Rodolfo Esteban Cardoso

Rodolfo Esteban Cardoso



Rodolfo Cardoso
Spielerinformationen
Voller Name Rodolfo Esteban Cardoso
Geburtstag 17. Oktober 1968
Geburtsort AzulArgentinien
Größe 178 cm
Position Mittelfeld
Vereine in der Jugend
EAC Azul
Estudiantes de La Plata
Vereine als Aktiver
Jahre Verein Spiele (Tore)1
1986–1989
1989–1993
1993–1995
1995–1996
1996–2004
1998
1998–1999
Estudiantes de La Plata
FC 08 Homburg
SC Freiburg
Werder Bremen
Hamburger SV
Boca Juniors (Leihe)
→ Estudiantes de la Plata (Leihe)
58 0(6)
125 (15)
63 (28)
32 0(2)
111 (17)
11 0(1)
34 0(5)
Nationalmannschaft
1997–2000 Argentinien 8 0(1)
Stationen als Trainer
2008
2009–
2011
2011
2011
Hamburger SV U19
Hamburger SV II
Hamburger SV (Co-Trainer; interim)
→ Hamburger SV (interim)
Hamburger SV (Co-Trainer)
1 Angegeben sind nur Liga-Spiele.

Rodolfo Esteban Cardoso (* 17. Oktober 1968 in Azul) ist ein ehemaliger argentinischer Fußballspieler und heutiger -trainer.

Inhaltsverzeichnis

Karriere als Spieler

Cardoso fing in seiner argentinischen Heimat beim EAC Azul an Fußball zu spielen, ehe er in die Jugendabteilung von Estudiantes de La Plata wechselte. In der Saison 1989/90 zog es ihn nach Deutschland zum damaligen Bundesligisten FC 08 Homburg. Nach Abschluss dieser Spielzeit musste Homburg absteigen, und Cardoso spielte für die nächsten drei Jahre in der 2. Bundesliga.

Durchbruch in Freiburg

Im Sommer 1993 unterzeichnete er beim SC Freiburg, der gerade zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte in die 1.Bundesliga aufgestiegen und auf der Suche nach einem offensiven Mittelfeldspieler war. In seiner ersten Saison konnte nur knapp der Abstieg der Breisgauer abgewendet werden, obgleich Cardoso 10 Tore erzielte. Doch bereits im darauf folgenden Jahr überraschte das Team unter Trainer Volker Finke, als der dritte Platz in der Tabelle erreicht wurde. In dieser Saison 1994/95 gelangen dem Spielgestalter 16 Tore in 30 Partien, darunter zwei Treffer bei dem sensationellen 5:1 Heimerfolg gegen Bayern München.[1]

Karriereknick in Bremen und Hamburg

Aufgrund dieser Leistungen fiel Cardoso den Top-Teams der Bundesliga auf, und Cardoso entschied sich für einen erneuten Vereinswechsel. Zur Saison 1995/1996 wechselte er für sechs Millionen DM an die Weser zu Werder Bremen. Dort kam er jedoch auch aufgrund von Verletzungen (Cardoso fiel gleich nach seinem Wechsel in der Vorbereitungszeit mehrere Wochen wegen einer Adduktoren-Zerrung und einer Hüftprellung aus) nicht wie gewohnt zum Einsatz und schlug dieses Kapitel nach nur 15 Monaten zu, um im Oktober 1996 einen Neuanfang in Hamburg unter Trainer Felix Magath zu starten. Er wurde zunächst für 700.000 Mark ausgeliehen und im Mai 1997 für drei Millionen Mark gekauft. Doch auch hier konnte er nicht mehr an seine Torgefährlichkeit aus seiner Freiburger Zeit anknüpfen, in 28 Spielen gelangen ihm nur zwei Tore. Der neue Trainer Frank Pagelsdorf plante nicht mehr mit Cardoso und sortierte ihn aus. Deshalb wurde Cardoso in der Winterpause der Spielzeit 1997/98 an den hoch verschuldeten argentinischen Traditionsverein Boca Juniors für rund 360.000 Mark verliehen. Nachdem einige Monate später ein Verkauf an die Argentinier angedacht war, konnte der Verein die vom HSV geforderte Ablösesumme von 1,8 Millionen Mark nicht bezahlen. Daraufhin wurde Cardoso nach nur einem halben Jahr bei Boca Juniors an Estudiantes de La Plata weiterverliehen.[2]

Auch der Vereinsführung von Estudiantes wurde Cardoso nach einem Jahr vom Hamburger Sportdirektor Holger Hieronymus zum Kauf angeboten. Doch auch dieser Club konnte den Transfer nicht finanzieren. Schließlich wurde erfolglos versucht, Cardoso an Klubs in Mexiko und Griechenland zu vermitteln.[3] Zwar zeigten sich auch Vereine wie Eintracht Frankfurt, Cardosos Ex-Verein SC Freiburg und Arminia Bielefeld interessiert, doch war keiner der Clubs bereit, auf das Hamburger Angebot in Höhe von 1,5 Millionen Mark einzugehen.

Unverhofftes Comeback

Nachdem es nicht gelungen war, Cardoso an einen anderen Verein zu vermitteln, musste Cardoso „zwangsläufig“ zum HSV zurückkehren.[4] Doch gelang ihm dort ein unverhofftes Comeback: Er entwickelte sich zum Leistungsträger und Publikumsliebling. Gleich in seiner ersten Saison des Comebacks (1999/2000) bestritt er 28 Spiele, schoss acht Tore und führte die Mannschaft in die Champions-League-Qualifikation.

Weitere fünf Jahre lang spielte er für die Elbstädter, wurde aber von vielen Verletzungen geplagt. Er unterzog sich insgesamt vier Operationen, drei davon am linken Knie. 2000 konnte er mit dem HSV den dritten Rang und 2003 den vierten Platz erkämpfen. Während dieser Zeit konnte er auch seinen einzigen Titelgewinn seiner Karriere verbuchen, den Ligapokalsieg 2003, wo man im Finale Borussia Dortmund mit 4:2 besiegte.

Nachdem er aufgrund mehrerer Muskelfaserrisse in der Saison 2003/2004 nur noch auf neun Einsätze in der Profimannschaft kam, wechselte er im März 2004 in die Amateurmannschaft der Hamburger. Dort hatte er sieben Einsätze und konnte ein Tor erzielen.

Insgesamt absolvierte Cardoso 220 Fußball-Bundesligaspiele und schoss dabei 47 Tore.

Nationalmannschaft

Der Mittelfeldspieler hatte acht Einsätze in der Nationalmannschaft von Argentinien und war Teilnehmer bei der Copa América 1997 in Bolivien.

Karriere als Trainer

Rodolfo Esteban Cardoso leitet seit seinem Karriereende im Jahre 2004 die Fußball-Schule Norderstedt bei Hamburg. Beim Hamburger SV fungierte er zunächst als U-19-Cheftrainer.

Seit Januar 2009 ist er Chef-Trainer des Hamburger SV II. Nach der Entlassung Armin Vehs am 13. März 2011 übernahm Cardoso interimsweise bis Saisonende den Posten des Co-Trainers. Beim HSV II wurde Cardoso während dieser Monate durch seinen Co-Trainer Soner Uysal vertreten.

Trotz fehlender Trainerlizenz wurde Cardoso nach der Entlassung von Michael Oenning im September 2011 interimistisch Chef-Trainers der Profimannschaft.[5] Bei seinem ersten Spiel führte er den HSV am 23. September 2011 gegen den VfB Stuttgart zum ersten Sieg der Saison.[6] Nachdem der DFB eine weitere Tätigkeit Cardosos als Cheftrainer aufgrund der fehlenden Fußballlehrerlizenz nicht genehmigte, wurde er am 10. Oktober 2011 Co-Trainer an der Seite des Sportdirektors Frank Arnesen.[7]

Privatleben

2006 wurde Cardoso wegen eines verursachten tödlichen Autounfalls zu einer Geldstrafe von 9.000 Euro verurteilt. Er hatte einem Motorradfahrer die Vorfahrt genommen, der vier Tage später im Krankenhaus verstarb.[8]

Heute lebt er zusammen mit seiner Familie in Hamburg.

Erfolge als Spieler

  • Ligapokal:
  • Bundesliga:
    • 2× Platz 3 1995 mit SC Freiburg sowie 2000 mit Hamburger SV
    • 1× Platz 4 2003 mit Hamburger SV

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Leistungsdaten von Cardoso auf www.transfermarkt.de
  2. „Cardoso tanzte beim HSV nur einen Sommer“, welt.de
  3. „Cardoso tanzte beim HSV nur einen Sommer“, welt.de
  4. Der Mann, den keiner haben will, Hamburger Morgenpost vom 29.Juni 1999
  5. Der HSV trennt sich von Michael Oenning
  6. Cardoso hat Gastauftritt beim HSV genossen, Mitteldeutsche Zeitung, 24. September 2011
  7. Frank Arnesen ist neuer Teamchef beim HSV
  8. 9.000 Euro Strafe für Cardoso

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