- Robotermärchen
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Die Geschichten der Sammlung Robotermärchen des polnischen Autors Stanisław Lem handeln von klassischen Märchenthemen, mit dem Unterschied, dass alle handelnden Personen Roboter sind. Der doppeldeutige Titel Robotermärchen beinhaltet sowohl, dass es sich um Märchen mit Robotern, als auch für Roboter handelt. Menschen werden in den Geschichten nur am Rande und sehr nebulös erwähnt, mit Ausnahme der letzten Geschichte Zifferotikon, in der ein sogenannter „Bleichling“ auftaucht, der aus Sicht der Roboter als sehr abstoßend beschrieben wird.
Die Kapitel der Robotermärchen
- Drei Elektritter
- Die Uranohren
- Erg Selbsterreg überwindet den Bleichling
- Die Schätze des Königs Biskalar
- Zwei Ungeheuer
- Der Weiße Tod
- Wie Winzlieb und Gigelanz die Nebelflucht auslösten
- Das Märchen von der Rechenmaschine, die gegen den Drachen kämpft
- Die Räte des Königs Hydrops
- Der Freund des Automatthias
- König Globares und die Weisen
- Das Märchen vom König Murdas
- Zifferotikon
Inhalt
Die Drei Elektritter Messinger, Eiserner und Quarzer versuchen nacheinander, dem Volk der Kryoniden Edelsteine aus gefrorenen Gasen zu rauben, was nicht einfach ist.
In Die Uranohren geht es um einen totalitären Herrscher, der Verschwörungen gegen sich verhindern will.
Die Geschichte Erg Selbsterreg überwindet den Bleichling erzählt von König Schlagenot, der von einem Menschen (Bleichling) betrogen wurde und nun sein Reich und seine Tochter demjenigen zur Belohnung verspricht, der den Betrüger findet.
Die Schätze des Königs Biskalar werden vom König in seiner vierstöckigen Schatzkammer gehortet. Ein Konstrukteur fordert Biskalar heraus. König Biskalar stellt ihm drei Prüfungen.
Bevor die Zwei Ungeheuer ihr Unwesen treiben, bedroht zunächst nur ein Ungeheuer das Volk der Argenser. Der Herrscher des Planeten weiß keinen Rat. Er sendet Krieger, die das Ungeheuer töten sollen.
Der Weiße Tod handelt vom Volk auf dem Planeten Aragena, welches aus Furcht vor Angriffen unter der Oberfläche lebt. Diese Geschichte lehnt sich an Edgar Allen Poes Geschichte Die Maske des Roten Todes an, in der sich einige Adlige in einem Schloß verschanzen, um der Pest zu entgehen. Eines Tages havariert ein Raumschiff auf dem Planeten.
Wie Winzlieb und Gigelanz die Nebelflucht auslösten erzählt die Geschichte zweier All-Konstrukteure, die zwei verschieden Weltalle erschaffen.
Das Märchen von der Rechenmaschine, die gegen den Drachen kämpfte erzählt von dem kriegerischen König Poleander Partobon, der sich in Ermangelung eines Gegners von seinen Konstrukteuren Feinde bauen lässt, gegen die seine Armeen kämpfen können.
Die Räte des Königs Hydrops helfen ihrem König, einen Nachkommen zu konstruieren. Es entbrennt ein Kampf zwischen den Konstrukteuren. Welche Eigenschaften soll der zukünftige Herrscher bekommen?
Der Freund des Automatthias ist ein Miniroboter, der, vom Träger ins Ohr gesteckt, diesem als Ratgeber und Freund zur Seite stehen soll.
In der Geschichte von König Globares und die Weisen ruft der König seine weisesten Ratgeber zusammen, um von ihnen unterhaltsame Geschichten erzählt zu bekommen, die Folgen für die Erzähler sind fatal.
Das Märchen vom König Murdas handelt vom überängstlichen Murdas, dem seine Furcht zum Verhängnis wird.
Zifferotikon ist das Märchen der wunderschönen Prinzessin Kristalla und Königssohn Ferrenz. Die Prinzessin begehrt ausschließlich Bleichlinge und hat sich in ihr Roboterhirn gesetzt, nur einen solchen zu ehelichen. Prinz Ferrenz versucht eine List, um die Prinzessin trotzdem für sich zu gewinnen.
Bibliographie
- Stanisław Lem: Robotermärchen. Taschenbuch, 148 Seiten, Suhrkamp Verlag, ISBN 3-518-37356-0
- Stanisław Lem: Robotermärchen. Hörbuch auf 4 CDs, 249 Minuten, gelesen von Michael Schwarzmaier, Verlag und Studio für Hörbuchproduktionen, ISBN 3-89614-236-4 (nahezu vollständige und ungekürzte Lesung – es fehlt lediglich Der Freund des Automatthias)
- Stanisław Lem: Robotermärchen (ausgewählte Erzählungen aus den Bänden Cyberiada und Bajki robotów). 176 Seiten, Eulenspiegel Verlag, Berlin 1969 und 1976
- Stanisław Lem: Der Weiße Tod. Gesammelte Robotermärchen. (Enthält außer den Robotermärchen zusätzlich die Kyberiade) Suhrkamp, Frankfurt/Main 2003, ISBN 3-518-45536-2
Werke von Stanisław LemScience-Fiction-Werke: 1951 Astronauci (dt. Der Planet des Todes, 1954) | 1955 Obłok Magellana (dt. Gast im Weltraum, 1956) | 1957 Dzienniki gwiazdowe (dt. Sterntagebücher, 1961) | 1960 Eden (dt. 1960) | 1961 Solaris | 1961 Powrót z gwiazd (dt. Transfer, 1974) | 1964 Niezwyciężony (dt. Der Unbesiegbare, 1967) | 1964 Bajki robotów (dt. Robotermärchen, 1969) | 1965 Cyberiada (dt. Kyberiade, 1983) | 1968 Głos Pana (dt. Die Stimme des Herrn, 1981) | 1969 Opowiadania (dt. Nacht und Schimmel, 1976) | 1971 Kongres futurologiczny (dt. Der futurologische Kongreß, 1974) | 1978 Terminus | 1981 Golem XIV (dt. Also sprach Golem, 1984) | 1982 Wizja Lokalna (dt. Lokaltermin, 1985) | 1987 Fiasko
Verschiedene: 1959 Śledztwo (dt. Die Untersuchung) | 1971 Doskonała próżnia (dt. Die vollkommene Leere, 1973; Das absolute Vakuum, 1984) | 1973 Wielkość urojona, (dt. Imaginäre Größe, 1976) | 1964 Summa technologiae (dt. 1976) | 1976 Katar, (dt. Der Schnupfen 1976)
Verfilmungen: 1960 Der schweigende Stern | 1972 Solaris | 1973 Die Untersuchung | 2002 Solaris | 2007 Ijon Tichy: Raumpilot
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