- Roger Callois
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Roger Caillois (* 3. März 1913 in Reims; † 21. Dezember 1978 in Paris) war ein französischer Soziologe, Literaturkritiker und Philosoph.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Werk
Er stand zunächst dem Surrealismus nahe. Caillois war unter anderem mit Georges Bataille 1935 Mitbegründer der antifaschistischen Gruppe Contre-Attaque, 1936 Mitbegründer des Collège de Sociologie, dessen Aufgabe es sein sollte, eine „Soziologie des Heiligen“ zu entwickeln. Die Begegnung mit der Argentinierin Victoria Ocampo bewog ihn, 1939 Frankreich zu verlassen. Während des gesamten Zweiten Weltkrieges hielt er sich in Argentinien auf, wo er den Widerstand gegen das Nazi-Regime unter anderem mit der Gründung der Zeitschrift Lettres françaises (1941) fortsetzte und daneben auch das Institut français de Buenos-Aires gründete. Ab 1971 war Caillois Mitglied der Académie française.
Er beschäftigte sich unter anderem mit der Parallelität zwischen mineralogischen Formen und den Ausdrucksformen der menschlichen Vorstellungen.
Zudem hat er sechs fundamentale Regeln eines Spiels definiert:
- freiwillige Zusammenkunft der Spieler
- Spielen ist unproduktiv
- Räumlich und zeitlich begrenztes „Ereignis“
- Durch Regelwerk festgelegter Ablauf
- Man lebt während des Spiels in einer fiktiven Wirklichkeit
- offener Ablauf und ungewisses Ende
Caillois nennt als Grundlagen des Spiels:
Werke
- Le Mythe et l'homme, Paris: Gallimard, 1938.
- Pontius Pilatus. Ein Bericht. Aus dem Franz. von Gerhard Vorkamp, Langen-Müller, München 1963 (Neuauflage Gatza, Berlin 1993 ISBN 3-928262-13-0).
- Die Spiele und die Menschen: Maske u. Rausch. Aus dem Franz. von Sigrid von Massenbach, Langen-Müller, München 1966 (TB: Ullstein, Frankfurt/Berlin/Wien 1982).
- Ars Poetica. Aus dem Franz. von Anneliese Botond, Kösel, München 1968.
- Steine. Aus dem Franz. von Gerd Henniger, Hanser, München und Wien 1983, ISBN 978-3-446-13647-2.
- Der Krake. Versuch über die Logik des Imaginativen. Aus dem Franz. von Brigitte Weidmann, Hanser, München und Wien 1986, ISBN 978-3-446-14177-3.
- Der Mensch und das Heilige. Aus d. Franz. von Brigitte Weidmann. Mit e. Nachw. von Peter Geble. Durch 3 Anh. über d. Sexus, d. Spiel u.d. Krieg in ihren Beziehungen zum Heiligen, erw. Ausg., Hanser, München und Wien 1988, ISBN 3-446-14624-5.
- Die Schrift der Steine. Aus dem Franz. und mit einem Nachw. von Rainer G. Schmidt, Literaturverlag Droschl, Graz und Wien 2004, ISBN 978-3-85420-653-8.
- Meduse & Cie. Aus dem Franz. von Peter Geble, Brinkmann & Bose, Berlin 2007, ISBN 3-922660-89-4.
Literatur
- Stephan Moebius: Die Zauberlehrlinge. Soziologiegeschichte des Collège de Sociologie 1937-1939. Konstanz: UVK, 2006. ISBN 3-89669-532-0
Siehe auch
Weblinks
- Literatur von und über Roger Caillois im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Biografie und Werke auf der Website der Académie française (französisch)
Personendaten NAME Caillois, Roger KURZBESCHREIBUNG französischer Schriftsteller und Philosoph GEBURTSDATUM 3. März 1913 GEBURTSORT Reims STERBEDATUM 21. Dezember 1978 STERBEORT Paris
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