- CA Boca Juniors
-
Boca Juniors Name Club Atlético Boca Juniors Gegründet 3. April 1905 Mitglieder ca. 85.000 Vorsitzender Jorge Amor Ameal Homepage Website Der Club Atlético Boca Juniors (kurz CABJ) ist ein argentinischer Sportverein aus dem Stadtteil La Boca in Buenos Aires.
Bekannt ist er vor allem für seine Fußballabteilung. Die erste Mannschaft zählt zu den erfolgreichsten Argentiniens und spielt seit der Gründung des modernen argentinischen Ligensystems in der Primera División. Heimspiele werden im Estádio Alberto J. Armando oder im Volksmund La Bombonera ausgetragen. Bocas größter Rivale ist River Plate. Die Spiele zwischen den beiden Vereinen werden Superclásicos genannt und versetzen das ganze Land in den Ausnahmezustand.
Professionell werden im Verein neben Fußball auch Basketball und Volleyball betrieben. Daneben gibt es Abteilungen in zahlreichen Amateursportarten.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Klub wurde am 3. April 1905 von vorwiegend italienischen Einwanderern aus Genua im Hafenort La Boca, einem Armenviertel in Buenos Aires, zunächst als reiner Fußballverein gegründet. Bedeutende Unterstützung erhielten sie dabei von dem Iren Patrick MacCarthey. Der erste Teil des Klubnamens ist gleichzeitig der Name des Stadtteils La Boca, wo auch heute noch das Estadio Alberto Jacinto Armando, genannt „La Bombonera“ (Deutsch: „Die Pralinenschachtel“) steht. Der zweite Teil (Juniors) wurde gewählt, um dem Klub einen englischen Einschlag zu geben.
Im Jahre 1907 wurden die Klubfarben Blau und Gelb festgelegt. Zuvor soll es zwischen Boca und dem Stadtrivalen River Plate zu einem Entscheidungsspiel um die Farben Rot und Weiß gekommen sein, da beide diese Farben für sich beanspruchten. Boca verlor das Spiel und soll danach die heutigen Farben aufgrund eines schwedischen Schiffes, welches zu dieser Zeit in La Boca vor Anker lag, gewählt haben. Jedoch lässt sich dies nicht mit Quellen belegen.[1]
Ab 1923 wurde der Verein um neue Sportarten erweitert, zunächst um Boxen, Balón, Boccia und Basketball. Die dominierende Abteilung blieb aber weiterhin die Fußballabteilung, auch wenn Boca heute auch in Basket- und Volleyball zu den Sportgroßmächten Argentiniens gehört.
Rivalität mit River Plate
Die Rivalität zwischen den Boca Juniors und River Plate zeichnet sich schon in der Gegensätzlichkeit der Stadtteile ab, in denen die beiden Klubs beheimatet sind und die vor allem im den argentinischen Sportbetrieb dominierenden Fußball zum Tragen kommt. La Boca ist ein Arbeiter-, Emigranten- und Armenviertel von Buenos Aires, während Nuñez, der Stadtteil in dem River Plate spielt, durch die Mittel- und Oberschicht geprägt ist. 40 % der Argentinier sind Fans der Boca Juniors, während sich 33 % zu River Plate bekennen. Das heißt, 73 % der argentinischen Bevölkerung sind Anhänger von einem der beiden Hauptstadtklubs. Die Anhängerschaft der restlichen Vereine bewegt sich hingegen im einstelligen Prozentbereich.
Die Anhänger Bocas werden von den Fans des rivalisierenden Clubs River Plate „Bosteros“ genannt, nach den städtischen Bediensteten, die früher in dem Stadtteil die Straßen von Pferdekot gereinigt haben. Die Boca-Fans selbst nennen sich „Xeneizes“, was in etwa so viel bedeutet wie „Bewohner Genuas“. Dies kommt daher, dass sich in Boca vor allem Hafenarbeiter italienischer Herkunft angesiedelt hatten. Im Gegenzug nennen die „Xeneizes“ die Anhänger von River Plate „Gallinas“, zu deutsch „Hühnchen“, im übertragenen Sinne „Feiglinge“. Dies für seinen Teil leitet sich vom Maskottchen von River, einem Huhn, ab.
Fußballabteilung
Boca Juniors Fußball Stadion La Bombonera Plätze 50.053 Trainer Julio Falcioni Liga Primera División 2010 Clausura 16. Platz Erfolge
Als Amateurmannschaft gewann Boca Juniors sieben Meisterschaften (1919, 1920, 1923, 1924, 1926, 1930), 1919 die Copa Competencia Chevallier Boutell sowie 1925 die Copa de Honor.
Als Profimannschaft gewann Boca in den Jahren 1931, 1934, 1935, 1940, 1943, 1944, 1954, 1962, 1964 und 1965 die Meisterschaft sowie 1945 und 1946 die Copa de Confraternidad Escobar-Gerona. Im Jahre 1969 den Copa Argentina (Argentinien-Pokal) und die Campeonato Nacional (nationale Meisterschaft, 1970 die Nacional, 1976 die Campeonato Metropolitano (Stadtmeisterschaft) und die Nacional, und 1981 die Metropolitano. Seit in Argentinien pro Jahr zwei Meisterschaften ausgespielt werden, hat Boca die Apertura (Hinrunde) 1992, 1998, 2000, 2003, 2005 und 2008 sowie die Clausura (Rückrunde) 1999 und 2006 gewonnen. In der Saison der Apertura 2006 standen die Bocas nach Abschluss der Spiele punktgleich mit Estudiantes an der Spitze der Tabelle, sodass ein Entscheidungsspiel um die Meisterschaft stattfand. Estudiantes gewann 2:1 und die erste Meisterschaft seit 23 Jahren. Nach dem verpassten Titel trat Boca-Trainer La Volpe zurück.
Die Copa Libertadores (das südamerikanische Gegenstück der UEFA Champions League) konnten die Boca Juniors bisher sechsmal gewinnen (1977, 1978, 2000, 2001, 2003 und 2007). Außerdem dreimal den Copa Europea-Sudamericana (1977, 2000 und 2003). Weitere internationale Titel waren die Supercopa Sudamericana (1989), die Recopa Sudamericana (1990, 2005, 2006 und 2008), die Copa Master de Supercopa (1992) Copa de Oro Nicolás Leoz (1993) und die Copa Sudamericana 2004 und 2005.
Boca stellte mit dem Gewinn der Apertura 2005 und der Copa Sudamericana 2005 somit den von River Plate gehaltenen Rekord mit 2 gewonnenen Titeln innerhalb einer Woche ein.
Durch den Sieg in der Copa Libertadores 2007 war der Verein bis Dezember 2007 zusammen mit dem AC Milan weltweiter Rekordhalter was Siege in internationalen Wettbewerben angeht. Boca fuhr 17 internationale Titel ein. Am 16. Dezember 2007 trafen die beiden Klubs dann im Finale der FIFA Klubweltmeisterschaft aufeinander. Milan gewann und fuhr den 18. Titel ein. Nach Boca folgen in dieser Rangliste andere Klubs wie Real Madrid und Independiente (je 15 Titel).
Aktueller Präsident und Manager des Klubs ist der wohlhabende Mauricio Macri, der seit Dezember 2007 ebenfalls Bürgermeister von Buenos Aires ist.
Aktueller Kader 2011/12[2]
Tor Abwehr Mittelfeld Angriff 1 Agustín Orión 12 Sebastián D'Angelo 13 Sebastián Sosa 2 Rolando Schiavi 3 Clemente Rodríguez 4 Franco Sosa 6 Matías Caruzzo 14 Enzo Ruiz 23 Facundo Roncaglia 26 Gastón Sauro 29 Juan Insaurralde 5 Sebastián Battaglia 8 Diego Rivero 10 Juan Román Riquelme 11 Walter Erviti 15 Nicolás Colazo 16 Jesús Méndez 18 Leandro Somoza 19 Leandro Gracián 21 Cristian Manuel Chávez 22 Cristian Erbes 25 Matías Giménez 28 Juan Sánchez Miño 7 Pablo Mouche 9 Lucas Viatri 17 Nicolás Blandi 20 Darío Cvitanich 24 Sergio Araujo 27 Orlando Gaona Lugo 31 Franco Fragapane Bekannte ehemalige Spieler
Besonders hervorzuheben unter den vielen bekannten Spielern des Clubs ist Diego Maradona, der hier von 1981 bis 1982 und von 1995 bis 1997 spielte. Boca Juniors war und ist „sein“ Fußballklub.
Vor 1970
- Américo Tesorieri (1916–1927), Torhüter
- Roberto Cherro (1926–1935)
- Francisco Varallo (1931–1939)
- Natalio Pescia (1933–1942)
- Ernesto Lazzatti (1934–1947)
- Jaime Sarlanga (1940–1948)
- Mario Boyé (1941–1949)
- Severino Varela (1943–1945)
- Antonio Angelillo (1956–1957)
- Antonio Rattín (1956–1970)
- Paulo Valentim (1960–1964), Brasilien
- José Sanfilippo (1963)
- Silvio Marzolini (1960–1972)
- Antonio Roma (1960–1972), Torhüter
- Alfredo Rojas (1964–1968)
- Ángel Rojas (1963–1971)
- Norberto Madurga (1965–1971)
- Omar Larrosa (1967–191970)
- Rubén Suñé (1967–191972)
- Julio Meléndez (1968–1972), Peru
- Ramón Ponce (1966–1974)
1970er und 1980er
- Enzo Ferrero (1971–1975)
- Rubén Suñé (1969–1972, 1976–1980)
- Alberto Tarantini (1973–1977)
- Darío Felman (1975–1978)
- Mario Zanabria (1976–1980)
- Osvaldo Potente (1971–1975, 1979–1980)
- Marcelo Trobbiani (1973–1976, 1981–1982)
- Vicente Pernía (1973–1981)
- Jorge Benítez (1973–1983)
- Roberto Mouzo (1972–1984)
- Ernesto Mastrángelo (1976–1981)
- Rubén Suñé (1976–1980)
- Ricardo Gareca (1978–1980, 1982–1984)
- Diego Armando Maradona (1981–1982, 1995–1996, 1997)
- Miguel Brindisi (1981–1982)
- Hugo Gatti (1976–1989), hält als Torhüter zwei argentinischen Rekorde: 26 Elfmeter gehalten und mit 44 Jahren ältester Spieler der Liga
- Jorge Comas (1986–1989)
- José Melgar (1986–1988), Bolivien
- Claudio Marangoni (1988–1990)
1990er
- Carlos Tapia (1985–1987, 1988–1989, 1990–1991, 1992–1994)
- Juan Simón (1988–1994)
- Diego Latorre (1987–1992, 1996–1998)
- Carlos Fernando Navarro Montoya (1988–96), der kolumbianische Torhüter stellte einen argentinischen Rekord auf: 180 Spiele hintereinander in der Liga
- Gabriel Omar Batistuta (1990–1991)
- Alberto Márcico (1992–1995)
- Sergio Martínez (1992–1997)
- Blas Giunta (1989–1993, 1995–1997)
- Cristian (Kily) González (1995–1996)
- Nelson Vivas (1994–1997)
- Rodolfo Arruabarrena (1993–1996, 1997–2000)
- Diego Cagna (1995–1998, 2003–2005)
- Claudio Paul Caniggia (1995–1996, 1997–1998)
- Juan Sebastián Verón (1996)
- Nolberto Solano (1997–1998), Peru
- Walter Adrián Samuel (1997–2000)
- Óscar Eduardo Córdoba Arce (1997–2001), kolumbianischer Torhüter
- Mauricio Serna (1998–2002), Kolumbien
- Nicolás Burdisso (1999–2004)
2000er
- Guillermo Barros Schelotto (1997–2007)
- Marcelo Delgado (2000–2003, 2005–2006)
- Clemente Rodríguez (2000–2004, 2007)
- Naohiro Takahara (2001–2002)
- Carlos Tévez (2001–2004)
- Rolando Schiavi (2001–2005)
- Luis Amaranto Perea (2003–2004)
- Fernando Gago (2004–2006)
- Federico Insúa (2005–2006)
- Rodrigo Palacio (2005–2009)
- Jesús Dátolo (2006–2009)
Top 10 nach Toren
(Stand: 18. Dezember 2010; angegeben sind alle Pflichtspieltreffer)
Tore 1 Martin Palermo 1997-2000,
2004-2011230 2 Roberto Cherro 1925-1938 221 3 Francisco Varallo 1931-1939 194 4 Domingo Tarasconi 1922-1932 193 5 Jaime Scarlanga 1940-1948 128 6 Mario Boyé 1941-1949, 1955 123 7 Delfín Benítez Cáceres 1932-1938 115 8 Pío Corcuera 1941-1948 98 9 Pedro Calomino 1911-1924 96 10 Sergio Martínez 1992-1997 86 Guillermo Barros Schelotto 1997-2007 86 * = noch bei den die Boca Juniors aktiv Trainer
Die beiden erfolgreichsten Trainer der Bocas waren Juan Carlos Lorenzo (1976-79, 1987) und Carlos Bianchi (1998-2001, 2003-04). Toto Lorenzo gewann fünf Titel mit dem Club. Darunter war auch der zweimalige Gewinn des Copa Libertadores (1977 und 1978). Bianchi konnte in La Boca neun Titel einfahren. Viermal gewann er die argentinische Meisterschaft, dreimal den Copa Libertadores und zweimal den Weltpokal.
Basketballabteilung
Auch im Basketball gehört Boca Juniors zu den erfolgreichsten Vereinen Argentiniens. Der Verein konnte in dieser Sportart folgende Erfolge erzielen:
- Südamerikapokal der Meister: 2004, 2005, 2006.
- Liga Sudamericana: 1999 Finalist
- Meister von Argentinien: 1996, 2003
- Pokal von Argentinien: 2002, 2003, 2004, 2005, 2006
Weitere Sportarten
Neben Fußball und Basketball ist auch die Volleyballabteilung von Boca bekannt und erfolgreich. Daneben ist der Verein in Futsal, Aerobic, Kunstturnen, Rhythmische Sportgymnastik, Gewichtheben, Judo, Karate, Taekwondo, Ringen und Leichtathletik aktiv.
Fans
Bocas bekannteste und einflussreichste Fangruppe La 12 verfügt über etwa zweitausend Mitglieder.
Weblinks
Commons: CA Boca Juniors – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Offizielle Website
- La Historia de Boca Juniors - Statistiken seit 1905
- Carnaval Toda La Vida - Fansite
- BocampeonWeb - Fansite
- Basketballabteilung (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Mathias Ehlers: Das heißeste Derby der Welt. In: 11 Freunde. 8. Mai 2009, abgerufen am 8. Dezember 2009.
- ↑ Boca Juniors Squad, abgerufen am 12. Oktober 2011
Vereine in der argentinischen Fußballliga Primera División 2011/12All Boys | Argentinos Juniors | Arsenal de Sarandí | Atlético de Rafaela | Banfield | Belgrano | Boca Juniors | Colón | Estudiantes de La Plata | Godoy Cruz | Independiente | Lanús | CA Newell’s Old Boys | Olimpo | Racing Club | San Lorenzo de Almagro | San Martín | Unión | Tigre | Vélez Sársfield
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Boca Juniors — Full name Club Atlético Boca Juniors Nickname(s) Los Xeneizes (The Genoese) La Mitad Más Uno (Half Plus One) Azul y Oro (The Blue … Wikipedia
Boca Juniors — Voller Name Club Atlético Boca Juniors Gegründet 3. April 1905 Mitglieder ca. 85.000 Vorsitzender Pedro Pompilio … Deutsch Wikipedia
Boca Juniors Buenos Aires — Boca Juniors Voller Name Club Atlético Boca Juniors Gegründet 3. April 1905 Mitglieder ca. 85.000 Vorsitzender Pedro Pompilio … Deutsch Wikipedia
Boca Juniors (disambiguation) — Boca Juniors refers to the popular Argentine football (soccer) club. Other clubs have been named after it, as well as other things:*Boca Juniors (album), album by Swiss a cappella vocal band The Glue. *Boca Juniors, football club in Belize. *Boca … Wikipedia
Boca Juniors de Cali — Saltar a navegación, búsqueda Boca Juniors de Cali Nombre completo Club Boca Juniors de Cali Apodo(s) El Cuadro Boquense Fundación 1939 … Wikipedia Español
Boca Juniors de Cali — was a soccer team which represented the city of Cali since its creation in 1949 until its exit from professional soccer in 1957. Since its early years it adopted the jersey from the Argentine team Boca Juniors. Victories Boca Juniors de Cali was… … Wikipedia
Boca Juniors — CA Boca Juniors CA Boca Juniors Généralités Nom complet … Wikipédia en Français
Boca Juniors (basket-ball) — Club Atlético Boca Juniors (basket ball) Boca Juniors Club fondé en Section fondée en … Wikipédia en Français
Boca Juniors (album) — This article is about the album by The Glue; for the Argentinian football club see Boca Juniors Infobox Album Name = BOCA JUNIORS Type = Album Artist = The Glue Released = 2005 Recorded = FloTon Studio, Basel, Aug Oct 2005 Genre = A cappella… … Wikipedia
Boca Juniors topscorers — This article includes statistics of Boca Juniors All Time Top Goal Scorers.Roberto Cherro is Boca Juniors All Time Goal Scorer with 221 goals (some of his goals came during the amateur era).Francisco Varallo and Martín Palermo are the club s top… … Wikipedia
Boca Juniors de Cali — Infobox club sportif Boca Juniors de Cali Pas de logo ? Importez le logo de ce club. Généralités Fondation 1939 … Wikipédia en Français