- Rudi Strahl
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Rudi Strahl (* 14. September 1931 in Stettin; † 4. Mai 2001 in Berlin) war ein deutscher Dramatiker, Erzähler und Lyriker. Er gehörte zu den meistgespielten Theaterautoren der DDR
Inhaltsverzeichnis
Leben
Der Sohn eines Schlossers übersiedelte 1948 in die Sowjetische Besatzungszone. Seine Mutter hieß Emilie Anna L. Strahl (1902–1981), sein Vater Rudolf Strahl (1900–1944). Ab 1950 gehörte er der Volkspolizei, später der Kasernierten Volkspolizei an und besuchte eine Offizierschule. Seine Militärdienstzeit dauerte acht Jahre, bei seinem Ausscheiden im Jahre 1959 war er Oberleutnant der NVA. Während dieser Dienstzeit war er Mitarbeiter des Verlages des Ministeriums für Nationale Verteidigung.
Mit Sturm auf Stollberg veröffentlichte er 1955 seine erste Erzählung. 1957/58 besuchte er das Literaturinstitut „Johannes R. Becher“. Von 1959 bis 1961 war er Redakteur bei der satirischen Zeitschrift „Eulenspiegel“. Anschließend arbeitete er freischaffend in Berlin. 1973 wurde er Mitglied des Schriftstellerverbandes der DDR, dessen Präsidium er ab 1978 angehörte. Mitglied des P.E.N.-Zentrums der DDR wurde er 1980.
Seine Bücher erreichten eine Gesamtauflage von ca. 4,6 Mio. Exemplaren, die Bühnenstücke über 560 Inszenierungen. Rudi Strahls Werke wurden in 26 Sprachen übersetzt. Er schrieb Drehbücher für zahlreiche Kinofilme und Fernsehspiele. Auch sein im Berliner Verlag Neues Leben erschienenes Jugendbuch Du und ich und Klein-Paris wurde 1970 von der DEFA verfilmt.
Sein Stück Er ist wieder da wurde von Peter Hacks bearbeitet.
1956 heiratete er Alice Strahl, mit der er bis zu seinem Tode verheiratet war. Rudi Strahl hatte zwei Söhne, Bob Strahl (1959–1997), ebenfalls Schriftsteller, Stefan Strahl (* 1969), welcher musiziert, und zwei Brüder: Harry Strahl (1924–1945(?)) und Manfred Strahl (1940–2000).
Sein Grab befindet sich auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin.[1][2]
Auszeichnungen
- 1961 Kinderbuchpreis
- 1974 Lessing-Preis der DDR
- 1977 Goethepreis der Stadt Berlin
- 1980 Nationalpreis der DDR
- Landespreis für Volkstheaterstücke des Landes Baden-Württemberg
Werke (Auswahl)
Dramen:
- 1969: In Sachen Adam und Eva
- 1971: Nochmal ein Ding drehen
- 1971: Der Krösus von Wolkenau
- 1973: Keine Leute, keine Leute
- 1975: Ein irrer Duft von frischem Heu
- 1979: Arno Prinz von Wolkenstein oder Kader entscheiden alles
- 1980: Er ist wieder da
- 1983: Vor aller Augen
- 1990: Es war die Lerche
- 1995: Ein seltsamer Heiliger oder ein irrer Duft von Bibernell
Drehbücher:
- 1965: Der Reserveheld
- 1966/2009: Hände hoch oder ich schieße
- 1969: Seine Hoheit – Genosse Prinz
- 1970: Robinson für eine Nacht (TV)
- 1977: Ein irrer Duft von frischem Heu
Kinderbücher:
- 1963: Sandmännchen auf der Leuchtturminsel mit Illustrationen von Eberhard Binder
- 1969: Robinson im Müggelwald mit Illustrationen von Eberhard Binder
Literatur
- Bernd-Rainer Barth: Strahl, Rudi. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Ch. Links Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4, Band 2.
Weblinks
- Literatur von und über Rudi Strahl im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Biographie Rudi Strahl mit Filmographie, Auszeichnungen und Literaturliste
- Im Blau des Himmels. Nachruf auf Rudi Strahl von Detlef Friedrich in der Berliner Zeitung vom 5. Mai 2001
Einzelnachweise
- ↑ Die Inschrift lautet: „Laßt uns die nächste Revolution in einem August beginnen.“ (Foto vom 9. April 2007)
- ↑ Alexander Smoltczyk: Herberts Asche, Der Spiegel, 30/2003
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