Roter Berg (Wien)

Roter Berg (Wien)
Roter Berg
Blick vom Roten Berg Richtung Penzing

Blick vom Roten Berg Richtung Penzing

Höhe 262 m ü. A.
Lage Wien, Österreich
Gebirge Wienerwald
Geographische Lage 48° 10′ 52″ N, 16° 16′ 21″ O48.18111111111116.2725262Koordinaten: 48° 10′ 52″ N, 16° 16′ 21″ O
Roter Berg (Wien) (Wien)
Roter Berg (Wien)

Der Rote Berg ist ein 262 Meter hoher Berg im 13. Wiener Gemeindebezirk, Hietzing.

Inhaltsverzeichnis

Geographie und Geologie

Der Rote Berg liegt im Süden des Bezirksteils Ober-St.-Veit an der Grenze zum Bezirksteil Lainz. Der nur am Rand verbaute, wenig bewaldete Hügel bildet mit den nordöstlich anschließenden, fast gleich hohen Anhöhen Trazerberg und Girzenberg einen nicht von Straßen durchquerten Grünraum. Unter den drei Bergen verläuft von Nordwest nach Südost der in den 2000er Jahren gebaute Lainzer Tunnel, dessen technische Ausstattung sich 2011 / 2012 noch in Arbeit befindet. In der Senke östlich des Roten Bergs verläuft in Nord-Süd-Richtung die Verbindungsbahn zwischen West- und Südbahn, dann steigt das Gelände nach Osten zum Küniglberg an.

Am Ostrand des Lainzer Tiergartens gelegen, ist am Roten Berg die Basis der Flyschzone (gehört tektonisch zum Nord-Penninikum) anzutreffen, die hier "St. Veiter Klippenzone" genannt wird. Es handelt sich um Sedimente des Mesozoikums (oberste Trias bis untere Kreide). Da die auflagernden Flyschgesteine die Klippenzone bei ihrem Vorschieben nach Norden stark zerrieben haben, ist die ursprüngliche Schichtfolge (Stratigraphie) nur schwer rekonstruierbar. Verschiedene Indizien (Vergleich mit anderswo auftretenden Gesteinen, Fossilien) legen folgende Abfolge (von alt nach jung) nahe:

Mit den Gesteinen des Rhät treten am Roten Berg und am südwestlich benachbarten Gemeindeberg die ältesten Gesteine der gesamten Flyschzone auf.

Kieselkalk und Radiolarit wurden schon in prähistorischer Zeit am Südabhang des Roten Bergs (ehemaliger Steinbruch am Nordende der Rotenberggasse) abgebaut, um aus dem scharfkantig brechenden Gestein Werkzeuge (Klingen, Speerspitzen) herzustellen.

Geschichte

Der Heinz-Nittel-Weg am Roten Berg

Der Rote Berg wurde urkundlich erstmals 1819 genannt. Seinen Namen erhielt er von der roten Erde, die einen hohen Anteil an Eisenoxid aufweist. Der Name ist relativ jung und umfasst großteils die alten Rieden (Weingärten) Sommerhagenau und Mitterhagenau (der Riedname ist in der Gasse In der Hagenau unmittelbar südlich des Berges erhalten).

Die Anhöhe und ihre Hänge wurden nach der Abholzung eines Großteils der Waldflächen, wie die Umgebung, jahrhundertelang landwirtschaftlich genutzt, z. B. als Weingärten und Weiden. Seit 1892 befindet sich der Rote Berg auf Wiener Stadtgebiet. Die Verdichtung der Besiedlung der umliegenden Bezirksteile seit der Eingemeindung machte ihn zum beliebten Naherholungsgebiet vor allem für Ober-St.-Veiter, Unter-St.-Veiter und Lainzer.

Am 1. Mai 1981 wurde am Abhang des Roten Berges Ecke Nothartgasse / Bossigasse der dort wohnhafte SPÖ-Stadtrat Heinz Nittel von einem arabischen Terroristen ermordet. An ihn erinnern heute der den östlichen Teil der Grünfläche querende Heinz-Nittel-Weg und eine am Wegrand stehende Gedenktafel.

Nutzung

Große Teile des Roten Bergs sind Naherholungsgebiet mit Spazierwegen, Wasserspielplatz sowie Wiesenflächen für Sport und Spiel inklusive Rodelhang. Der Gipfel des Hügels ist bewaldet, so dass sich nur am Nord- und Osthang ein begrenztes Panorama nach Westen, Norden und Osten bietet. Die nächsten Bushaltestellen sind an der Tolstojgasse (Linien 54B, 55B) und an der Veitingergasse (54B).

Ein Teil der Grünfläche des Roten Berges (nordwestlich des Heinz-Nittel-Weges) ist Hundeauslaufszone.[1]

Einzelnachweise

  1. http://www.wien.gv.at/umwelt/parks/hundezonen.html#dreizehn

Literatur

  • Margarete Platt: Die Flurnamen im 10., 12. und 13. Wiener Gemeindebezirk und in Inzersdorf. Dissertation Wien 1997

Weblinks

 Commons: Roter Berg (Wien) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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