Rolf Heißler

Rolf Heißler

Rolf Gerhard Heißler (* 3. Juni 1948 in Bayreuth als Rolf Gerhard Leberwurst[1]) ist ein ehemaliges Mitglied der Rote Armee Fraktion (RAF).

Inhaltsverzeichnis

Leben

Vor und bei der RAF

Nach dem Abitur am Gymnasium Andreanum in Hildesheim verpflichtete sich Rolf Heißler zum zweijährigem Wehrdienst bei der Bundeswehr, aus dem er im April 1967 aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig entlassen wurde. Anschließend begann er ein Studium an der Philosophischen Fakultät der Universität München. Er lernte Brigitte Mohnhaupt kennen und wurde Mitglied der Tupamaros München. Durch Brigitte Mohnhaupt kam er zur RAF und verübte am 13. April 1971 einen Banküberfall, für den er 1972 zu einer sechsjährigen Freiheitsstrafe verurteilt wurde. Gemeinsam mit Mitgliedern der Bewegung 2. Juni wurde Rolf Heißler durch die Entführung des Berliner CDU-Politikers Peter Lorenz freigepresst und am 2. März 1975 nach Aden im Jemen ausgeflogen. Im Oktober 1976 kehrte er unerkannt in die Bundesrepublik zurück, obwohl er steckbrieflich gesucht wurde, und wandte sich erneut der RAF zu. Am 1. November 1978 erschoss er zusammen mit Adelheid Schulz zwei niederländische Zollbeamte bei einer Passkontrolle auf der Nieuwestraat in Kerkrade und verletzte zwei weitere Zöllner schwer. Bei seiner Festnahme am 9. Juni 1979 in Frankfurt am Main wurde Rolf Heißler durch einen Kopfschuss schwer verletzt.

Verurteilung und Entlassung

Am 10. November 1982 wurde er aufgrund der Ermordung der niederländischen Zollbeamten zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt.

Am 25. Oktober 2001 wurde Rolf Heißler mit Beschluss des Oberlandesgerichts Düsseldorf aus der JVA Frankenthal auf Bewährung entlassen.

Am 7. September 2007 behauptete der frühere RAF-Angehörige Peter-Jürgen Boock gegenüber Journalisten, dass Heißler zusammen mit Stefan Wisniewski die tödlichen Schüsse auf Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer am 18. Oktober 1977 abgegeben habe.[2]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Der Spiegel: Terroristen, Hocken drin 18. Juni 1979
  2. Der Spiegel: Boock nennt Namen von Schleyers mutmaßlichen Mördern, 7. September 2007

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