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Roter Holunder Roter Holunder (Sambucus racemosa)
Systematik Asteriden Euasteriden II Ordnung: Kardenartige (Dipsacales) Familie: Moschuskrautgewächse (Adoxaceae) Gattung: Holunder (Sambucus) Art: Roter Holunder Wissenschaftlicher Name Sambucus racemosa L. Der Rote Holunder (Sambucus racemosa), auch Hirsch-, Trauben- oder Berg-Holunder genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Holunder (Sambucus).
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Der Rote Holunder wächst als laubabwerfender, großer Strauch, der Wuchshöhen von 1 bis 3, selten bis zu 8 Meter erreicht. Die Laubblätter sind (selten zweifach) unpaarig fiedrig geteilt. Der Blattrand ist gesägt.
Die auch schon an relativ jungen Sträuchern gebildeten, endständigen, aus zymösen Teilblütenständen zusammengesetzten schirmrispigen Gesamtblütenstände enthalten viele Blüten. Die relativ kleinen Blüten sind radiärsymmetrisch, fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf Kronblätter sind weiß, cremefarben bis gelblich-grün. Drei bis fünf Fruchtblätter sind zu einem drei- bis fünfkammerigen Fruchtknoten verwachsen. Jede Fruchtknotenkammer enthält nur eine Samenanlage. Der kurze Griffel endet in drei bis fünf Narben.
Die Steinfrucht enthält drei bis fünf Samen. Die Früchte von Sambucus racemosa lassen sich ebenso wie die des Schwarzen Holunders verwerten, allerdings sind die Beeren deutlich kleiner als die des Schwarzen Holunders. Die Fruchtstände des Roten Holunder stehen aufrecht, während die des Schwarzen Holunders aufgrund ihres Eigengewichts in der Regel nach unten hängen. Die Früchte reifen im Juli bis August leuchtend rot.
Der Rote Holunder ist bereits beim Austrieb leicht vom Schwarzen Holunder zu unterscheiden, da seine Blätter anfangs bronzefarben bis rot sind und dann erst vergrünen. Außerdem zeigen sich seine Fruchtansätze bereits mit dem Blattaustrieb. Sie sind kegelig-rundlich und nicht wie beim Schwarzen Holunder tellerförmig-flach.
Vorkommen
Der Rote Holunder wächst gerne an schattigen Orten in Wäldern und Waldrändern in Europa und Westasien, auch in Gebüschen und auf Lichtungen ist er zu finden. In Mitteleuropa ist er vorwiegend in höheren Lagen zu finden. Er ist resistent gegen Kälte und Wind; Trockenheit oder Kalk schaden ihm. Er bevorzugt Standorte mit viel Stickstoff und wenig Salz.
Verwendung
Wie der Schwarze Holunder lassen sich die Beeren zu Gelee, Marmelade, Saft und ähnlichem verarbeiten. Sie sind jedoch nicht jedem zuträglich.
Die roten Früchte sind reich an Karotinoiden (u.a. an Provitamin A), Vitamin C und fettem Öl (trocken bis zu 35%). Letzteres gibt ein gutes Speiseöl, wenn durch Raffination die harzigen, stark Schleimhaut reizenden Wirkstoffe entfernt sind.
Auch als Heilkraut findet der Rote Holunder Verwendung.
Toxikologie
Roh und unreif sind die Früchte des Roten Holunders giftig. Sie führen zu Brechdurchfall und wurden deshalb früher volkstümlich auch als Brech- und Abführmittel eingesetzt. Auf jeden Fall müssen die Steinkerne entfernt werden, da das Gift der Samen nicht durch Kochen unschädlich gemacht wird.
Quellen
- Lauramay T. Dempster: Sambucus: TREATMENT FROM THE JEPSON MANUAL.
- Roter Holunder. In: FloraWeb.de.
- R. Düll/ H. Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands. 7. Auflage, Quelle & Meyer-Verlag, 2011, ISBN 978-3-494-01424-1
Weblinks
Commons: Roter Holunder (Sambucus racemosa) – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
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