- Rudi Stohl
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Rudi Stohl (* 21. April 1947 in Wien; eigentlich Rudolf Stohl) ist ein österreichischer Rallyefahrer.
Obwohl er nie als Werksfahrer unterwegs war, kann Stohl einige Podiumsplatzierungen bei Rallye-WM-Läufen aufweisen. Als Privatfahrer nahm er bis zum Jahr 2002 immer an der Safari Rallye sowie an weiteren Extrem-Rallyes teil. Damit ist er einer der bekanntesten österreichischen Rallye-Fahrer.
Inhaltsverzeichnis
Motorsport
Start
Nach dem Schulabschluss machte Stohl eine Lehre als Kfz-Mechaniker, die er mit der Gesellenprüfung abschloss und später mit dem Abschluss als Kfz-Meister ergänzte.
Erst als Rudi Stohl für einen Kunden seines Arbeitgebers “Austro-Fiat” ein Auto zu einem Rallye-Wagen umrüstet, wurde er mit dem Motorsport-Virus “infiziert”.
Mit einem havarierten Moskwitsch, den er kostengünstig erstehen konnte und zu einem Rallye-Wagen umbaute, wagte Rudi Stohl 1969 seine ersten Versuche im Rallye-Sport. Nachdem er schon bald erkennen musste, dass mit diesem Wagen keine Erfolge einzufahren waren, versuchte er sich in der Folge nicht nur selbst als Fahrer, sondern auch als Beifahrer auf Puch, Fiat oder Porsche. Seine eigenen Einsätze waren oft von wilden Überschlägen und Ausritten gekennzeichnet, die er aber alle nahezu unverletzt überstand.
Im Jahr 1972 wagte er mit seinem ersten WM-Einsatz bei der Akropolis-Rallye einen Neuanfang. Bereits hier musste Stohl erkennen, dass er als Privatfahrer und vor allem ohne wesentliche finanzielle Unterstützung durch potente Sponsoren auf verlorenem Posten stand.
Neuanfang bei Extrem-Rallyes
Aus finanziellen Gründen wechselte Rudi Stohl daher in der Folge zu den Extrem-Rallyes über, da er hier größere Chancen als Privatfahrer sah. Dies führte allerdings dazu, dass Rudi Stohl und seine jeweiligen Beifahrer aufgrund des stets kargen Budgets oft zwei Funktionen gleichzeitig hatten: die des Fahrers und die des Mechanikers.
Dennoch durfte sich Rudi Stohl über erste Erfolge freuen. 1980 konnte Stohl im Alter von 33 Jahren bei der ersten Himalaya-Rallye den beachtlichen fünften Platz heimfahren. 1982 konnte er diesen Erfolg mit dem zweiten Gesamtrang bei der Himalaya-Rallye sogar noch übertreffen.
Der erste ganz große Erfolg gelingt Rudi Stohl 1983 mit seinem renommierten Team-Partner Franz Wurz. Mit einem Audi 80 die gewinnen die beiden die Gruppe “A” der Argentinien-Rallye. Dies war umso beachtenswerter, da dies der erste Gruppe A Sieg eines Audi 80 bei einem WM Lauf war. Im Gesamtklassement bedeutete dies immerhin den 6. Platz.
Ab dem Jahr 1984 nahm Rudi Stohl regelmäßig an der der Safari-Rallye teil. Ab 1985 war Rudi Stohl ausschließlich in verschiedensten Audi Modellen auf den Rallyepisten unterwegs.
Ein weiterer herausragender Erfolg gelang Rudi Stohl 1990 mit dem zweiten Platz beim Rallye-WM-Lauf der Elfenbeinküste.
In den darauffolgenden Jahren von 1991 bis 1997 konnte er bei zahlreichen Extrem-Rallyes punkten: Rallye-WM-Lauf der Elfenbeinküste (dritter Platz 1991), Rallye-WM-Lauf Argentinien (fünfter Rang), bei der Akropolis-Rallye (Rallye-WM-Lauf in Griechenland, 1995 zweiter Rang) und China-Rallye (vierter Rang und bester Privatfahrer 1997).
Hall Of Fame
Als größte Meilensteine der Karriere von Rudi Stohl sind der Vize-Weltmeistertitel 1986 der Gruppe “A” und die Auszeichnung zum “Österreichischen Automobilsportler des Jahres 1986” zu nennen.
Um den wirklich großen internationalen Durchbruch zu schaffen fehlte Stohl ein Platz in einem Werksteam. Im Vergleich verbraucht ein Werksteam bei einer einzigen Rallye bereits mehr als das doppelte Jahresbudget eines Privatfahrers. Darüber hinaus werden ausschließlich die Werksteams mit den besten Teilen für die Rennautos ausgestattet.
Privates
Rudi Stohl ist verheiratet und hat mit seiner Frau Elfriede einen gemeinsamen Sohn, den am 7. Juli 1972 geborenen Manfred Stohl, der 1990 in den Rennsport einstieg und heute selbst ein erfolgreicher Rallye-Fahrer ist.
Erfolge
1972: Akropolis-Rallye erstmalige Teilnahme 1980: Himalaya-Rallye 5. Platz mit Co-Pilot Kurt Mödlhammer 1982: Safari-Rallye 12. Platz mit Co-Pilot Reinhard Kaufmann 1982: Himalaya-Rallye 2. Platz mit Co-Pilot Reinhard Kaufmann 1983: Argentinien-Rallye 6. Platz 1. Platz in der Gruppe “A” 1986: Rallye Monte Carlo mit Co-Pilot Peter Seisenbacher Akropolis-Rallye 6. Platz mit Co-Pilot Reinhard Kaufmann Argentinien-Rallye 6. Platz mit Co-Pilot Reinhard Kaufmann Rallye Elfenbeinküste 7. Platz mit Co-Pilot Reinhard Kaufmann → Vize-Weltmeister in der Gr. “A” OSK-Motorsportler des Jahres 1987: Portugal-Rallye 7. Platz Safari-Rallye 7. Platz Akropolis-Rallye 9. Platz 1988: Safari-Rallye 8. Platz mit Co-Pilot Reinhard Kaufmann Akropolis-Rallye 5. Platz Argentinien-Rallye 4. Platz 1989: Akropolis-Rallye 6. Platz 1990: Safari-Rallye 7. Platz mit Co-Pilot Reinhard Kaufmann Argentinien-Rallye 4. Platz Rallye Elfenbeinküste 2. Platz 1991: Expo-Rallye (Ungarn) 5. Platz Rallye-Sprint (Österreich) 3. Platz Rallye Elfenbeinküste 3. Platz 1992: Argentinien-Rallye 5. Platz 1993: Safari-Rallye 8. Platz Argentinien-Rallye 7. Platz 1994: Safari-Rallye 6. Platz Argentinien-Rallye 7. Platz 1995: Safari-Rallye 9. Platz Akropolis-Rallye 2. Platz 1997: China-Rallye 4. Platz als bester Privatfahrer Safari-Rallye 8. Platz 2001: Safari-Rallye 4. Rang in Gruppe “N” 2002: Safari-Rallye 2. Rang in Gruppe “N” Quellen
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