- Rob Furlong
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Rob Furlong (* 11. November 1960[1] auf Fogo Island, Neufundland) ist ein ehemaliger Korporal der Kanadischen Streitkräfte und wurde im Jahr 2002 mit einem erfolgreich ausgeführten Präzisionsschuss bekannt.[2]
Im Jahr 2002 befand sich Furlong im Zuge der Operation Anaconda in Afghanistan. In 2430 Meter Entfernung lokalisierte Furlongs Beobachter einen MG-Schützen der Taliban, auf den Furlong daraufhin feuerte. Insgesamt benötigte Furlong drei Versuche, um ihn zu töten. Das erste Projektil verfehlte sein Ziel, während der zweite Schuss den Rucksack des Taliban traf. Obwohl der Taliban dies bemerkte, verließ er seinen Schützenstand nicht[3]. Das Projektil (12,7 × 99 mm NATO) wurde aus einem McMillan Tac-50-Scharfschützengewehr abgefeuert.
Dieser Präzisionsschuss war bis dahin der aus der größten Entfernung unter Kampfbedingungen erzielte Treffer. Erst über sieben Jahre später wurde der Rekord vom Briten Craig Harrison gebrochen[4].
Hintergründe
Das große mediale Interesse veranlasste den kanadischen Fernsehsender CBC eine Hintergrundreportage über Furlongs Rekordschuss zu produzieren. In der Sendung „Sunday“ kam Furlong auch selbst zu Wort. Die Sendung versucht herauszufinden, wie einem Soldaten eine solche Ausnahmeleistung gelingen konnte. Furlong, der in Neufundland aufwuchs, war bereits sehr früh von Waffen und der Jagd begeistert. Von früh auf konnte man bei ihm ein besonderes Talent als Schütze feststellen und als er mit der Jagd auf Elche begann, wollte er seine Jagdwaffe perfekt beherrschen[5]. Laut eigener Aussage habe er sogar versucht „Fliegen zu treffen“. Als er in die kanadische Armee eintrat, wurde er in einer Weise ausgebildet, die es ihm laut eigener Aussage ermöglichte, seine persönlichen Grenzen neu zu definieren. Er habe vor seiner Zeit bei der kanadischen Armee nie Schießsport betrieben.
Der Rekordschuss wurde mit .50-Munition aus US-amerikanischer Produktion ausgeführt. Laut Furlong habe die US-Munition eine stärkere Treibladung als .50-Munition aus kanadischer Produktion, die es ihm ermöglichte die Reichweite seiner Waffe zu steigern. Den getöteten Taliban habe er am fraglichen Tag nur schemenhaft erkennen können. Furlong verwendete ein Zielfernrohr mit 16-facher Vergrößerung[6].
Dem Team aus Scharfschützen war zum Zeitpunkt der Tötung nicht klar, aus welcher Entfernung sie den Taliban getroffen hatten. Erst einige Tage später erfuhr Furlong von seinem Rekord.
Das Team rückte fünf Tage später wieder aus, um Höhlensysteme auf feindliche Kämpfer zu durchsuchen. Bei der Rückkehr wurden zwei Soldaten aus Furlongs Team unter Arrest gestellt. Ihnen wurde vorgeworfen, die Leiche eines afghanischen Soldaten mit Messern geschändet zu haben. Nach mehr als vier Jahren der Ermittlungen wurden alle Mitglieder des Teams freigesprochen und nachträglich geehrt. Furlong und andere Mitglieder des Teams hatten die Armee zu diesem Zeitpunkt bereits verlassen. Furlong arbeitet heute als Polizist. Er sagte, er hege keinen Groll aufgrund der Ermittlungen, vielleicht sei es einfach an der Zeit gewesen, dass sich das Team trennt. Auch wenn die Beschuldigung einen Schatten auf die Leistungen des Teams geworfen habe, sei die Armee eben nur eine große grüne Maschine (big green machine)[7].
Einzelnachweise
- ↑ Rob Furlong, Biographische Daten (eingesehen am 20. August 2009)
- ↑ Michael Friscolanti: 'We were abandoned'. In: Macleans.ca. 15. Mai 2006, abgerufen am 18. Dezember 2008 (engl.).
- ↑ http://www.thecanadianencyclopedia.com/index.cfm?PgNm=TCE&Params=M1ARTM0012847
- ↑ http://www.timesonline.co.uk/tol/news/world/afghanistan/article7113916.ece
- ↑ http://www.youtube.com/watch?v=y2knT8RwxKA
- ↑ http://army.ca/wiki/index.php/McMillan_Tac-50
- ↑ http://www.youtube.com/watch?v=6q76G7F4dV8
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