Rossano

Rossano
Rossano
Kein Wappen vorhanden.
Rossano (Italien)
Rossano
Staat: Italien
Region: Kalabrien
Provinz: Cosenza (CS)
Koordinaten: 39° 34′ N, 16° 38′ O39.56666666666716.633333333333Koordinaten: 39° 34′ 0″ N, 16° 38′ 0″ O
Fläche: 149 km²
Einwohner: 38.422 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 258 Einw./km²
Postleitzahl: 87067, 87068
Vorwahl: 0983
ISTAT-Nummer: 078108
Demonym: Rossanesi
Schutzpatron: Nilus von Rossano
Website: Rossano

Rossano, auch Rossano Calabro, ist mit 38.422 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2010) die drittgrößte Stadt der Provinz Cosenza in der italienischen Region Kalabrien. Sie ist Sitz eines Erzbischofs.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Rossano liegt am Ionischen Meer, in den nördlichen Ausläufern der Sila Greca. Das historische Zentrum befindet sich in etwa 275 m Höhe, am Fuß des Hangs liegt der moderne Stadtteil Rossano Scalò, der Stadtteil an der Küste heißt Lido Sant'Angelo und ist ein stark frequentierter Badeort. Die Nachbargemeinden sind Calopezzati, Corigliano Calabro, Cropalati, Crosia, Longobucco und Paludi.

Geschichte

Archäologische Spuren beweisen die Existenz einer Siedlung in römischer Zeit, die erste schriftliche Aufzeichnung erwähnt die Stadt Roscianum im 6. Jahrhundert n. Chr. Seine größte Bedeutung erlangte Rossano in der Zeit des 8. bis 11. Jahrhunderts, während deren sie eines der bedeutendsten Zentren byzantinischer Kultur in Süditalien war und mit einer stark ausgebauten Festung lange den Angriffen der Sarazenen widerstand. Im Jahre 982 war Rossano der Stützpunkt des Hofstaats Ottos II., wo der Kaiser seine Gemahlin Theophanu und den Thronfolger Otto während seines Kriegs gegen die Sarazenen zurückgelassen hatte. Dank glücklicher Flucht auf einem byzantinischen Handelsschiff konnte der Kaiser trotz einer verlustreichen Niederlage nach Rossano zurückkehren. 1060 ging die Stadt in den Besitz der Normannen über und teilte seit dieser Zeit das historische Schicksal Süditaliens, freilich ohne über den Rang einer gewöhnlichen Provinzstadt hervorzuragen. Unter den Feudalherren des mittelalterlichen Rossano befand sich die Familie Ruffo, in der Neuzeit herrschten ab 1637 die Borghese über die Stadt. Seit den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts nahm die Bevölkerung wieder stark zu. Rossano ist heute ein bedeutendes Zentrum der Landwirtschaft und der Nahrungsmittelindustrie, die sich vor allem auf den Anbau von Oliven und Zitrusfrüchten, aber auch auf die Verarbeitung der Lakritze stützen. Einen weiteren wichtigen Wirtschaftszweig bildet mittlerweile der Tourismus.

Sehenswürdigkeiten

  • Die Kathedrale Santa Maria Assunta stammt aus dem 12. Jahrhundert, war aber im Verlauf der Jahrhunderte zahlreichen Veränderungen unterworfen. Sie birgt ein der Legende nach nicht von Menschenhand gemaltes Gnadenbild, die so genannte Maria Achiropita.
  • Der Codex purpureus Rossanensis (Purpurkodex von Rossano) im Diözesanmuseum ist eine der ältesten und am reichsten ausgeschmückten griechischen Evangelienhandschriften. Er wurde vermutlich im 6. Jahrhundert in Syrien angefertigt und gelangte im 7. Jahrhundert nach Kalabrien.
  • Das Oratorium San Marco im griechischen Altstadtviertel ist eine byzantinische Kirche, vermutlich aus dem 10. Jahrhundert. Sie soll von Heiligen Nilus von Rossano gestiftet worden sein.
  • Ein weiteres byzantinisches Kirchlein aus dem 10. oder 11. Jahrhundert ist das Oratorium der Panaghia beziehungsweise Maria la Tutta Santa.
  • Die Barockkirche San Nilo wurde von Ippolita Aldobrandini als Fürstin von Rossano gestiftet und 1620 errichtet.
  • Außerhalb der Stadt, in 609 m Höhe, befindet sich die Kirche Santa Maria del Patire beziehungsweise Santa Maria Nuova Odigitria, die 1101-1105 von Basilianermönchen erbaut wurde und Teil eines bedeutenden Klosterkomplexes in der Normannenzeit war, von dem allerdings nur Ruinen übrig sind. Gründer war der Heilige Bartholomäus von Simeri, der in ihr als patire, griechisch πατῆρ (Vater) verehrt wird. Sie verfügt über Reste eines Mosaikfußbodens.

Söhne und Töchter der Stadt

Weblinks

 Commons: Rossano – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistiche demografiche ISTAT. Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica vom 31. Dezember 2010.

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