Rogem Hiri

Rogem Hiri
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Der Megalithkomplex Rujm el-Hiri (arabisch, Steinhaufen der Wildkatze, auch Rogem Hiri oder hebräisch Gilgal Refaim, Rad der Riesen) befindet sich im zentralen Golan, etwa 16 km östlich des See Genezareth, auf einem Basaltplateau im von Israel besetzten Teil Syriens. Nach der Entdeckung in den späten 1960er Jahren führten israelische Forscher zwischen 1988 und 1991 erste archäologische Grabungen durch. Die Arbeit wird 2009 durch Michael Freikman von der Hebräischen Universität Jerusalem fortgesetzt[1] [2].

Das Megalithbauwerk besteht aus vier konzentrischen, als Wälle entwickelten Kreisen um den zentralen Rundcairn. Der Außenkreis hat 156  Meter Durchmesser. Die Wälle sind bis zu 3,5 Meter breit und partiell bis zu einer Höhe von 2,5 Meter erhalten. Sporadische radiale Verbindungen zwischen den Kreisen erzeugen eine labyrinthartige Struktur. Die Zugänge liegen im Nord- und im Südosten.

Im Zentrum der Kreise liegt ein auf etwa sechs Meter Höhe rekonstruierter Cairn aus unregelmäßigen Steinen. Sein Durchmesser beträgt 25 Meter. Der Cairn besteht aus dem zentralen Steinhügel umgeben von einem Randsteinring und hat das Aussehen eines Kegelstumpfes. Eingebaut ist eine runde Kammer von zwei Metern Durchmesser, zu der ein schmaler Gang führt. Die Kammer besteht aus großen, leicht einwärts geneigten Steinplatten auf denen zwei Decksteine aus Basalt mit einem Gewicht von jeweils 5,5 Tonnen liegen.

Über die Funktion des Bauwerks Rujm el-Hiri, das im Nahen Osten keine Parallelen besitzt, bestehen mehrere Hypothesen. Unter anderem wurde es, ähnlich wie Stonehenge, als ein astrologisches Observatorium angesehen. Für diese Theorie spricht, dass die östliche Seite, auf der auch die beiden Zugänge liegen, mit größerer Sorgfalt errichtet wurde. Die Archäologen bieten jedoch auch andere Erklärungen.

Die konzentrischen Kreise könnten Mitte des 3. Jahrtausends v. Chr., während der frühen Bronzezeit, zuerst als kultisch-zeremonielles Zentrum errichtet worden sein. Erst während der späten Bronzezeit (1400–1300 v. Chr.) könnte der nicht absolut zentrisch gelegene Cairn mit der Kammer dazu gekommen sein. Sie wurde bereits in der Antike beraubt. Bei Grabungen konnten nur noch ein paar Artefakte, darunter goldene Ohrringe und bronzene Pfeilspitzen, gefunden werden.

Andererseits könnte die architektonische Gestaltung auch auf eine gemeinsame Planung von Kreisen und Cairn hinweisen. Es gibt keine Belege für eine kultische Struktur unter dem Steinhügel. Typische Artefakte, die von anderen kultischen Zentren dieses Zeitraums bekannt sind, wurden hier nicht gefunden. Rujm el-Hiri wird daher auch als Grabmal für eine führende Person der frühen Bronzezeit auf dem Golan interpretiert. Die Größe des Platzes, an dem 42.000 Tonnen Gestein verbaut wurden, soll diese Bedeutung widerspiegeln.

Literatur

  • Clive N. L. Ruggles: Ancient Astronomy. ABC - Clio Inc., 2005, S. 366-368 ISBN 1851094776
  • Anthony Aveni und Yonathan Mizrachi: The Geometry and Astronomy of Rujm el-Hiri, a Megalithic Site in the Southern Levant. Journal of Field Archaeology 25(4), 1998, S. 475–496 (abstract, engl.)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. [1] Grabung August/September 2009
  2. The wheel of giants. Jerusalem Post vom 12. März 2009

32.90916666666735.87Koordinaten: 32° 54′ 33″ N, 35° 48′ 0″ O


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