineau, Rouge
Linke Nebenflüsse Mattawa, Petawawa, Bonnechere,
Madawaska, Mississippi, Rideau,
South Nation
Großstädte Ottawa, Gatineau
Mittelstädte Clarence-Rockland, Vaudreuil-Dorion
Einzugsgebiet des Ottawa-Flusses

Der Fluss Ottawa (frz. Rivière des Outaouais, engl. Ottawa River) ist ein linker Nebenfluss des Sankt-Lorenz-Stroms. Auf dem Großteil seiner Länge bildet er die Grenze zwischen den kanadischen Provinzen Ontario und Québec. Der Fluss ist 1271 km lang, sein Einzugsgebiet beträgt 146.000 km². Er entspringt in den Laurentinischen Bergen und mündet bei Montréal in den Sankt-Lorenz-Strom.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Die Quelle des Flusses ist der 430 m hoch gelegene Lac Capimitchigama in den Laurentinischen Bergen Québecs, etwa 280 km nordwestlich von Montréal. Anschließend fließt der Ottawa westwärts durch die dünn besiedelte Region Abitibi-Témiscamingue und passiert dabei mehrere Seen. Beim Timiskamingsee erreicht er die Grenze zu Ontario und wendet sich nach Süden.

Nach der Einmündung des Mattawa fließt der Ottawa nunmehr in südöstlicher Richtung und nimmt weitere bedeutende Nebenflüsse auf. Zwei große Flussinseln markieren den Beginn des dichter besiedelten Unterlaufs, die Isle aux Allumettes (190 km²) und die Île de Grand Calumet (132 km²). Die Städte Ottawa auf der rechten und Gatineau auf der linken Flussseite bilden eine Agglomeration mit über einer Million Einwohnern. In Ottawa zweigt der Rideau Canal ab, der nach Kingston am Ontariosee führt.

Anschließend fließt der Ottawa-Fluss weiter in Richtung Osten und wird zunehmend breiter, bis er schließlich westlich der Île de Montréal in den Lac des Deux Montagnes mündet. Vier Flussarme winden sich daraufhin durch das Hochelaga-Archipel. Zwei von ihnen erreichen nach wenigen Kilometern den südlich gelegenen Lac Saint-Louis und somit auf direktem Weg den Sankt-Lorenz-Strom. Zwei weitere sind bedeutend länger: Der Rivière des Mille Îles und der Rivière des Prairies fließen nordostwärts und bilden die Île Jésus, auf der die Stadt Laval liegt. An der Nordspitze der Île de Montréal strömen sie zusammen und münden kurz daraufhin ebenfalls in den Sankt-Lorenz-Strom.

Geologie

Ottawa-Bonnechere-Graben

Der Ottawa-Fluss liegt im Ottawa-Bonnechere-Graben, einem Grabenbruch, der sich im Mesozoikum vor 175 Millionen Jahren bildete und bis zum Nipissingsee reicht. Nach dem Rückzug der Gletscher am Ende der Würmeiszeit wurde das Tal von einem Meeresarm des Atlantischen Ozeans, dem Champlainmeer, überflutet. In Tonablagerungen aus jener Zeit wurden fossile Überreste von Meereslebewesen gefunden.

Sedimentablagerungen führten in einigen Gebieten zu schlechter Entwässerung und zur Bildung großer Moore. Darüber hinaus bildeten sich große Tonablagerungen, die als Leda-Ton bekannt sind. Dieser Ton ist äußerst instabil, was bei heftigem Regen zu zahlreichen Erdrutschen führt. So rutschte beispielsweise 1993 der Boden unter Lemieux (Ontario) in den South Nation River weg (der Ort war zwei Jahre zuvor vorsichtshalber evakuiert worden).

Geschichte

Der Fluss war eine bedeutende Handelsroute für verschiedene Stämme der Algonkin, die ihn Kitchissippi („Großer Fluss“) nannten. Einer der Stämme ließ sich auf der strategisch günstigen Isle aux Allumettes nieder und setzte einen Wegzoll durch. Wahrscheinlich war Étienne Brûlé 1610 der erste Europäer, der den Fluss bereiste. Drei Jahre später folgte Samuel de Champlain, der über den Ottawa und den Mattawa die Georgsbucht des Huronsees erreichte und so eine der wichtigen Routen für den Pelzhandel in Nordamerika etablierte.

Die Chaudière-Hängebrücke von Ottawa nach Hull, 1845

Da man die Bedeutung des Oberlaufs des Sankt-Lorenz-Stroms erst später erkannte, wurden der Ottawa und der Unterlauf des Sankt-Lorenz-Stroms in den ersten Jahrzehnten zusammen als Rivière du Canada („Kanada-Fluss“) bezeichnet. Später nannte man den Fluss auch Grande Rivière oder Grande Rivière des Algonquin („Großer Fluss der Algonkin“). Ende des 17. Jahrhunderts kontrollierten die Ottawa den Zwischenhandel auf dem Fluss. Obwohl sie selbst weiter westlich am Huronsee siedelten, setzte sich ihr Name als Bezeichnung für den Fluss durch.

Die Franzosen begannen das Tal erst etwa ab 1740 zu besiedeln, die Briten etwa fünfzig Jahre später auf der Südseite. 1800 wurde Hull (heute ein Teil von Gatineau) gegründet, am Ottawa-Fluss und in den Seitentälern entwickelte sich eine blühende Forstwirtschaft. 1832 wurde der Fluss durch den Bau des Rideau Canal mit dem Ontariosee verbunden. Aus der am Kanal gelegenen Siedlung Bytown entwickelte sich die Stadt Ottawa, die 1857 zur Hauptstadt Kanadas erklärt wurde. Ab etwa 1900 verdrängte die Landwirtschaft die Holzfällerei, 1920 entstand das erste Wasserkraftwerk.

Weblinks


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