- Robert Oerley
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Robert Oerley (* 24. August 1876 in Wien; † 15. November 1945 ebenda) war ein österreichischer Architekt, Kunstgewerbler, Aquarellmaler und Lithograf.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nachdem der Sohn eines Tischlers eine Ausbildung als Tischler (Freisprechung als Geselle 1892) erhalten hatte, studierte er an der Kunstgewerbeschule, bildete sich zusätzlich als Autodidakt weiter und begann sich mit Architektur zu beschäftigen. Eine große Anzahl von Veduten, die er schuf, befinden sich heute im Besitz des Wien Museums.
1898 unternahm er eine ausgedehnte Studienreise nach Italien. In diesem Jahr entstand auch sein erstes Werk, das Grabmal der Familie des k.u.k. Hofkupferschmieds und Politikers Franz Löblich in Weidling.
1902 wurde er Mitglied des Hagenbundes und war ab 1907 bis 1939 Mitglied der Secession, deren Präsident er 1912/1913 auch war.
Ab 1904 baute er – dem „strengen Jugendstil“ verpflichtet – zahlreiche Häuser in Wien und entwarf hier oftmals auch die Interieurs in zahlreichen Details. (z. B.: 1190 Wien, Vegagasse 17). Ebenso stammen der Gesamtplan sowie der architektonische Teil für das Strauß-Lanner-Denkmal (das Denkmal selbst ist ein Werk des Bildhauers Franz Seifert) im Rathauspark an der Wiener Ringstraße von ihm.
Nach dem Ersten Weltkrieg war er an der Planung großer Gemeindebauten in Wien beteiligt(z. B.: 1100 Wien George-Washington Hof). Das erste Wiener Planetarium auf dem Maria-Theresien-Platz war ebenfalls sein Werk.
Zwischen 1927 und 1932 war er wegen seines Interesses an Stadtplanung gemeinsam mit Clemens Holzmeister und Anton Hanak auch in Ankara als Architekt tätig. Nach Streitigkeiten mit Holzmeister kehrte er 1934 nach Wien zurück Er wurde nur noch selten mit Planungsarbeiten beauftragt (zum Beispiel Büroeinrichtung für Richard Strauss). Ab 1935 saß er im Fachbeirat für Stadtplanung und erhielt von Bürgermeister Richard Schmitz einen Auftrag zur Erweiterung des Rathauses, was aber nicht durchgeführt wurde. Obwohl er deutschnational eingestellt war, galt er den Nazis als unzuverlässig und wurde zum Sozialfall. Als er 1945 das Secessionsgebäude betreten wollte, wurde er von einem LKW überfahren.
Er ruht in einem ehrenhalber gewidmeten Grab auf dem Wiener Zentralfriedhof (34B-14-10).
Werke (Auswahl)
- Grabmal Familie Franz Löblich in Weidling, Niederösterreich
- Denkmal Johann Strauß (Vater) und Joseph Lanner, (1., Rathauspark, enthüllt 1905, gemeinsam mit dem Bildhauer Franz Seifert)
- Wohnhaus (19., Vegagasse 17)
- Sanatorium Luithlen (8., Auerspergstraße 9, 1907/1908)
- Zeiss-Werk Wien (14., Abbegasse 1, 1916/1917)
- Hanuschhof (3., Erdberger Lände 50 – 54, 1924/1925)
- George-Washington-Hof (gemeinsam mit Karl Krist)
- Finanzministerium in Ankara
- Baumtopf-Schalen am Eingang zum Wiener Secessionsgebäude (zwei quasi identische Schalen finden sich auch am Eingang zur Villa Wustl, siehe unten)
- Wohnhaus ("Villa Wustl") für den Industriellen Richard Wustl (13., Auhofstraße 15, 1911-1913)
Literatur
- Robert Oerley: Kann, darf, soll ich bauen? Krystall-Verlag, Wien 1929
Weblinks
Commons: Robert Oerley – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Robert Oerley. In: Österreich-Lexikon, online auf aeiou.
- Eintrag über Robert Oerley im Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie
- Literatur von und über Robert Oerley im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Robert Oerley. In: Architektenlexikon Wien 1880–1945. Herausgegeben vom Architekturzentrum Wien. Wien 2007.
- Robert Oerley. In: archINFORM.
Kategorien:- Österreichischer Architekt
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