- Rudko Kawczynski
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Rudko Kawczynski (* 26. November 1954 in Krakau) ist ein Bürgerrechtsaktivist und führendes Mitglied in mehreren Organisationen der Roma. Er ist Präsident des European Roma and Travellers Forum (ERTF)[1] beim Europarat, "Board Member" des Roma National Congress (RNC)[2], einem Dachverband von Bürger- und Menschenrechtsbewegungen der Roma, und Vorstandsvorsitzender der Rom und Cinti Union
Leben
Kawczynski wurde in Polen geboren. 1956 emigrierte seine Familie zunächst nach Österreich und danach nach Deutschland, wo die Familie einen Asylantrag stellte[1]. Er hat vier Kinder aus drei Ehen: drei Söhne und eine Tochter, die alle in der Romabürgerrechtsarbeit aktiv sind.
Sein politisches Engagement für die Rechte der Roma begann im Jahre 1972 mit der Gründung der Gruppe Duo Z, die mit politischen Liedern auf die Situation der Roma und Sinti in Deutschland aufmerksam machten. Die Langspielplatte "Ganz ganz anders deutsche Zigeunerlieder" wurde mit dem Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet. 1975 gründetet er mit weiteren Aktivisten die Rom und Cinti Union e.V., mit Sitz in Hamburg. Er wurde mehrmals zum Vorsitzenden dieser Organisation gewählt. Kawczynski spielte aber auch in weiteren Vereinigungen der Roma eine wichtige Rolle. Dazu gehören die „Foundation for the Victims of the Nazi Regime“ (dt.: Stiftung für die Opfer des Nazi-Regimes), der „Roma National Congress“ und die „Standing Coordination Conference of Roma and Sinti Organisations in Germany“.
Nach verschiedenen Hungerstreiks zur Durchsetzung der Offenlegung von NS-Akten beschäftigte sich Kawczynski ab 1993 mit der Aufarbeitung des Holocausts an den Roma.
In den Jahren 1995 - 1998 war Kawczynski der Programmdirektor des Opensociety-Instituts beim Soros Fondation Network. Kawczynski war von George Soros direkt mit der Aufgabe betraut worden, Programme für Roma in den Nachfolgestaaten des ehemaligen Ostblocks aufzubauen. Bis heute gehen die Projekte, wie zum Beispiel das Roma Network Program, der Roma Education Fond und viele weitere Projekte auf die Initiative Kawczynskis zurück.
Auf Initiative der finnischen Präsidentin Tarja Halonen und des französischen Präsidenten Jacques Chirac wurde 2001 im Europarat die Gründung einer permanenten Romavertretung initiiert und nach mehr als vier Jahren Verhandlungen im Ministerrat wurde das ERTF am 13. Juni 2004 in Straßburg gegründet und Kawczynski zu derem Vorsitzenden gewählt. Der Sitz des ERTF ist beim Europarat in Straßburg. Gründungsmitglieder waren die International Roma Union, der RNC sowie kirchliche Institutionen. Mittlerweile (Stand Juli 2011) sind mehr als 2000 Roma-Organisationen, politische Parteien, NGOs und internationale Organisationen der Roma im Forum organisiert. Das Forum vertritt die Interessen von mehr als 15 Mio. Roma (einschließlich der Türkei).
Außerdem fungierte Kawczynski als Experte in Flüchtlings- und Einwanderungsangelegenheiten für zahlreiche deutsche Organisationen wie auch für Bündnis 90/Die Grünen. Er wurde auch zum Abgeordneten des Europäischen Parlaments (1986/87) für diese Partei gewählt.
Einzelnachweise
- ↑ a b Kurzbiographie auf der Homepage des ERTF (Stand 08.11.2011)
- ↑ Mitglieder RNC (Stand 08.11.20111)
Weblinks
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