- Rudolf Jeremias Kreutz
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Rudolf Jeremias Kreutz (eigentlich R. Křiž, Pseudonym: Jeremias, Esau, Ormuzd, Yumslai, O. Mosquito; * 2. Februar 1876 in Roždalowitz, Böhmen; † 3. September 1949 in Grundlsee, Steiermark) war ein österreichischer Schriftsteller.
Leben
Rudolf Jeremias Kreutz veröffentlichte bereits als Offizier (Oberstleutnant) der k.u.k. Armee satirische Texte. Im Ersten Weltkrieg geriet er im November 1914 in russische Gefangenschaft. Durch die Kriegsgefangenschaft in Ostsibirien zum Pazifisten geworden, quittierte Kreutz nach seiner Rückkehr in die Heimat 1920 den Dienst als Offizier und beschäftigte sich als freischaffender Schriftsteller der Verbreitung seiner Vision einer idealen menschlichen Gesellschaft ("Der neue Mensch', 1920). Seiner 1933 im P.E.N.-Club eingebrachten Resolution gegen die nationalsozialistische Gewaltherrschaft folgte ein Publikationsverbot in Deutschland und nach dem Anschluss 1938 in Österreich; 1944 wurde er für fünf Monate inhaftiert.
Kreutz schrieb für die satirische Wochenschrift "Die Muskete" und war nach dem 1. Weltkrieg für H. Barbusses Friedensbewegung "Clarté" aktiv.
Kreutz war verheiratet mit Heddy Kreutz-Seiller, der Enkelin des ersten freigewählten Bürgermeisters von Wien, Johann Kaspar Freiherr von Seiller, der in den Jahren 1851 bis 1861 Bürgermeister von Wien war.
Heddy Kreutz-Seiller war nach dem Tod von R.J.Kreutz, der 1949 in der Villa Seiller in Grundlsee starb, mit der Verwaltung des literarischen Erbes ihres Gatten beschäftigt. Der Nachlass Kreutz' ist in der Handschriftensammlung der Wienbibliothek im Wiener Rathaus erhalten.
Der Zweck der „Dr. Erich Bielka-Stiftung zum Gedenken an Rudolf Jeremias Kreutz“ besteht darin, das zum Vermögen gehörende Haus in Grundlsee schaffenden Künstlern für Arbeits- und Erholungsaufenthalte zur Verfügung zu stellen. Die Literar-Mechana und der ehemalige Außenminister Erich v. Bielka haben sie im Jahr 1992 ins Leben gerufen. Stiftungsadministrator ist Prof. Mag. Franz-Leo Popp. Die Stiftung steht unter der Aufsicht der Wiener Landesregierung (MA 62).
Werke
- Die große Phrase (1919)
- Die einsame Flamme (Roman 1920)
- Evas Rutschbahn. Böse Geschichten (1924)
- Die Krise des Pazifismus, des Antisemitismus, der Ironie (1931)
- Ich war ein Österreicher (Roman, 1959)
- Menschen im Schutt (Novellen, 1923)
- Gesänge der Erde (Gedichte, 1933)
- Ernte im Sturm (Gedichte, 1946)
- Arabesken des Lebens. Erzählungen (1947)
- Aus Gottes wunderlichem Garten (Erzählungen, 1947)
Weblinks
- Wernigg: Krisch Rudolf. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 4, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1969, S. 275.
- Menges, Franz: Kreutz, Rudolf Jeremias. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 13, Duncker & Humblot, Berlin 1982, S. 24 f.
- Literatur von und über Rudolf Jeremias Kreutz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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