- Rubén Darío
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Rubén Darío (eigentlich Félix Rubén García y Sarmiento; * 18. Januar 1867 in Metapa, Nicaragua; † 6. Februar 1916 in León) war ein nicaraguanischer Schriftsteller und Diplomat.
Rubén Darío war ein Sohn einer kreolischen Mittelstandsfamilie. Zu Ehren von Vorfahren, die Los Daríos genannt wurden, nahm er seinen Künstlernamen an. Seine Geburtsstadt Metapa wurde ihm zu Ehren in Ciudad Darío umbenannt. Darío war verheiratet mit Rafaela Contreras, mit der er einen Sohn zeugte, und nach ihrem frühen Tod 1883 mit Rosario Murillo. Weitere drei Kinder hatte er mit seiner späteren Geliebten Francisca Sánchez.
Leben
Die Ehe seiner Eltern war noch vor seiner Geburt zerrüttet. Zunächst nahm ihn seine Mutter mit nach León (Nicaragua). Als sie jedoch mit ihrem Geliebten nach Honduras zog, ließ sie ihn bei ihrer Schwester Bernarda und deren Mann zurück, so dass Rubén bei seiner Tante aufwuchs. Schon früh galt er als dichterisches Wunderkind (poeta niño). Es gibt Anekdoten, wonach er mit 6 Jahren bereits erste Gedichte verfasste, mit 13 Jahren hatte er seine erste Veröffentlichung in einer Zeitung.
In den 80er Jahren verließ er sein Heimatland. Zunächst ging er 1882 nach El Salvador, wo er erste Bekanntschaften mit lokalen Dichtergrößen machte. Der damalige Präsident, Rafael Zaldívar protegierte ihn. 1885 wird sein erstes Buch, Epístolas y poemas, gedruckt, jedoch erst drei Jahre später ausgeliefert. 1886 ging er nach Chile und arbeitete als freier Mitarbeiter bei verschiedenen Zeitungen, allen voran der Zeitung La Nación. Er gewinnt den Sohn des Präsidenten als seinen Freund und bekommt Kontakt zur großbürgerlichen Welt. 1889 kehrt er nach Mittelamerika zurück und heiratet 1890. Seine Stationen sind El Salvador und Guatemala. Seine verschiedenen Tätigkeiten als Konsul, Herausgeber und Korrespondent führten ihn in der Folge nach Buenos Aires, New York und Europa, wo er hauptsächlich in Kontakt mit spanisch- und französischsprachigen Autoren kam. Sein Werk Azul... wird besonders in Spanien breit rezipiert. Dort lernt er auch seine langjährige Geliebte Francisca Sánchez kennen. 1900 bis 1908 ließen sie sich in Paris, der Stadt seiner Kindheitsträume, nieder. 1908 bis 1910 war er in Madrid als nicaraguanischer Botschafter tätig, beendete diese Tätigkeit aber aufgrund seiner Alkohol-Erkrankung. In der Folge verschlechterte sich sein Gesundheitszustand zusehends. 1914 kehrte er von einer Vorlesungsreise, zu der er überredet wurde, – im Vorgefühl seines Todes – nach Nicaragua zurück. Er starb am 7. Februar 1916 an einer schweren Lungenentzündung in León.
Werk
Darío gilt als Begründer des Modernismo in Lateinamerika. Beeinflusst wurde sein Werk vor allem durch die symbolistischen Dichter Paul Verlaine und Jean Moréas, aber auch durch Victor Hugo. Er war einer der ersten mittelamerikanischen Schriftsteller, der in spanischer Sprache schrieb und damit dem mittelamerikanischen Volk eine Stimme gab.
Bereits sein Erstlingswerk Azul... (1888, modifizierte Editionen 1890 und 1905; dt.: Azur) sicherte ihm die Anerkennung der zeitgenössischen Kritik, Weltruhm erlangte er posthum durch seinen Gedichtband Prosas Profanas (1896; dt.: Profane Gedichte) und Cantos de vida y esperanza (1905; dt.: Lieder des Lebens und der Hoffnung). Zu Lebzeiten fand er jedoch vor allem in Paris und Europa nicht die von ihm gewünschte Beachtung.
Weblinks
Commons: Rubén Darío – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Literatur von und über Ruben Dario im Katalog des Ibero-Amerikanisches Institut in Berlin
- Literatur von und über Rubén Darío im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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